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Audi-Personalchef Sigi ist neuer Vorsitzender der ZU-Stiftung

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Friedrichshafen / sz/mh - Die ZU-Stiftung hat einen neuen Vorsitzenden: den Audi-Personalvorstand Thomas Sigi. Er löst Werner Allgöwer an der Spitze der Trägerstiftung der Zeppelin Universität ab, der mit Eintritt in den beruflichen Ruhestand sein Amt niederlegt hat.

"Exzellente Bildung ist ein hohes gesellschaftliches Gut. Deswegen bringe ich meine Erfahrungen gerne in die Arbeit der ZU-Stiftung ein", sagt Sigi laut einer Pressemitteilung der ZU-Stiftung. Sigis Karriere bei Audi begann der gebürtige Konstanzer 1998 als Leiter Personalreferate Neckarsulm, bevor er 2002 als Geschäftsführer zur ALCAN Holding Germany GmbH wechselte. Im Jahr 2006 wurde er zum Leiter Personal des Volkswagen-Werks Kassel sowie des Vorstandsbereichs Komponente der Volkswagen AG berufen. Drei Jahre später begann er seine Tätigkeit als Vorstandsmitglied für Personal der ZF Friedrichshafen AG. Seit dem 1. Oktober 2010 ist Thomas Sigi Mitglied des Vorstands der Audi AG. Dort ist er verantwortlich für Personal und Organisation. Er blieb der Forschung stets verbunden und wurde laut Pressemitteilung im Jahr 2012 für sein Engagement um den Wissenschaftsstandorts Győr zum Ehrenprofessor der Széchenyi István Universität in Győr ernannt.

Mit dem Amtsantritt von Thomas Sigi endet die Zeit von Werner Allgöwer als Vorstandsvorsitzender der ZU-Stiftung, die im Februar 2014 begonnen hatte. Mit dem beruflichen Ruhestand sei "der ideale Zeitpunkt" für den Wechsel gekommen, sagt Werner Allgöwer, "zumal sich an der ZU die neue Präsidentin und der neue Kanzler gut etabliert haben, die Universität selbst nun organisatorisch wie finanziell gut aufgestellt ist und die Perspektive stimmt"" In die Amtszeit Allgöwers fallen die Querelen rund um den ehemaligen ZU-Präsidenten Stephan Jansen. Die sogenannte Provisionsaffäre mündete in den Rückzug Jansens von der Spitze der ZU und zog noch nicht abgeschlossene staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen den Wissenschaftler unter anderem wegen des Verdachts des Betrugs nach sich.

Allgöwer sei der ZU in bewegten Zeiten "ein ebenso tatkräftiger wie treuer und verlässlicher Partner" gewesen, wird ZU-Präsidentin Insa Sjurts in der Pressemitteilung zitiert. Thomas Sigi, der neue Mann im Ehrenamt des Stiftungsvorstands, bringe zwei Dinge in Einklang: "Er stammt aus der Region und er steht für eine starke Verbundenheit von Wissenschaft und Praxis. Genau wie die ZU."


Darum ging es in der Betriebsversammlung bei ZF

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Friedrichshafen / flo - So viele Mitarbeiter wie noch nie – laut Betriebsrat waren es 5000 – sind am Freitag zur Betriebsversammlung von ZF in die Messe Friedrichshafen gekommen.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand ein Austausch zu den Themen Sparpaket und Beschäftigungssicherung, die in den vergangenen Monaten zu einigen Irritationen geführt hatte. Hintergrund ist die Ankündigung von MAN, ab 2017 weniger Getriebe von ZF zu kaufen. In Friedrichshafen hängen rund 1300 Arbeitsplätze von diesem Großkunden ab.

"Gute Botschaften, die wir bekommen haben"

Sowohl Betriebsrat als auch Top-Management betonten im Anschluss an die Betriebsversammlung am Freitag, dass man sich angenähert habe und der betriebliche Friede wieder hergestellt sei. Betriebsratschef Achim Dietrich-Stephan begrüßte vor allem die Bereitschaft des Vorstands, weiterhin in den Standort Friedrichshafen zu investieren – und in Produktionsarbeitsplätze. So soll am See ein modifiziertes Acht-Gang-Automat-Getriebe für Pick-ups und kleinere Lastwagen gebaut werden. Außerdem soll in Friedrichshafen eine Modellfabrik entstehen, in der neue Technologien für das autonome Fahren von Lastwagen und Bussen entwickelt und in Serie gebracht werden. "Der Vorstand hat heute gepunktet und neues Vertrauen gewonnen", betonte Dietrich-Stephan.

Die Belegschaft werde ihren Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in Form von höherer Flexibilität leisten. In den vergangenen beiden Wochen hatten die Mitarbeiter noch Wochenendschichten abgelehnt. Der Betriebsratschef rief dazu auf, künftig wieder Sonderschichten zu übernehmen, damit pünktlich geliefert wird und die Kunden nicht verärgert würden. Enzo Savarino, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall, freute sich ebenfalls über "gute Botschaften, die wir bekommen haben".

Arbeitsdirektor Jürgen Holeksa erklärte, dass die Sicherung des Standorts eine "gemeinsame solidarische Aufgabe" sei. Bei den Sparmaßnahmen gehe nicht darum, "plump den Mitarbeitern in den Geldbeutel zu greifen". Insgesamt gehe es darum, den "richtigen Mix aus den Kosten und den richtigen Produkten" zu finden. Holeksa geht davon aus, dass die Botschaft bei der Belegschaft angekommen sei und verließ die Betriebsversammlung "mit einem guten Gefühl". Zur Höhe der geplanten Investitionen wollte sich der Arbeitsdirektor nicht äußern, weil eine seriöse Aussage derzeit noch nicht möglich sei. Er wies auch darauf hin, "dass noch nichts in trockenen Tüchern" sei.

ZF: Konzern und Betriebsrat gehen aufeinander zu

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Friedrichshafen / sz - Ende gut, alles gut? So weit sind Konzern und Betriebsrat beim Streit ums Sparprogramm für den ZF-Standort Friedrichshafen noch nicht. Das Klima zwischen beiden Seiten hat sich am Freitag auf einer Betriebsversammlung aber verbessert. ZF hat Investitionen und neue Produkte in Aussicht gestellt, der Betriebsrat Flexibilität bei neuen Arbeitszeitmodellen.

Fix ist nach der mit rund 5000 anwesenden ZFlern größten Betriebsversammlung aller Zeiten noch nichts. Bis Ende Juli wollen sich beide Seiten auf Eckpunkte geeinigt haben, die dann nach der Sommerpause in eine Betriebsvereinbarung zur Standort- und Jobsicherung münden sollen. Beide Seiten haben sich gestern bei getrennten Pressekonferenzen aber betont zuversichtlich gezeigt. Personalchef Jürgen Holeksa bekannte sich namens des Vorstands ausdrücklich zum Produktionsstandort Friedrichshafen. Dessen Sicherung müsse aber gemeinsam und solidarisch angepackt werden mit einem Mix aus Kostensenkung und flexibleren Arbeitszeiten.

Angesichts wegbrechender MAN-Aufträge für Lkw-Getriebe müsse man für die bestehende Produktion Alternativen suchen, durch neue Kunden oder die Ansiedlung neuer Produkte. Konkret nannte der Vorstand "Powerline", eine Getriebereihe für kleinere Lastwagen und Pick-ups, die möglicherweise künftig am See gefertigt wird.

Modellfabrik geplant

Zudem werde man sich bemühen, das Thema Elektro-Mobilität für Nutzfahrzeuge auszubauen. Und schließlich kündigte Holeksa an, dass in Friedrichshafen eine "Modellfabrik für autonomes Fahren im Nutzfahrzeug" entstehen soll. Für all dies habe der Vorstand ein Sonderinvestitionsprogramm in Aussicht gestellt. Zeitpunkt und Höhe: noch unbekannt.

Die ZF-Spitze bleibt bei ihrer Foderung nach flexibleren Arbeitszeitmodellen und einem "gedämpften Anstieg der Personalkostenentwicklung". Es gehe dabei nicht darum, "plump den Mitarbeitern in den Geldbeutel zu greifen". Vielmehr wolle man künftige Lohnsteigerungen auf übertarifliche Leistungen anrechnen und so Lohnkosten senken. Mit gutem Beispiel seien 2000 Führungskräfte an den deutschen ZF-Standorten vorangegangen, deren Gehaltssteigerung auf 2017 verschoben worden sei.

Betriebsrat und IG Metall zeigten sich mit den Aussagen Holeksas zufrieden. "Das Blatt hat sich gewendet", sagte Betriebsratschef Achim Dietrich-Stephan. Dazu habe sicher auch der Protest der Belegschaft beigetragen. Man stehe grundsätzlich zur Forderung, dass die knapp 9000 Jobs am Standort "in Zahl und Struktur erhalten bleiben", betonte der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Friedrichshafen-Bodensee, Enzo Savarino. Aktuelle Zahlen belegten, dass Friedrichshafen nicht zu teuer sei und Gewinn abwerfe. Man müsse jetzt Effizienz und Produktivität steigern und nicht Lohnkosten drücken.

"Ruhe und Frieden"

Für die weiteren Verhandlungen mit dem Unternehmen brauche man "Ruhe und Frieden", so Savarino. Dies sei nach dem Verlauf der Betriebsversammlung gewährleistet. Die Belegschaft, so die Einschätzung der beiden Arbeitnehmervertreter, glaube den Ausführungen des Managements.

Wie hoch der Investitionsbedarf am Standort Friedrichshafens sein wird, könne man jetzt noch nicht beziffern. Savarino: "Wenn es ein paar 100 Millionen sind, dann sind es ein paar 100 Millionen."

Der Betriebsrat und die Gewerkschaft setzen zudem weiterhin auf ihre Idee eines Innovationsfonds. Demnach sollen Ideen alle ZF-Mitarbeiter für künftige Produkte und Abläufe gesammelt, gesichtet und bei Erfolgsaussicht dann auch umgesetzt werden.

