Friedrichshafen / sz - Das studentische Kulturfestival „Seekult“ hat auch 2014 an einem Herbstwochenende stattgefunden – diesmal zum Thema „Mensch-Maschine“ – und dauerte von Freitagabend bis Samstagnacht. Das gestraffte Programm solle dabei helfen, die Besucher auf dem Festivalgelände zu halten, erklärte Organisatorin Anna Müller.
„Bei drei bis vier Alternativen, die parallel stattfinden, ist für jeden was dabei“, versprach sich die Veranstalterin. Leider gab es einige Herumirrende, denen die Beschilderung und das Programm zu unklar war. Kein Wunder: Es fehlten Programmpunkte im Flyer, andere wurden kurzfristig gestrichen. Zeitweise standen alle Türen offen – Besucher verirrten sich in Räume, in denen noch nicht fertig aufgebaut war und umgekehrt stand manch einer stand vor einer verschlossenen Tür, die laut Flyer-Info offen sein sollte.
Doch im Gegensatz dazu überzeugte das Bühnengeschehen auf ganzer Linie. Wie in jedem Jahr bot das Festival ein kunterbuntes Programm aus Musik, Kunstausstellungen, Theater und Tanz und außerdem eine gemütliche Atmosphäre bei Suppe, Falafel und Waffeln im Innenhof des Geländes des Kulturvereins „Caserne“.
Verschiedene Bands von „Sonic.The Machine“ über „Der Müll“, bis hin zu Poetryslammer „Käpt’n Peng“ füllten das Casino und Refugium teilweise bis zum letzten Platz und luden zum Lauschen und Tanzen ein. Traditionell waren die Höhepunkte Tanz und Theater. Das Bundesjugendballett, das begleitet von der Jungen Kamerata am Freitagabend auftrat, füllte das Casino bis zum letzten Stehplatz. Mit der Produktion „Sie Frisst!“ konnte das Rohbautheater Kollektiv zwar nur wenige Zuschauer anlocken, die waren dafür aber allesamt begeistert von dem absurd-wahren Bühnenschauspiel, das sich ihnen bot.
Dank des trockenen Wetters wurde außerdem der Innenhof ausgiebig genutzt. Die Blaue Blume kochte aus frischen Zutaten Falafel und lud zum Ausspannen ein, es gab heiße Suppe und frische Waffeln von Rock Your Life und für Fleischfans gab es einen Wurststand. Nebenbei konnten in der „Apfelwerkstatt“ die Schritte vom ganzen Apfel bis hin zum Apfelmus erkundet werden, was besonders jüngere Besucher anlockte. Mit Tanzmusik und bunten Lichtern lud der Innenhof besonders abends zum Verweilen ein.
Davor war ein kleiner Bildschirm im Produktionsraum Anziehungspunkt für viele Besucher, auf den ein Schild am Eingang aufmerksam machte. „behave“ nannte sich das kleine Projekt, das es durch Überwachungskameras auf dem Gelände, deren Filmmaterial mit einer Verzögerung von fünf Minuten gezeigt wurde, möglich machen sollte, sich selbst zu überwachen.
Zum Nachdenken regten die im Studio17 gezeigten Kurzfilme an, denn das Leben in einer Maschinerie, das Funktionieren-Müssen in unserer Gesellschaft waren auch hier passend zum Festivalmotto das Thema. Wir freuen uns sehr auf das nächste Mal – durch den jährlichen Teamwechsel mit Aussicht auf eine reibungslosere Organisation und hoffen auf eine Bestuhlung bei der nächsten Tanzaufführung.
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