Friedrichshafen / sz - 18 Locations, 14 Bands, vier DJs und eine Nacht, die es in sich hatte. Bei der fünften Auflage der „City of Music“ am Samstag zeigte sich Friedrichshafen von seiner wilden, unterhaltsamen vor allem aber stimmungsvollen Seite. Bis tief in die Nacht hinein wurde zu allen Stilrichtungen getanzt und gefeiert, bis die Socken qualmten.
Bereits gegen 21 Uhr ging im ein oder anderen teilnehmenden Lokal nichts mehr. Ob im Café Gessler 1862, wo „Family Affairz“ groovigen Soul mit Familienanschluss bärenstark zelebrierte, im Wirtshaus am See, mit klangvoll melodiösem „Strandgut“ oder auch im Felders, das mit dem charismatischen Gesang und Gitarrenspiel von „King Ralf“ einen musikalischen Volltreffer landete: Der Zugang mit der Eintrittskarte ins ausgelassene und frohgelaunte Kaleidoskop der Unterhaltung wurde mancherorts zur Geduldsprobe. So warteten die meist jüngeren Partygänger bis zu einer Stunde geduldig, um auf das Radio-Schiff zu kommen, während die Aufzüge hoch hinauf ins „Sky 33“ unter Voll- und Dauerbelastung litten. Wer es etwas ruhiger anging, war im „Bella Vista“ gut aufgehoben. „Tolle authentische Musik von Gunter Reiter auf seiner Gitarre und Mundharmonika, einfach zum Genießen“, meinten Sonata und Kefir Aldem aus Ravensburg. Hartmut und Isolde Lütti reisten aus Rorschach an und lieben Salsa, Merengue, Bachatas&Co: „Wir fühlen uns im El Bocado wohl, da läuft unsere Musik, schwungvoll mit einer süßen Note karibischen Flairs“.
Kritik wegen voller Lokale
Überhaupt erlebten die Gäste der fünften City of Music eine rauschende Nacht, die aber auch die ein oder andere Kritik hervorbrachte. „In rappelvollen Locations auch noch Rauchen – das geht gar nicht. Ansonsten eine megageile Partymeile“, meinte Marion Siebert, während für Heiko Brandt die Luft in der MS Stuttgart zum Schneiden war: „Es wurden viel zu viele Gäste rein gelassen. Stimmung super, Luftschnappen schier unmöglich. Eine finnische Sauna ist nichts dagegen“, meinte er.
Neu dabei auch das Grillhaus am See auf der Schussen, die seit ihrer Stilllegung auf dem „Trockendock“ im hinteren Hafen eine Renaissance erleben durfte. „Rabbits Revenge“ kurbelten hier Rockklassiker alter Meister durch die Tonleiter, während im Zeppelin Restaurant die „Shakin’ Bones“ Funk- und R&B-Klassiker ins volle Rund schallten. Rockabilly-Fans hatten es praktisch. Im „Belushi“ wie auch im gegenüberliegenden „Western Saloon“ ließen „Jiggle & The Hairstylers“ und die „Louivilles Boppers“ die wilden 50iger und 60iger mit eindrucksvoller Performance wieder aufleben.
Am Ende einer aufregenden Nacht war sich der Großteil der Gäste einig. Eine sechste Auflage der „City of Music“ muss es unbedingt in den nächsten Jahren geben, auch, wenn man dann wieder etwas Geduld und Stehvermögen beweisen muss. „Unser Dank gilt allen teilnehmenden Gasstätten und Lokalen, die diese tolle Veranstaltung gestemmt haben“, meinten Lars, Oli, Sarah und Tim, bevor Sie sichtlich feucht-fröhlich ins Foyer K42 zur Radio-7-Party schlenderten.