Die Stimmung

"Die Stimmung? O je. Da sagen wir lieber nichts." Wer am Freitag vor den Messehallen Mitarbeiter von ZF anspricht, sorgt dafür, dass die meisten ihren Schritt beschleunigen oder ziemlich still werden. Einige winken nur ab, andere sagen, dass sie keine Zeit für ein Gespräch haben, wiederum andere betonen: "Wir dürfen nicht."

Einer, der sich den Fragen des Reporters stellt, erklärt, dass "die Stimmung in der Belegschaft ziemlich angespannt ist und immer weiter in den Keller geht". Er versteht nicht, dass "man beim kleinen Mann sparen will". Angesichts der Tatsache, dass es dem "Unternehmen doch gut geht" und ZF eine neue Zentrale für 80 Millionen Euro hinstellt, zeigt er für die Sparpläne kein Verständnis. "Bei der Betriebsversammlung ist so viel los gewesen wie noch nie – und das ist auch gut so, dass wir Präsenz zeigen", findet er.

"Aufgewühlt und gereizt" beschreibt ein anderer die Stimmung in der Messehalle A2. Er glaubt, dass die Leute den Ernst der Lage begriffen haben, und fordert, "dass wir ZFler ernstgenommen und mitgenommen werden wollen". Was er auf der Betriebsversammlung von der Unternehmensleitung – es sprachen Arbeitsdirektor Jürgen Holeksa und Standortleiter Dirk Hanenberg – gehört hat, überzeugte ihn nicht wirklich. "Das Sparthema ist eher an der Oberfläche behandelt worden. Da waren wenig konkrete Aussagen dabei." Dennoch glaubt er, dass die Versammlung etwas gebracht hat – zumindest Verständnis füreinander.

Stimmung wandelt sich

Es gab aber auch ZF-Mitarbeiter, die die Messehalle am Freitag mit etwas hellerer Miene verließen. "Die Führung hat auch einige positive Sachen verkündet. Dass Investitionen freigegeben werden, heißt für mich, dass nicht nur gespart werden soll. Das ist doch auch ein Zeichen, dass der Standort gesichert werden soll", erklärte ein Mann.

Sein Kollege berichtet von einem gewissen Stimmungswandel im Laufe der Versammlung. "Als der Betriebsratschef gesprochen hat, war schon dicke Luft. Mit der Rede des Vorstand und der Ankündigung von Extra-Invests hat sich das dann allerdings relativiert."

Feinjustierungen und grobe Brocken

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Friedrichshafen / sz - Agesehen von Feinjustierungen am Konzept, die die Gutachter dem Airport ins Aufgabenheft geschrieben haben, sticht ein Punkt aus der Arbeit von Boston Consulting heraus: Die Entschuldung des Flughafen Friedrichshafen.

Ausgelöst wurde das Problem durch unerwartete Entwicklungen, aber auch durch Management-Fehler in der Vergangenheit. Jetzt muss das aktuelle Team an der Spitze des Airports mit den Folgen leben.

Wenn die Schulden weniger werden, sollte diese Aufgabe um einiges leichter fallen.

h.schoenherr@schwaebische.de

Gutachten prüft Schuldenschnitt für Flughafen

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Friedrichshafen / sz - Kurz nach der Pleite der Fluggesellschaft Intersky hat der Flughafen Friedrichshafen ein Gutachten in Auftrag gegeben, dass seine Überlebenschancen prüfen sollte. Fast pünktlich zur neuerlichen Pleite der Airline VLM dringt das Werk jetzt an die Öffentlichkeit: Laut den Verfassern ist der Airport durchaus wirtschaftlich zu betreiben – doch nicht nur seine Schulden machen ihm das Leben schwer.

Auf 32 Seiten haben Analysten der Unternehmensberatung Boston Consulting zusammengefasst, was die Prüfung des Flughafen Friedrichshafens auf Herz und Nieren ergeben hat. Diese Präsentation, die der Schwäbischen Zeitung vorliegt, benennt akribisch Probleme, aber auch Chancen, die im Unternehmen stecken.

So sehen die Analysten zum Beispiel weltweit ein weiteres Wachstum des Luftverkehrs voraus, von dem auch Friedrichshafen ein Scheibchen abbekommen könnte – etwa im Bereich weiter wachsenden Charterflugverkehrs, der klassischen Urlaubsreise per Jet. Friedrichshafen profitiere auch von seinem modernen Terminal, kurzen Wegen, dem länderübergreifenden Einzugsgebiet und vielen mehr.

Doch dann kommt auch schon eine Latte an Problemen zur Sprache, die die Aufgabe, den Flughafen Friedrichshafen in die Gewinnzone zu bringen, alles andere als leicht machen. Nur ein Teil davon ist die zunehmende Konzentration des Luftverkehrs auf Großflughäfen, während Regionalflughäfen und Regionalairlines immer mehr unter Konkurrenz- und Kostendruck geraten.

Für Flughäfen der Klasse Friedrichshafen gebe es bislang noch "kein erfolgreiches Standardkonzept", räumen die Berater deshalb ein. Der Trend zu immer größeren Flugzeugen gefährdet Friedrichshafen wohl ebenso, wie die Aussicht, dass die EU irgendwann ihren Druck auf Flughafen-Subventionen erhöhen könnte. Auch die erhebliche Konkurrenz (siehe Grafik) durch andere Flughäfen wie Memmingen, Zürich oder Stuttgart hat Folgen.

Dabei wurde eines der wohl größten Probleme noch gar nicht erwähnt: Die Schulden. Rund 25 Millionen Euro drücken auf die Bilanz des Betriebs. Fachchinesisch schreiben die Analysten, die "hohe Ergebnisbelastung durch Zinsen und Abschreibungen", mache "28 Prozent des Umsatzes" des Bodensee Airport aus. Auf Deutsch heißt das: Selbst wenn der Flughafen einmal gutes Geld verdienen sollte, fressen Zinsen und Tilgungen große Teile der Gewinne wieder auf. Ein Flughafen-Sprecher teilte zwar mit, dass eine echte Entschuldung nur für den Fall betrachtet wurde, wie der Flughafen mit deutlich weniger Passagieren als heutewirtschaftlich betrieben werden könnte. Infrage stellt dies das Grundproblem der Schulden aber nicht.

660000 Passagiere

Auf Basis der Analysen haben die Berater nun vier Empfehlungen skizziert, wie der Bodensee Airport wieder in einen stabilen Flugzustand kommen könnte. Erstens soll der Betrieb zu einem sogenannten "Regional Gateway" ausgebaut werden. Das bedeutet im Vergleich zu früher eine Weiterentwicklung des Flugangebots, darunter die vorsichtige Öffnung für Billigairlines. Jahrelang galt das als No-Go, jetzt will man mit dem Thema laut Flughafen-Sprecher Andreas Humer-Hager zumindest nicht mehr "dogmatisch" umgehen.

Zweitens wollen die Berater die Passagierzahlen leicht steigern. Rund 660000 statt rund 500000 Passagiere jährlich sollen 2020 in Friedrichshafen verkehren. Und neben der schwammigen Empfehlung, weiter Kosten zu senken, schlagen die Analysten zuletzt die "Prüfung einer umfassenden Entschuldung" des Flughafens" vor – es wäre eine Art Schuldenschnitt in Griechenland-Manier.

Ob das eines Tages wirklich kommt, dürfte allerdings davon abhängen, wie ernst die wichtigsten Anteilseigner – Stadt Friedrichshafen, Bodenseekreis und Land Baden-Württemberg – diesen Hinweis wirklich nehmen. Einzelne Befürworter soll es im Kreistag bereits geben.

Das sagen die Betroffenen

Bodenseekreis: Die Analyse wurde im Kreistag vorgestellt. Das Gremium befürwortet mehrheitlich die Ausrichtung des Flughafens als "Regional Gateway". Dem Aufsichtsrat und der Gesellschafterversammlung des Airports wurden offenbar noch weitere strategische Vorgaben gemacht.

Stadt Friedrichshafen: Das Gutachten wurde im April im Gemeinderat vorgestellt. Es stellt aus Sicht der Stadt "eine solide und belastbare Grundlage dar" und gilt als Orientierung für die Zukunft.

Bodensee Airport: Der Aufsichtsrat des Flughafens hat bereits – mit Zustimmung der Gesellschafter – dem Plan zugestimmt, den Ausbau zum "Regional Gateway" weiter zu verfolgen. Laut Flughafen ist das Gutachten "fundiert" und soll die bisherige Strategie des Unternehmens bestätigen. Nicht ein Ausbau, sondern die optimale Nutzung der Kapazitäten stehe im Vordergrund. Sowohl die Prüfung einer vorsichtigen Öffnung für Billigflieger als auch der leichte Ausbau der Passagierzahlen wird als machbar angesehen.

Hunderte bestaunen Parade zum Torture-Ship

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Friedrichshafen / sz - Wenn Hunderte Zuschauer die Uferpromenade von Friedrichshafen säumen obwohl es in Strömen regnet, dann muss es was zu sehen geben. Das gab es auch am Samstagabend: Die 20. Ausgabe des Lack- und Lederschiffs "Torture Ship" sorgte für Begeisterung an Bord und auch davor.

In fantasievollen Kostümen aus glänzendem Lack, Latex oder Leder kamen heuer rund 700 Fetisch-Fans an Bord der MS-München, um wie jedes Jahr eine Nacht auf dem Bodensee zu feiern. Um an Bord zu gelangen, mussten die Feierwilligen auch dieses Jahr wieder durch ein Spalier von Hunderten Menschen laufen, die die Uferpromenade und den Quai vor der MS-München säumten.

