Friedrichshafen / sz - Auf den ersten Blick wirkt er fast wie der schrullige, ziegenbärtige Fernseh-Hexenmeister Catweazle, der im öffentlichen-rechtlichen Fernsehen der 70er-Jahre sein Unwesen trieb: Wolf-Dieter Sporl. Er referiert am Donnerstag, 30. Oktober, im Dornier Museum in Friedrichshafen über „Das heilende Wissen der Ureinwohner Europas“.
Der Kulturanthropologe und Ethnobotaniker ist laut Veranstalter Experte auf dem Gebiet der Heilkräuter und lebte jahrelang in der Waldwildnis Amerikas.
Wolf-Dieter Storl wanderte als Elfjähriger mit seinen Eltern nach Ohio (USA) aus und verbrachte dort die meiste Zeit seiner Kindheit in der Wildnis des Waldes. Nach Grundschule und „High School“ wollte er sich den Pflanzen widmen, schrieb sich als Botanikstudent an der Ohio State University ein, wechselte aber, vom Laborbetrieb angeödet, bald zur Völkerkunde (Anthropology).
Die Reisen prägen
Es zog ihn immer wieder in ferne Länder, wo ihn besonders der Umgang der verschiedenen Kulturen mit der Natur interessierte. Auf seinen Reisen rund um die Welt arbeitete er an zahlreichen ethnographischen und ethnobotanischen Untersuchungen und publizierte viele wissenschaftliche Beiträge auf diesem Gebiet. Die Reisen, sowie ethnographische und ethnobotanische Feldforschungen prägten sein Denken und fanden ihren Niederschlag in zahlreichen späteren Publikationen. Seit vielen Jahren lebt der Wissenschaftler nun mit seiner Familie im Allgäu und macht sich dort in Wald und Flur auf die Suche nach spannenden Details in der heimischen Flora. Ebenso schreibt er Bücher, gibt Seminare und hält Vorträge.
Tees, Salben, Heilsprüche
Im Dornier Museum referiert er über das Wissen europäischer Ureinwohner und deren ursprüngliche Heilweise. Diese Heilweise mittels Kräutertees, Salben, Schwitzbäder und Heilsprüche wurden über Generationen hinweg von Kräutervätern, Hirten, aber vor allem Großmüttern weitergegeben und gilt als die Heilkunde des einfachen Volkes. Dass diese voller Weisheit und Wirkkraft steckt, wird Wolf-Dieter Storl in seinem Vortrag zur Sprache bringen.
Karten für den Vortragsabend kostenzehn Euro und können im Internet unter www.dorniermuseum.de und an allen Reservix-Vorverkaufsstellen sowie im Dornier Museum vorab sowie an der Abendkasse gekauft werden. Der Vortrag am 30. Oktober beginnt um 18.30 Uhr, Einlass in den Museumshangar des Dornier Museums Friedrichshafen ist bereits um 18 Uhr.