"Wenn man alt ist, sieht man sowas gern"

Ganz klar: Das große Sehen und Gesehen werden war vor dem Ablegen des Schiffs wieder der glamouröse Auftakt zum Ritt auf den Wellen. "So was habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen", sagte dann auch gleich eine Zuschauern am Rande der Kostümparade im SZ-Videointerview. Von Scheu beim Publikum also keine Spur: "Wenn man alt ist, sieht man so was gern", so die Zuschauerin weiter. Wie viele andere hatte sie das Smartphone parat, um die besten Kostümierungen der Vorbeilaufenden im Foto festzuhalten.

Auch unter den meisten Gästen des Schiffs gab es keine Scheu, sich zu präsentieren. Viele hatten ganz offenbar viel Mühe und Kreativität in die Kostüme gesteckt – das wollte dann auch gezeigt werden. Nur wenige Teilnehmer versuchten schließlich anonym und unentdeckt an Bord zu kommen: Oft aus Angst vor negativen Folgen, falls ihr Hang zur außergewöhnlichen Sexualität öffentlich werden sollte – wie einer der Teilnehmer zur Schwäbischen Zeitung sagte. Die meisten sprachen trotzdem ganz offen über sich und die Party auf dem Schiff: "Zum Schiff kommt man und weiß, dass hier auch Publikum ist", so ein Besucher aus dem Raum Stuttgart im SZ-Gespräch.

Häfler Kinder musizieren gemeinsam

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Friedrichshafen / sz - Seit vielen Jahren unterrichten Lehrer der Musikschule Friedrichshafen an vielen Schulen der Stadt. Welche Früchte dieser Unterricht trägt, das konnten Besucher man am vergangenen Freitagabend hören.

120 Schüler hatten sich zum gemeinsamen Musizieren im Bernd-Wiedmann-Haus zusammengefunden. Das Altersspektrum reichte dabei von der zweiten bis zur siebten Klasse. "Gemeinsam", das war das Leitmotiv der gesamten Veranstaltung denn dieses Thema liegt der Leiterin der Musikschule, Sabine Hermann-Wüster, ganz besonders am Herzen: "Gemeinsam in der Gruppe zu musizieren, das schafft viel mehr Motivation als alleine an seinem Instrument zu sitzen." Außerdem kommen durch die Verbindung mit der Musikschule die beteiligten Häfler Schulen miteinander in Kontakt und lernen sich noch besser kennen.

Vor der Veranstaltung dauert es bei so einer Menge junger Schüler natürlich ein wenig, bis alle ihren Platz gefunden hatten. Als erste enterte die "Musikwelt" der zweiten Klasse der Albert-Merglen-Schule die Bühne und begann die Vorstellung mit einem zweistimmigen Gesang. Im zweiten Lied teilte sich diese Gruppe dann auf und ein Teil der Gruppe begleitete seine Kameraden nun mit Orf-Instrumenten.

Der Musikwelt folgten dann die Singklassen der Ludwig-Dürr-Schule unter der Leitung von Elisabeth Hässler, die Lieder mit Bewegung zeigten. Vom gegenseitigen Abklatschen im ersten Lied gingen die Mitglieder dieses Chors nachher dazu über, sich während des Gesangs eine Weltkugel gegenseitig zuzuwerfen. Begleitet wurden sie dabei vom Percussion-Ensemble der Musikschule unter der Leitung von Harald Fuchsloch. Deren Mitgliedern steckt der Rhythmus offenbar im Blut, denn schon vor Beginn der Veranstaltung hatten sie auf ihren Plätzen klatschend die Taktschläge geübt.

Musik aus der Rappelkiste

Danach wurde es deutlich lauter, denn die darauf folgende Cajon-Gruppe der Pestalozzi-Schule (ebenfalls unter Leitung von Herrn Fuchsloch) machte schon beim Hereinkommen kräftig fetzigen Radau auf ihren Rappelkisten. Auf der Bühne brachten die Schüler dann mit Hip-Hop- und Rock’n’Roll-Rhythmen einmal gänzlich andere Klänge in den Konzertsaal.

Dann ging es im Saal noch einmal kräftig durcheinander, als eine Menge Streicher und Bläser ihre Spielorte vor der Bühne einnahmen. Das Streicherorchester der Albert-Merglen-Schule unter Leitung von Andres Schreiber und die Streicherklasse Ailingen unter der Leitung von Valerya Koryeva boten dann noch etwas Besonderes: Obwohl sie stets getrennt geprobt hatten, spielten sie nämlich einige Stücke zusammen – und das klappte ohne Schwierigkeiten. Hier kam noch einmal das Motto der Veranstaltung "Gemeinsam" voll zum Zuge.

Im Wechsel mit den Streichern traten zudem die Bläser-AG Schreienesch und die Banda Piccola unter der Leitung von Thomas Unger auf. Auch das Percussion-Ensemble der Musikschule war wieder mit dabei. Gut eine Stunde dauerte das Konzert der zahlreichen Jungmusiker. Mit dem Ergebnis dieses Abends ist Sabine Hermann-Wüster voll und ganz zufrieden: "Ich bin beeindruckt, was sich bei den Kindern innerhalb von nur zwei Jahren entwickelt hat." Aber noch etwas anderes war ihr wichtig: "Wir wollten den Kindern eine Gelegenheit geben, zu zeigen was sie gelernt haben und dafür Applaus zu bekommen, damit sie sehen, dass sich ihre Mühe gelohnt hat."

Das hat sie sich sicher, denn der Applaus von Eltern und anderen Zuschauern ließ daran keinen Zweifel.

Kurt Bong probt mit Jazzport-Orchestra

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Friedrichshafen / sz - Zum Jazzport Summerspecial am 22. Juli um 20 Uhr im Graf-Zeppelin-Haus ist wieder einmal hoher Besuch in Friedrichshafen: Der ehemalige Leiter der Big Band des Hessischen Rundfunks Kurt Bong studiert mit der Band des Jazzpprts das Programm für das alljährliche große Sommerkonzert ein.

"In meinem Alter sollte ich es eigentlich mit allem eilig haben. Habe ich aber nicht.", grinst der 79-Jährige und erzählt, wie er an den Jazzport geraten ist. Er habe seine Schallplatten alle digitalisiert und dann überlegt, wie er die Sammlung in gute Hände abgeben könne. Einfach so an einen Laden verkaufen habe er sie nicht wollen. So annoncierte er online auf einer Vinylliebhaber- und Jazzplattform. Jürgen Deeg, seines Zeichens Schalplattenverrückter und Vorsitzender des Jazzports Friedrichshafens, stolperte über das Inserat und wurde bei dem angegebenen Namen "K. Bong" direkt neugierig. "Mir hat 'Kurt Bong' natürlich etwas gesagt, und so habe ich ihm geschrieben, ob er der Kurt Bong von "FROM" sei. Bong muss ein bisschen darüber lachen: "FROM war ja eigentlich nur so eine Spaßband mit Freunden." Deeg seinerseits sei dann auch überrascht gewesen, als er die ganzen eigenen LPs und Notensammlungen von Bong in dessen eigenem Tonstudio in Oberstauffen entdeckt habe. "Ich wusste gar nicht, wohinter er noch so alles gesteckt hat." Auf der Heimfahrt im Auto von der Schallplattenbesichtigung sei ihm dann die Idee gekommen, Bong für das Summerspecial anzufragen. Der habe sich anfangs ein wenig verhalten gezeigt, meint er und Bong ergänzt: "Na ich wollte eben erst einmal eine Aufnahme hören von eurer Big Band." Die habe ihn dann sofort überzeugt.

Am Wochenende haben nun die ersten gemeinsamen Proben in der Bodenseeschule stattgefunden. "Die Noten sitzen natürlich, denn ich kann ja nicht das Üben für den Einzelnen übernehmen", erläutert der alte Hase der Jazzmusik. Nun gehe es darum, an den Feinheiten zu tüfteln. Das Konzert solle eine Reise durch die Musik der Bigbands werden und das zeigen, was so zwischen 1980 und 2000 "gute Musik gewesen" sei.

Für Quincy Jones gespielt

So erwarte das Publikum ein breites Spektrum, echte Big Band-Musik und viele Werke von "Leuchttürmen des Jazz", wie Bong sie bezeichnet. Selbst wird er bei den Jazzkompositionen, die in einer Combo gespielt werden, am Schlagzeug sitzen und auch bei einem Big Band-Stück, das jemand ganz Besonderes arrangiert habe, wie er verrät: Bob Florence. "Auf seine Arrangements stehe ich wirklich", betont er und ergänzt: "Ich habe ihn damals deswegen angeschrieben und dann sind wir auch Freunde geworden."

So großartig Bong von anderen schwärmen kann, so wenig rückt er sich selbst in den Mittelpunkt. Daher wundert es ihn auch wenig, wie wenig Deeg anfangs von ihm wusste. "Ich bin einer, der um jeden roten Teppich lieber herumgelaufen ist," sagt er von sich selbst und wühlt dann ein wenig in der eigenen Vergangenheit. 1960 habe er mit seinem Jazztrio in den USA den ersten Preis bei einem Amateurfestival gemacht, darauf seien sie, von Coca Cola finanziert, durch Amerika getourt. "Wir haben in Flugzeugen gespielt und noch im originalen Birdland", erinnert er sich. Als er sich die alten Aufnahmen angesehen habe, habe er festgestellt, welche Größen im Publikum gewesen seien. "Da waren Quincy Jones und so auf der Party und wir haben für sie gespielt." Umso angenehmer ist seine bescheidene Art. Ans Schlagzeug setzt er sich nach Aufforderung für die Fotos und ärgert sich über die falsche Sitzhöhe. "Ich kann nichts Eigenes mitbringen, ich habe ja gar kein Schlagzeug mehr zuhause," verrät er dann ein überraschendses Geheimnis.

Karten kann man per E-Mail reservieren unter kartenreservice.gzh@friedrichshafen.de, der Eintritt kostet 19 Euro (ermäßigt 13 Euro). Tony Lakatos am Saxophon wird als Gastsolist das Programm bereichern.


Häfler SPD feiert "Stucki"

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Friedrichshafen / sz - Die Sozialdemokraten im Bodenseekreis haben bei ihrem Sommerfest am Samstag in Seemoos Wolfgang Stuckenbrock für 60-jährige Parteimitgliedschaft gefeiert. Damit ist er das langjährigste Mitglied im Ortsverein Friedrichshafen. Gerhard Raichle sagte in seiner Laudatio im vollbesetzten Vereinsheim der VfB-Kanuabteilung: "Wir brauchen mehr denn je Leute wie ihn". Ortsvorsitzender Roland Kazcmarek heftete dem früheren Stadt- und Kreisrat die Goldene Ehrennadel der Partei ans Revers. "Stucki" wünschte sich in seiner Dankesrede von der Bundespartei, sie möge darauf verzichten, mitregieren zu wollen, und stattdessen wieder zu einem eigenen Profilbild zu finden.

Auch wenn das Wetter zu wünschen übrig ließ, die Genossen zeigten wenige Stunden vor der Fußballübertragung Flagge. Kreisvorsitzender Dieter Stauber dankte für die Unterstützung im Landtagswahlkampf, die im Gegensatz zum Ergebnis Klasse gewesen sei. Anders als bei der Kanu-Abteilung, scherzte Stauber, habe man bei der SPD "die Warteliste abgebaut". Gleichwohl gibt es Mitgliederzugänge, wie Ortsvorsitzender Kazcmarek vermeldete. Stauber ist zuversichtlich, dass die Partei nach einerm Erneuerungsprozess wieder dorthin kommen wird wo sie hingehört.

Gerhard Raichle würdigte in einer Laudatio die großartige und nicht allein politische Arbeit von "Stucki", wie man ihn in der Partei nennt. Infiziert von seinem Vater Alex, der Gewerkschafter, ebenfalls aktiver Sozialdemokrat an vorderster Front war und 1947 die Falken" mitbegründete. Raichle schilderte den eher "praktizierenden" Wolfgang, der nach einer Bauschlosser-Lehre und Tätigkeit bei der ZF, noch im Architekturstudium durch "sanftes Schubsen" von Fritz Fehrenbach zunächst ins Wahlkampfteam gelockt worden war und 1956 SPD-Mitglied wurde. Mit 33 jahren wurde Stuckenbrock jüngster Gemeinderat in Friedrichshafen. Als selbständiger Architekt und "Sozi" mit Aufträgen vor Ort nicht verwöhnt.Nach dem Tod Fritz Fehrenbachs wurde Stuckenbrock 1968 Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat. Mitglied im Kreistag war er ebenfalls. Einige Jahre auch Vorsitzender des Ortsvereins erwarb sich Stuckenbrock zusätzlich die Achtung vieler Bürger, als er 1977 im OB-Wahlkampf kandidierte. Er holte 29,9 Prozent der Stimmen.

Die Jusos machten ihm das Leben schwer, was später Heinz Tautkus eingestand. Wolfgang Stuckenbrock begegnete ihnen mit einer "lächelnden Benutzeroberfläche", hat Gerhard Raichle recherchiert, mit Nachsicht und Natürlichkeit, Geduld und seinem unvergleichlichen Charme. Als "durch und durch Sozialdemokrat", half er, wo Not herrschte. So stellte er 1982 seine Wohnung für den Verein "Frauen helfen Frauen" zur Verfügung, die so zum ersten Frauenhaus im Bodenseekreis wurde. Er drängte auf ein Haus für die Jugend und verknüpfte seinen Einsatz für den heutigen GZH-Standort mit einer Rücktrittsdrohung. Die vielen Verdienste Wolfgang Stuckenbrocks wurden mit Auszeichnungen bis hin zum Bundesverdienstkreuz gewürdigt.

In seiner Dankesrede streifte der Geehrte vor allem die Jahrzehnte in der Kommunalpolitik und das Schaffen von Kindergärten mit Unterstützung von Pfarrer Gailing, oder eines Jugendhauses mit Unterstützung von Max Martin. Den einstigen Unannehmlichkeiten mit den Jusos sei er dadurch aus dem Weg gegangen, dass er Jutta Koch geheiratet habe, bemerkte er schmunzelnd.

Peter Simon, Europa-Abgeordneter aus Mannheim, warnte vor vermeintlich einfachen und reflexartigen Antworten auf den Ausstieg der Briten aus der EU. Die SPD forderte er auf, mit den Menschen über deren Sorgen zu diskutieren. "Es ist Zeit, wieder zu einem Europa der Solidarität zu kommen", sagte er. Die Flüchtlingskrise habe begonnen, als der einstige französische Präsident Sarkozy "Muffensausen" hatte, eine Wahl zu verlieren – und Bomber nach Libyen schickte.

Zeppelin-Museum will zur Avantgarde gehören

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Friedrichshafen / sz - Während vor dem Zeppelin-Museum etwa 700 Sadomasochisten eine bizarre Parade boten (siehe Seite 17), versammelten sich drinnen knapp 100 geladene Gäste, um den 20. Geburtstag des Friedrichshafener Musentempels zu feiern. Sie wurden an diesem verregneten Samstagabend Zeugen eines Podiumsgesprächs, das nicht nur die Vergangenheit und die Zukunft des Museums beleuchtete, sondern auch Anekdotisches zutage brachte und mit einer Wette endete. "250 000 Besucher in diesem Jahr, das schaffen Sie nie", sagte Andreas Köster. "Falls doch, lasse ich mir für das ganze Museumsteam etwas Schönes einfallen", so der Bürgermeister.

Mit Wolfgang Meighörner saß der erste Direktor des Zeppelin-Museums auf dem Podium: Mit Fliege, versteht sich, und zwar genau jener Fliege mit Zeppelin-Motiven, die er am Eröffnungstag getragen habe. Mit den Worten "für eure Sammlung" überreichte er sie dem Leiter der Zeppelin-Abteilung, Jürgen Bleibler. Wenn es um Zeppelin und das Museum geht, darf Manfred Sauter nicht fehlen. Der ehemalige Vorsitzende des Freundeskreis zur Förderung des Zeppelin-Museums ist mit dem Luftschiff groß geworden. Er hat den LZ 130 noch als Bub erlebt, hat alle alten Zeppeliner persönlich gekannt und ist als einer der Ersten die Route der Weltfahrt von 1926 mit dem Flugzeug nachgeflogen. Für ihn ist Zeppelin ein hoch emotionales Lebensthema.

Zeppelin sei die Basis der ganzen Museumsarbeit, eine faszinierende und inspirierende Welt, wie Claudia Emmert sagte. Seit 2014 leitet die Kunsthistorikerin das Museum. Die 51-Jährige will Themen setzen, die angesagt sind und Zukunft haben. So wie damals. "Das waren damals innovative Leute, die die Welt erobern wollten, sozusagen die Avantgarde." Diesen Geist soll das Museum widerspiegeln. Zum 100. Todestag von Graf Zeppelin kündigte Emmert eine Forschungsausstellung zum Thema "Kult" an. Außerdem bereitet sie eine Kunst-Reihe zur Technik der erweiterten Wahrnehmung vor und will die Schätze von Dix und Feininger dem Publikum erschließen. Genau 116 Jahre nach dem Aufstieg des ersten Zeppelins in der Bucht von Manzell und 20 Jahre nach der Eröffnung des Zeppelin-Museums stand jedoch der Blick zurück im Mittelpunkt. Ohne den Freundeskreis würde es das Museum so nicht geben, ist Sauter sicher. Mehrere Millionen Mark hatte der etwa 2000 Mitglieder starke Verein gesammelt. Für die Stadtoberen ein starkes Argument, das Vorhaben anzupacken.

Die Idee hat viele Väter

Aber wer hatte die Idee, das Museum im Hafenbahnhof unterzubringen? Daran scheiden sich bis heute die Geister. Nachdem Sauter den ehemaligen Verkehrsdirektor und Messechef Udo Haupt nannte, meldete sich Walter Hinderhofer, ehemals Hauptamtsleiter im Rathaus, aus dem Publikum zu Wort: "Ich war’s." Als Chef im Vorzimmer des OB und gleichzeitig Leiter des städtischen Bodensee-Museums, das nach dem Krieg im dritten Stock des Rathauses untergebracht war, hatte er Einfluss und konnte, laut Sauter, dem OB auch mal sagen: "So geht’s nicht!" Ein Glücksfall war’s allemal, dass die Bahn den 1933 errichteten Hafenbahnhof 1988 an die Stadt verkaufte. Rund 5,5 Millionen Menschen haben seit 1996 das Museum besucht. Für die Stadt ist es laut Köster "ein Leuchtturm und Aushängeschild", das weiterzuentwickeln sich lohnt. "Wir könnten noch viel mehr bieten", sagte Emmert. Sie würde gerne das Depot öffnen, doch es fehlt an Platz. "Wer am Depot spart, der schätzt seine eigene Vergangenheit gering", sagte Meighörner.

Am Dienstag, 5. Juli, ab 18 Uhr zeigt Regio-TV Bodensee einen Beitrag über das Fest. Dabei kommen Wolfgang von Zeppelin, Manfred Sauter und Museumsdirektorin Claudia Emmert zu Wort. Die Sendung wird bis Mitternacht mehrfach wiederholt und steht danach im Internet unter

www.hallo.friedrichshafen.de

Stadt zeichnet ihre Künstler aus

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Friedrichshafen / sz - Elf Menschen haben sich für den Künstlerförderpreis 2016 der Stadt Friedrichshafen beworben.

Vier von ihnen hat die fünfköpfige Jury um Bürgermeister Andreas Köster als Preisträger ausgewählt: SZ-Mitarbeiterin Lena Reiner, Marcello Ragone, Catarina Zoe Weiland und Johann Wolpold. Für die Förderung von jungen Künstlern und Kulturprojekten gibt es es von der Stadt insgesamt 12000 Euro.

"Die Auszeichnung ermöglicht mir, einmal länger an einem Projekt zu arbeiten ", freut sich Lena Reiner. Seit 2012 arbeitet die Fotografin und Journalistin unter anderem für die Schwäbische Zeitung. Sie selbst bezeichnet sich als Menschenfotografin. Bei ihren Fotografien nähert sie sich den Menschen in zum Teil sehr privaten Aufnahmen.

Passanten in der Fußgängerzone oder Flüchtlinge in ihren Unterkünften – das sind nur zwei Beispiele für ihre Arbeit. "Die Kunst darin besteht, dass die Menschen die Kamera vergessen. Das geht mit viel Ruhe und an einem vertrauten Ort", erklärt Lena Reiner ihre Arbeitsweise.

Neue Ausstellung in Arbeit

Aktuell arbeitet sie an einer Ausstellung über Flüchtlinge. Ein Thema, das ihr nicht nur wegen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit von 2005 bis 2008 beim Dritte-Welt-Laden Ludwigsburg am Herzen liegt. Als Helferin erlebte sie Anfang Januar die Ankunft von Hunderten Flüchtlingen auf der griechischen Insel Kos in Schlauchbooten.

Zudem half sie im Flüchtlingslager Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze. Reiner sagt: "Bei diesem Ausstellungsprojekt konzentriere ich mich aber nicht nur auf die Medien Fotografie und Text. Es wird auch Tonaufnahmen geben, in denen Flüchtlinge von ihrer Flucht aus den Kriegsgebieten erzählen."

In ihrer Arbeit setzt sich Reiner immer wieder mit gesellschaftlichen Fragen auseinander. Das hat die Künstlerförderpreis-Jury überzeugt: "Ein Künstlerförderpreis der Stadt soll es Lena Reiner ermöglichen, sich der künstlerischen Fotografie, die häufig unbezahlt ist, widmen zu können."

Kunst erinnert an Minimal Art

Mit Alltagsdingen wie Tassen, Pizzakartons und Spielkarten begeistert der in Friedrichshafen geborene Marcello Ragone die Jury. Diese Gegenstände löst er aus ihrem ursprünglichen Kontext heraus. Aus farbigen Heftzwecken werden so Landschaftsbilder oder aus Pistazienschalen Teppiche.

Laut Jury-Begründung erinnert seine Kunst an Werke der Minimal Art. Freie Kunst studierte Ragone bis 2014 an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und war Meisterschüler bei Professor Walther Dahn. Sein künstlerischer Weg durch seine Ausbildung, künstlerische Praxis und Entwicklungsfähigkeit sei vielversprechend, urteilt die Jury.

Die jüngste Preisträgerin in diesem Jahr ist Catarina Zoe Weiland. 1997 wurde sie in Friedrichshafen geboren. Ihre Leidenschaft ist das Cello. Mit musikalischer Begabung, großem Fleiß und Ernsthaftigkeit habe die junge Künstlerin musikalische Leistungen auf höchstem Niveau erbracht, lautet das Urteil der Jury.

In den vergangenen beiden Jahren legte Weiland ihren Schwerpunkt auf die Auseinandersetzung mit Werken in mehreren Besetzungen aus dem Bereich Kammermusik. Beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert 2015" erhielt Weiland einen ersten Preis und einige Sonderpreise im Zwölftett.

Mit der Trompete überzeugt

Ebenfalls ein Teilnehmer bei "Jugend musiziert" war Johann Wolpold. 1993 wurde er in Tettnang geboren, ist in Friedrichshafen aufgewachsen und zur Schule gegangen. Bei "Jugend musiziert" ist der Trompetenspieler mehrfacher Preisträger in Solo- und Kammermusikwertungen. Wolpold absolviert seit 2013 an der Musikhochschule Würzburg ein künstlerisch-pädagogisches Musikstudium mit Hauptfach Trompete. Die erste Hürde auf dem Weg zum Berufsmusiker hat er damit bereits genommen. Laut Jury qualifiziert sich Wolpold durch seinen Ausbildungsstand und sein musikalisches Engagement für den Künstlerförderpreis.

Aufgabenverteilung in der Jury

Vorsitzender der Jury des Künstlerförderpreises ist Bürgermeister Andreas Köster. Weitere Mitglieder sind Sabine Hermann von der Musikschule, Franz Hoben und Jürgen Deeg vom Kulturbüro sowie Ina Neddermeyer vom Zeppelin-Museum. Beworben hatten sich Künstler aus den Bereichen Bildende Kunst, Klassische Musik, Popularmusik und Literatur.

"Euch liegt die Welt zu Füßen, macht was draus"

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Friedrichshafen / sz - Geschafft: 109 Schüler haben an der Droste-Hülshoff-Schule ihr Abitur bestanden. IM Hugo-Eckener-Saal des Graf-Zeppelin-Hauses feierten die Abiturienten Abi-Ball.

Wenn es für viele auch nur die letzten drei von insgesamt zwölf Schuljahren waren, die die insgesamt 109 Abiturienten am Biotechnologischen, Ernährungswissenschaftlichen und Sozialwissenschaftlichen Gymnasium der Droste-Hülshoff-Schule zusammen waren, sind sie doch zu einem zusammengeschweißten Haufen herangereift, der den Eltern, Verwandten, Freunden – und natürlich auch den Lehrern – beim Abi-Ball im Hugo-Eckener-Saal am Sonntag ein buntes und abwechslungsreiches Programm geboten hat. Über den Gesamtnotendurchschnitt von 2,4 war Schulleiterin Angelika Seitzinger sehr zufrieden.

Dietsch erhält Hülshoff-Preis

Jahrgangsbeste mit der Traumnote von 1,0 wurde Joana Dietsch, die dafür den erstmals ausgelobten Droste-Hülshoff-Preis erhielt. Außerdem wurde sie mit dem MTZ-Bio-Pro-Preis im Fach Biotechnologie und dem Mathematik-Preis ausgezeichnet.

Die Noten sind vergeben, 109 erleichterte Gesichter lächelten in festlicher Kleidung auf der Terrasse des Hugo-Eckener-Saal in die Kameras und Handys ihrer stolzen Eltern, Verwandten und Freunde. Nach einem Sektempfang gingen alle zusammen in den Saal, wo sie von den Moderatoren Sven Segelbacher und Lisa- Marie Röhrenbach aus dem Organisationsteam empfangen wurden, die ein Programm ankündigten, dass vor allem musikalisch geprägt sein sollte. So traten im Laufe des Abends die Droste-Hülshoff-Schulband – bestehend aus Lehrern und Schülern, die Tanzgruppe "Cash" und die Ukulele-AG unter der Leitung von Musiklehrer Christian Schenk auf.

"Euch liegt die Welt zu Füßen, macht was draus", sagte Schulleiterin Angelika Seitzinger in ihrer Begrüßung. Als ein "sehr zufriedenes Ergebnis" bezeichnete sie den Gesamtnotendurchschnitt von 2,4. Davon hätten 24 Abiturienten eine Eins vor dem Komma, stellte die Schulleiterin heraus. Die erfolgreichen Prüfungen seien das Resultat gemeinsamer Anstrengungen von Lehrenden und Lernenden und nicht zuletzt der Eltern, meinte sie. "Die Eltern haben das Fundament für den schulischen Erfolg gelegt", stellte Seitzinger lobend fest.

Abitur bedeute vom lateinischen abgeleitet "weggehen". Mit dem Zeugnis als Legitimation bedeute dies, symbolisch durch eine Tür gehen. Sicherlich hätten aber die gemeinsamen Jahre auf der Droste-Hülshoff-Schule zusammengeschweißt und dadurch würden nachhaltige Erinnerungen bleiben, gab die Schulleiterin ihren scheidenden Abiturienten mit auf den Weg.

"Es war ’ne geile Zeit"

Höhepunkt des Abends war dann die Zeugnisausgabe, zu der sich die fünf Klassen in Videos einen lustigen Rückblick auf ihre gemeinsame "geile" Schulzeit haben einfallen lassen. Nach der Verleihung der Sonderpreise hieß es dann ein letztes Mal, zusammen auf der Bühne zu stehen und mit dem gemeinsam gesungenen Lied "Wir sind groß" – dem aktuellen EM-Song von Mark Forster – Abschied von Lehrern und Mitschülern zu nehmen.

Die Abiturienten

Profilfach Biotechnologie:

Ellen Beck, Sofie Maria Brenning, Joana Dietsch, Maja Frey, Marielle Graf, Lena Heiderich, Osita Leon Iwundi, Erik Kempmann, André Königer, Martin Kühner, Rosanna Mangold, Romana Meyer, Alisa Pfeffer, Barbara Lisa Platzer, Daniela Schmid, Clara Marie Schwärzler, Sven Segelbacher, Julia Sortino, Ann-Sophie Staufer, Isabell Triftshäußer.

Profilfach Ernährung und Chemie: Rabia Arslan, Michelle Beutel, Maria Böhlen, Rebecca Deutsch, Julia Drabsch, Sarah Einhaus, Angelina Hauk, Vanessa Hirt, Regine Jung, Erika Gerda Karrer, Esra Köseoglu, Elisa Link, Anna Maucher, Carolin Rieber, Julian Scherer, Maike Stromberger, Jana Szabo, Sabrina Weber.

Profilfach Pädagogik und Psychologie: Annabelle Augustin, Virginia Broll, Lea Buchner, Secil Dogan, Vera Elbs, Vivian Kathrin Feiler, Sarah Fiesel, Dorothea Fischer, Melanie Graff, Laura Janina Grözinger, Aylin Kabaoglu, Anja Knam, Jule König, Anna Lena Kowalewski, Selina Löw, Vera Meschenmoser, Marisa Pecchinenda, Theresa Potzmann, Lisa-Marie Röhrenbach, Saskia Scheinert, Nina Scherer, Sophie Scherzinger, Linda Schilt, Patricia Smolnik, Jenny Suchanek, Sabrina Wielath, Vanessa Zlotos, Tamara Auer, Kim-Katharina Bauer, Anika Lisa Birker, Sarah Bucher, Lea Dillmann, Dominik Fricker, Jessica Göse, Lena Hartmann, Isabelle Heberle, Pilar Kathan, Arzu Kazankaya, Nora Kiechle, Verena Klein, Esther Leidinger, Isabel Mühlmann, Melissa Muhovic, Katharina Rädler, Anna Samoylenko, Sabrina Stange, Annika Witzigmann, Martina Zöllner, Fabian Buchmaier, Melisa Deniz, Elina Eichhorn, Franziska Fahrbach, Melissa Gmelin, Anna Haug, Aybüke Karaca, Ronja Katzenmaier, Julia Kiethe, Betül Kiroglu, Rebekka Klann, Jennifer Kuschel, Marina Lesar, Jessica Looser, Maria-Teresa Metzler, Maike Natzel, Julia Ongherth, Emily Quirmbach, Andrej Rott, Juliane Schaum, Luisa Schöttke, Michelle Stier, Hannah Wiebigke.

Preise und Belobigungen:

Preisträger mit einem Gesamtnotenschnitt von 1,7 und besser: Joana Dietsch, Note: 1,0 (852 Punkte), Maja Frey, Note: 1,1 (815 Punkte), Patricia Smolnik, Note: 1,2 (802 Punkte), Daniela Schmid, Sabrina Stange, Julia Drabsch, Vera Meschenmoser, Nina Scherer, Michelle Beutel, Sarah Fiesel, Marisa Pecchinenda, Emily Quirmbach, Michelle Stier, Ronja Katzenmaier, Angelina Hauk, Rebekka Klann, Carolin Rieber, Martin Kühner, Anna Lena Kowalewski

Belobigungen für einen Notenschnitt bis 2,0: Aybüke Karaca, Lena Heiderich, Verena Klein, Elina Eichhorn, Franziska Fahrbach, Saskia Scheinert, Laura Grözinger

Sonderpreise:

MTZ-Bio-Pro-Preis im Fach Biotechnologie: Joana Dietsch

Kofranyi-Preis der AOK im Fach Ernährungslehre mit Chemie: Michelle Beutel

Sonderpreis im Fach Pädagogik/ Psychologie: Marisa Pecchinenda

Spanisch-Preis: Virgina Broll

Italienisch-Preis: Aybüke Karaca

Peoria-Preis im Fach Englisch: Maja Frey

Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker: Julia Drabsch

Deutsch-Preis: Patricia Smolnik

SMV-Preis: Carolin Rieber

Droste-Hülshoff-Preis für die beste Leistung im Abitur: Joana Dietsch

e-fellows Online-Stipendium: Joana Dietsch, Maja Frey, Patricia Smolnik, Daniela Schmid, Sabrina Stange, Julia Drabsch, Vera Meschenmoser, Nina Scherer, Michelle Beutel, Sarah Fiesel, Marisa Pecchinenda

Bewusst mit Alkohol umgehen

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Friedrichshafen / sz - Eltern haben laut Wissenschaftlern einen großen Einfluss darauf, wie Kinder mit Alkohol umgehen.

Deshalb will der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure (BSI) mit dem Programm "Klartext reden!" Eltern motivieren, mit ihrem Schützlingen über einen richtigen Alkoholkonsum zu sprechen. Dazu gibt es am Mittwoch, 13.Juli, in der Realschule Ailingen einen Workshop für Eltern. Schirmherr ist der Europaabgeordnete Norbert Lins (CDU).

Dass ein Lobby-Verband wie der BSI für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol wirbt, klingt zunächst widersprüchlich. "Ethische Interessen stehen in unserem Verband vor wirtschaftlichen Interessen", betonte deshalb die BSI-Geschäftsführerin Angelika Wiesgen-Pick beim Gespräch am Montag. Die Industrie stelle sich mit dem Arbeitskreis "Alkohol und Verantwortung", der 2005 die Initiative "Klartext reden!" ins Leben gerufen hat, diesem Thema. Wiesgen-Pick sagte: "Die Industrie hat keinen inhaltlichen Einfluss. Wir arbeiten mit Wissenschaftlern zusammen."

Das Präventionsprogramm besteht aus Eltern-Workshops, der Broschüre "Klartext reden – Gesprächsleitfaden für Eltern zum Thema Alkohol" und einer Internetseite mit Online-Training für Eltern. "Kinder brauchen Grenzen. Allerdings ist das Wissen verloren gegangen, wie Eltern mit ihren Kindern über das Thema Alkohol richtig sprechen", erläuterte Wiesgen-Pick. Die rund 250 Workshops hätten bestätigt, dass einige Eltern Nachhilfe bräuchten.

Für Norbert Lins geht es auch um die Vorbildfunktion der Eltern: "Kinder adaptieren bereits in jungen Jahren das Verhalten ihrer Eltern." Er warnte davor, die Alkoholprävention allein auf Schule und Politik abzuwälzen. "Immer mehr Alkoholverbote helfen nicht dabei, Missbrauch zu verhindern", sagte Lins und ergänzte: "Ich bin selbst Vater von zwei Töchtern und weiß, dass Eltern ihre Kindern beschützen wollen. Das sollte auch beim Thema Alkohol nicht anders sein."

Workshop in Realschule Ailingen

Der Eltern-Workshop "Klartext reden!" mit Psychologin Susanna Hartmann-Strauss findet am Mittwoch, 13. Juli, in der Realschule Ailingen statt. Beginn ist um 19 Uhr. Das Angebot richtet sich an Eltern von Schülern der Klassenstufen 5 bis 10. Eingeladen sind dazu auch Eltern, deren Kinder nicht die Realschule Ailingen besuchen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

B 31-neu: Tunnel wird 20 Millionen teurer

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Friedrichshafen / sz - Die B 31-neu wird teurer als geplant – auch für Friedrichshafen. Nach neuesten Berechnungen werden die sieben Kilometer Straße insgesamt 157 Millionen Euro kosten – 44 Millionen mehr als 2014 veranschlagt. Für ihren Anteil am Lärmschutztunnel Waggershausen muss die Stadt knapp 20 Millionen Euro mehr aufbringen.

Schon vor gut einem Jahr hatte die Straßenbaugesellschaft DEGES, die das Projekt B 31-neu verantwortet, angekündigt, die zuletzt im Jahr 2014 vorgelegte Kostenrechnung des Regierungspräsidiums Tübingen zu aktualisieren. Das Ergebnis ist ziemlich unerfreulich: Friedrichshafen muss für den Lärmschutztunnel in Waggershausen Mehrkosten von zirka 20 Millionen Euro stemmen. Die Gründe der Kostenexplosion: eine tiefere Detailplanung, neue Richtlinien für Sicherheitstechnik, Verteuerung von Bauleistungen, gestiegene Grundstückspreise und die aufwendigere Suche nach Blindgängern. Friedrichshafen übernimmt jetzt an der insgesamt 43,2 Millionen Euro teuren 700-Meter-Röhre einen Anteil von 21,5 Millionen Euro (2014: 11,6).

Weitere Kostensteigerung möglich

Zu den baulich bedingten Mehrkosten in Höhe von 9,9 Millionen Euro kommt eine neu berechnete Ablöse – statt 11,6 Millionen Euro sind jetzt 20,8 Millionen Euro fällig. Hinter dem Begriff Ablöse steckt eine Einmalzahlung, die Friedrichshafen dem Bund für die Pflege und Instandhaltung des Tunnels zahlt.

"Die Kostensteigerung ist natürlich keine angenehme Nachricht. Aber wir sind im Zeitplan, und der Bund, das Land und die Stadt kennen nun aktuelle Kosten", sagte Andreas Irngartinger von der DEGES am Montag bei einem Pressetermin. Ausschließen, dass das ganze Bauvorhaben nicht nochmal teurer wird, wollte er nicht. "Abgerechnet wird zum Schluss", erklärte Irngartinger. Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand zeigte sich überzeugt, dass die DEGES in ihrer aktuellen Kostenberechnung "belastbare, solide und seriöse Zahlen" vorgelegt habe, jetzt gelte es "professionell und nüchtern" mit ihnen umzugehen.

Votum vor der Sommerpause

Bislang hat die Stadtverwaltung 22,7 Millionen Euro für die B 31-neu in den Doppelhaushalt 2016/2017 eingestellt. Die für Bau und Ablöse nun zusätzlich benötigten 20 Millionen muss der Stadtkämmerer in die Haushaltspläne ab 2018 aufnehmen. Weil die DEGES erst mit dem Bau beginnen darf, wenn die komplette Finanzierung steht, muss der Gemeinderat einer "überplanmäßigen Verpflichtungsermächtigung" zustimmen. Der OB wünscht sich diese Zusage noch vor der Sommerpause.

Eine vernünftige Alternative, die aktuellen Kosten zu senken, sieht Brand nicht. Es sei nun einmal der politische Wille, dass Waggershausen einen bestmöglichen Lärmschutz – also einen relativ teuren Tunnel – bekommt. Bauliche Veränderungen, zum Beispiel die Rückkehr zur "Troglösung", würden ein neues Planfeststellungsverfahren mit sich ziehen. "Das wollen wir nicht – das hatten wir über Jahrzehnte. Stadt und Region wollen, dass es nun vorangeht", sagte Brand.

Man muss in den sauren Apfel gebissen

Zähneknirschend nahmen am Montag auch die Mitglieder des städtischen Finanzausschusses die neuen Zahlen zur Kenntnis. SPD-Mann Dieter Stauber brachte die allgemeine Stimmung wohl auf den Punkt, als er sagte: "Die B 31-neu ist das wichtigste Bauprojekt für Stadt und Region. In diesen sauren Apfel werden wir beißen müssen."

Wirtschaftsgymnasiasten feiern Abi-Ball im GZH

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Friedrichshafen / sz - 110 Abiturienten der Hugo-Eckener-Schule haben im Graf-Zeppelin-Haus ihren Abi-Ball gefeiert. Susanne Fastnacht, Schulleiterin der Hugo-Eckener Schule, gratulierte den Abiturienten und bedankte sich besonders für das soziale Engagement der Schüler. "Selten habe ich einen Abiturjahrgang erlebt, der soziales Engagement so vorbildlich auf seine Fahne geschrieben hat wie Sie", lobte die Schulleiterin.

"Gehen Sie in die Welt, sammeln Sie neue Erfahrungen durch Studium, Berufsausbildung, Soziales Jahr, Berufstätigkeit und Reisen. Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit Ihren Freunden, mit Ihrer Familie und pflegen Sie dabei auch den Kontakt zur Schule, Ihren Lehrerinnen und Lehrern, die Sie auf dem Weg zum Glück begleitet haben", sagte Fastnacht.

Martina Schraff erreichte mit 898 von 900 Punkten das Traumergebnis 1,0. Neben den zahlreichen Preisträgern und 18 Schülern mit einer "Eins vor dem Komma" sind es viele individuelle Leistungen, die beeindrucken. So haben etwa fünf Schüler ihre mündliche Prüfung im neuen Wahlfach "Betriebliches Umweltmanagement" abgelegt und weitere neun Schüler haben mit der DELF-Prüfung das wichtigste französische Sprachzertifikat erhalten.

Ein besonderer Dank galt den Schülersprecherinnen Beyza Türkmen und Salome Emser. Sie gaben den Impuls für den ersten Kulturaustauschtag der Schule und haben somit für die gesamte Schülerschaft einen Tag des Dialogs zwischen Schülern der Flüchtlingsklassen, Experten der Flüchtlingshilfe und der gesamten Schülerschaft ermöglicht.

Zu selbstgewählter Musik schritten die jungen Frauen in ihren festlichen Kleidern und die Männer in Anzug und Krawatte auf die Bühne, um das Reifezeugnis aus den Händen der Schulleiterin, der Abteilungsleiterin des Wirtschaftsgymnasiums Stefanie Wintruff und den jeweiligen Klassenlehrern zu empfangen. Insgesamt freuten sich 24 Abiturienten über einen Schulpreis, eine Belobigung oder eine persönliche Auszeichnung. Martina Schraff erhielt als beste Schülerin den Hugo-Eckener-Preis und Katharina Maria Zienecker wurde mit dem Sonderpreis für hervorragende Leistungen im Fach Volks- und Betriebswirtschaftslehre ausgezeichnet.

Natürlich steuerten auch die Abiturienten einiges zu diesem Abi-Ball bei. Schülersprecherin Beyza Türkmen rief in ihrer Rede alle Abiturienten dazu auf Neues zu wagen: "Lasst euch nicht von kleinen Hürden den Wind aus den Segeln nehmen, sondern begegnet dem Leben offen, tolerant und stets mit einem Lächeln."

Die Absolventen:

Klasse 13a: Lara Maxime Baur, Bastian Buhmann, Semih Deniz, Matthias Feisst , Anna Feustle, , Asya Güvensoy, Alena Haug, Valerie Hiß, Dennis Huster, Abdulbasir Kader, Alexandra Stephanie Klopscheck, Maximilian Konrad, Noah Joe Meffle, Sophia Quast, Alexander Schmidt, Anna-Lena Schraff, Jessica Schröder und Dobrisav Sijakovic

Klasse 13b: Mohamed Barbouchi, Jessica Alice Beales, Dominik Börkircher, Katja Hepp, Jan-Core Hohnholz, Oliver Horvath, Magalie Karr, Karin Magdalena Kobielusz, Yannik Kösling, Moritz Metzler, Christopher Nickel, Nicole Pechtl, Lucas Pejot, Lea Scharr, Freia Sophie Sedlmeier, Nikolai Streicher, Dominik Julian Trapp, Paula Joanna Wund und drei weitere Schüler ohne Veröffentlichungszustimmung

Klasse 13c: Isabelle Amann, Emily Maria Arnegger, Sarah Cilek, Cristina Cipollone, Luis-Antonio Gfall, Ipek-Caney Gökcin, Nathalie Maria Hartel, Samuel David Hold, Lea Kleiner, Juliane Klemm, Finn König, Sara Migliozzi, Giada Mura, Aurélie Noyalet, Jochen Max Petzi, Lea Preuschoff, Simon Riether, Laura Anna Schwarzott, Jessica Spieler, Andreas Stritzke und zwei Schüler ohne Veröffentlichungszustimmung

Klasse 13d: Niklas Anselment, Felix Binzler, Niklas Dickert, Salome Amira Emser, Selina Engelhardt, Konstantin Joe Fiegle, Celine Gischas, Leonie Grieger, Tamara Holder, Alisa Knöpfler, Gabriel Maier, Hannah Noger, Dana Maria Schmid, Franziska Stadler, Anja Troll, Tuba Tuncay, Kilian Uhr, Alicia Vogt, Joshua Wiesener, Leonardo Winghardt, Julian Zenger, Kadir Zeybek, Katharina Zienecker, Max Zigler, ein Schüler ohne Veröffentlichungszustimmung

Klasse 13e: Patricia Cilian, Botan Erpolat, Sarah Feßler, Marie Frei, Selina Gaiser, Katharina Gerster, Nadine Lara Henkelmann, Kim-Malin Hohnholz, Thorben Knittel, Simon Lanz, Emily Nuding, Manuel Radtke, Malte Rautenberg, Celine Rizzato, David Rosemeier, Sylvia Schmid, Mirke Schönherr, Felicia Schraff, Martina Schraff, Mark Selig, Beyza Türkmen, Larissa Weber, Xenia Wiedenmannott und Jenny Wiggermann

Preise und Belobigungen

Preise haben folgende Absolventen erhalten: Valerie Hiß, Moritz Metzler, Isabelle Amann, Ipek Caney Gökcin, Kadir Zeybek, Botan Erpolat, Sylvia Schmid, Martina Schraff, Larissa Weber,

Belobungen haben folgende Absolventen erhalten: Bastian Buhmann, Jessica Schröder, Jessica Alice Beales, Gabriel Maier, Katharina Maria Zienecker, Selina Nadjana Gaiser, Marie Lotta Helene Frei,

Sonderauszeichnungen

Hugo-Eckener-Preis für die beste Abiturprüfung: Martina Schraff

Sonderpreis für hervorragende Leistungen im Fach Volks- und Betriebswirtschaftslehre: Katharina Maria Zienecker

Sonderpreis für hervorragende Leistungen im Fach Internationale Volks- und Betriebswirtschaftslehre: Martina Schraff

Scheffelpreis für besondere Leistungen im Fach Deutsch und gute literarische Kenntnisse: Martina Schraff

Sonderpreis für hervorragende Leistungen im Fach Englisch: Martina Schraff

Sonderpreis für hervorragende Leistungen im Fach Französisch: Simon Felix Lanz

Sonderpreis für hervorragende Leistungen im Fach Italienisch: Gabriel Maier

Sonderpreis für hervorragende Leistungen im Fach Spanisch: Cristina Cippollone

Sonderpreis für hervorragende Leistungen im Fach Chinesisch: Jenny Wiggermann

Sonderpreis für hervorragende Leistungen im Fach Mathematik: Kadir Zeybek

Sonderpreise für hervorragende Leistungen im Fach Sport: Sylvia Schmid

Sonderpreise für hervorragende Leistungen im Fach Umweltmanagement: Moritz Metzler

Sonderpreise für hervorragende Leistungen im Fach Global Studies: Patricia Cilian

Paul-Schempp-Preis für hervorragende Leistungen im Fach Evangelische Religionslehre: Martina Schraff

Anerkennung für SMV-Arbeit: Salome Amira Emser und Beyza Türkmen


Am Ende zählt nur eins: Hauptsache bunt!

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Friedrichshafen / sz - Seit Weihnachten vergangenen Jahres bereiten sich die Schüler der Don-Bosco-Schule aus Ettenkirch und der Albert-Merglen-Schule auf das Seehasenmusical vor. 150 Akteure werden auf der Bühne mit ihrem Stück "Grenzenlos" zu sehen sein. Mit der Musik von Tobias Rienth entführen die Schüler ihr Publikum in das "Vierfarbenland". Das Musical ist frei nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Gina Ruck-Pauquet entstanden.

Bunt wird es werden auf der Bühne des Hugo-Eckener-Saals. Es wird getanzt, gesungen und geschauspielert – doch bevor es so richtig bunt zugeht, müssen die Akteure Grenzen überwinden und Neues zulassen. Denn im " Vierfarbenland" leben die Grünen, die Gelben, die Blauen und die Roten strikt voneinander getrennt. Jedes Land ist davon überzeugt, die einzig wahre Farbe zu tragen. Gegenstände, Menschen und sogar die Gedanken sind in der jeweiligen Landesfarbe eingefärbt. Dabei werden die Kinder bunt geboren, verlieren aber im Laufe der Jahre ihre vielen Farben und nehmen die, des eigenes Landes an. Mauern verhindern, dass sich die Farben mischen. Die Gelben rechnen in Gelb, die Blauen tanzen in Blau, die Roten singen rot und die Grünen wandern übers grüne Grasmeer. Bis auf Erbs, ein Kind, dass in bunt träumt und Visionen von einem gemeinsamen, inklusiven Land hat, in dem jeder seine Stärken zeigen und mit anderen teilen kann. Das Musical der Grundschüler hat das Buch von Gina Ruck-Pauquet erweitert. Der "weiße Weise" steht für Toleranz und begleitet Erbs, während der Schwarze mit seinem Assistenten die Macht verkörpert.

Es ist ein rührendes Stück über Verständnis für das Anderssein. Tobias Rienth hat das Musical vertont. Die Zuschauer dürfen sich auf schmissige Melodien wie den Pflaumentango, den Erdbeer-Rap oder den Zitronenblues freuen. Er wird eigens für die Seehasenaufführung anreisen und mit den Kindern am folgenden Tag einen Workshop über die Entstehung eines Musicals geben.

Viele Helfer im Hintergrund

"Das soll ein kleines Dankeschön sein", sagt Julie Adam, Schulleiterin der Don-Bosco-Schule. Denn dem bevorstehenden Donnerstag sind viele Probentage und –Wochenenden bis hin zu einem einwöchigen Workshop vorausgegangen. "Letztes Jahr Weihnachten haben wir bereits mit dem Casting angefangen und versucht, die von den Schülern gewünschten Rollen zu berücksichtigen", berichte Julie Adam. Es sei eine große Aufgabe gewesen, sämtliche Arbeiten zu koordinieren. Neben den Darstellern arbeiteten noch viele im Hintergrund. Hinzu kämen die Proben des Projektchors, die sich für das Musical zusammengefunden haben. Ohne das Engagement zahlreicher, ehrenamtlicher Mitarbeiter aus Lehrer- und Elternschaft, aber auch aus dem Freundeskreis und anderer Häfler Beteiligter, die keine Kinder an diesen Schulen haben, "wäre das nicht zu stemmen gewesen", bedankt sich Julie Adam.

Dass sich die Arbeit gelohnt hat, werden die Akteure am kommenden Donnerstag beweisen.

"Karlifornien" ruft Unabhängigkeit aus

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Friedrichshafen / sz - "Karlifornien" öffnet seine Türen für Besucher: Das Karl-Maybach-Gymnasium hat am Dienstagmorgen auf dem großen Schulhof die Staatseröffnung "Karliforniens" gefeiert. Für vier Tage wird die Schule im Rahmen des Projektes "Schule als Staat" in Schülerhand übergeben und täglich von 9 bis 20 Uhr für Besucher geöffnet sein. Zur feierlichen Staatseröffnung sangen alle gemeinsam die "karlifornische" Nationalhymne.

Als besonderer Gast war der Landtagsabgeordnete der Grünen, Martin Hahn, eingeladen worden. In einer kleinen Ansprache lobte dieser die gelungende Staatsgründung als großen Schritt, gerade zu einer Zeit der "Rückgründungen" auf internationaler Ebene. "Karlifornien könnte bilaterale Beziehungen mit Baden-Württemberg aufnehmen, das würde uns Zölle und viel Bürokratie ersparen", schlug er augenzwinkernd vor. Für das Projekt hatte die BB-Bank 3000 Euro aus Gewinnsparmitteln gespendet, Filialdirektor Alexander Böhler zeigte sich sehr angetan: "So etwas hat es zu meiner Schulzeit leider noch nicht gegeben. Das ist eine tolle Investition in unsere Zukunft, sehr realitätsnah und vorbildlich."

Schulleiter Christoph Felder bedauerte, dass der Enkel Karl-Maybachs krankheitsbedingt leider nicht wie geplant die Staatseröffnung übernehmen konnte. Seine Rede schloss er mit den Worten: "Ich ziehe mich nun in den Tourismus-Bereich zurück und übergebe an euren Präsidenten Danny Luu." Luu sagte: "Dies ist der Dienstag, an dem Karlifornien Geschichte schreibt" und ermunterte die Schüler, die unterrichtsfreie Zeit in "Karlifornien" zu genießen.

Hochbetrieb an Wechselstuben

Gleich am ersten Tag drängten sich viele Besucher an den Eingängen, um für fünf Euro ein Tagesvisum für "Karlifornien" zu kaufen. An den drei Wechselstuben herrschte Hochbetrieb: Alle wollten ihre Euros in die "karlifornische" Währung "Karlonen" umtauschen, um damit beispielsweise Gebäck, Wraps, Smoothies, Frozen-Joghurts, Cocktails oder Eis zu kaufen. Die Schüler haben rund 90 verschiedene Unternehmen gegründet. An Ständen bieten sie Speisen, Getränke, Produkte und Dienstleistungen an. Von der Zeitung über Marketingagenturen, Tattoostudios und Anwaltskanzleien bis hin zur Datingagentur und einem Standesamt ist hier alles vertreten. Es gibt sogar eine Touristeninformation, Kita, Karaoke-Bar, ein Casino und viele Beauty- und Wellnessangebote. "Karlifornien" hat eine eigene Polizei, Müllabfuhr und Zentralbank sowie ein Parlament, Gericht, Arbeits- und Finanzamt. "Es soll sogar schon die erste Klage geben", verrät Kanzler Niklas Sieweke. In "Karlifornien" seien übrigens auch gleichgeschlechtliche Ehen und Polygamie erlaubt.

Es gibt noch Interesse an VLM

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Friedrichshafen / hag - Ob die Bemühungen des Insolvenzverwalters der bankrotten Regionalairline VLM um einen Neustart Erfolg haben, könnte sich in der laufenden Woche zeigen. "Es gibt aktuell rund zehn Interessenten für das Unternehmen", sagte Jan Loyens, einer der Insolvenzverwalter des Unternehmens, am Montag zur Schwäbischen Zeitung.

Derzeit würden Informationen über den Zustand der Fluglinie zusammengestellt, um möglichen Investoren ein umfassendes Bild zu bieten. Wie Loyens weiter sagte, soll sich ein ehemaliger Eigner der Airline, Freddy Van Gaever, mittlerweile von Bemühungen, Reste der Airline zu übernehmen mangels Kapital verabschiedet haben.

Ein mutmaßlich langes Insolvenzverfahren

Wann genau das Bieterverfahren um die Reste der bankrotten Gesellschaft endet, ist aktuell nicht absehbar. Scheitert ein Verkauf oder eine Reaktivierung beginnt ein mutmaßlich langes Insolvenzverfahren.

Die Verbindungen der VLM ab Friedrichshafen nach Berlin, Hamburg und Düsseldorf liegen unterdessen weiter brach. Die Airline hatte vor wenigen Wochen Insolvenz angemeldet. Rund 350 Passagiere in Deutschland saßen daraufhin fest. Besitzer ungültig gewordener Tickets wird weiter empfohlen, Buchungen bei VLM über Kreditkartenunternehmen zu stornieren

Zwei Häfler fahren kreuz und quer durch Afrika

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Friedrichshafen / sz - Einfach mal drei Wochen Urlaub nehmen, einen Gebrauchtwagen kaufen, damit quer durch Afrika fahren und Spenden für ein Kinderhaus in Mauretanien sammeln: Die Friedrichshafener MTU-Ingenieure Frank Schäferling und Frank Everding haben genau das gewagt. Sie haben bei der "Dust and Diesel"-Rallye teilgenommen. Und sie würden es jederzeit wieder tun.

"Ich bin schon vor vielen Jahren auf die "Dust and Diesel"-Rallye aufmerksam geworden und habe lange nach einem passenden Mitfahrer gesucht", sagt Schäferling. Den hatte er in seinem Arbeitskollegen Frank Everding endlich gefunden. Nach dem Kauf und Umbau eines gebrauchten Mercedes Benz habe dem Abenteuer Afrika im Mai dann nichts mehr im Wege gestanden.

Der Weg ist frei wählbar

Beide haben zum ersten Mal an einer solchen Rallye teilgenommen. "Wir wussten nicht genau, was uns erwartet", sagt Schäferling, der über die Reise dann auch einen Blog geführt hat. Am 30. April machten sich die beiden gemeinsam mit einem weiteren Team aus Kempten auf die Reise nach Nimes in Frankreich. Von dort aus ging es am nächsten Tag weiter nach Spanien zur Vorbesprechung mit dem Organisator Florian "Flo" Schmidt und den anderen Teilnehmern. Das Ziel war für jeden Tag fix, aber die Strecke konnten die Teilnehmer selbst zusammenstellen.

"Genau diese Freiheit zur Eigenorganisation hat mir sehr gut gefallen", betont Schäferling. "Ich mache gerne Abenteuerurlaub und liebe es, mich selbst durchzuschlagen."

Mit insgesamt 22 Fahrzeugen fuhren sie auf einer Fähre nach Afrika. Es folgte ein nervenaufreibender Trip über Landesgrenzen hinweg und durch Weichsandfelder an der afrikanischen Westküste. Dort war es nicht ganz ungefährlich: Das Auswärtige Amt warnte vor solchen Rallyes wegen der Terrorgefahr. Deshalb erwartete die Teilnehmer an der Grenze von Marokko nach Mauretanien auch ein Militärkonvoi. "Das war anfangs schon ein mulmiges Gefühl, aber insgesamt habe ich mich doch recht sicher gefühlt", erinnert sich Schäferling.

Oft waren sie von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang unterwegs. Tagsüber erreichten die Temperaturen glücklicherweise höchstens 38 Grad. Jeden Abend um 19 Uhr gab es eine Besprechung, in der die nächsten Ziele geklärt wurden. Alle drei bis vier Tage legten sie Pausen ein, die auch dringend nötig gewesen seien. "Ich hätte nicht erwartet, dass man für dieselben Streckenkilometer doppelt so viel Zeit braucht wie in Deutschland", wundert sich Schäferling. Das liege nun mal an den unbefestigten Straßen. Aber so habe man genug Zeit gehabt, die atemberaubende Landschaft zu genießen und freie Tage für Ausflüge und Erkundungen zu nutzen, wie zum Beispiel nach Medina in Marrakesch.

An die Grenzen gehen

Besonders viel Spaß haben die Fahrten durch den weichen Sand der Wüstenpassagen gemacht, schwärmt Schäferling. "Es war toll, mit dem Auto bis an die Grenzen zu gehen." Ein weiteres unvergessliches Erlebnis war die Nacht, die sie in der Wüste gecampt hatten.

Wichtigstes Ziel der Rallye war aber das Kinderhaus in Mauretanien, dem die Spenden zugute kommen. Knapp 15 000 Euro kamen durch den Verkauf der Rallye-Fahrzeuge vor Ort zusammen. Für Schäferling war das sein schönstes Erlebnis bei der Rallye: "Die Kinder werden dort gut versorgt und haben sich sehr über unseren Besuch gefreut." Obwohl die Kinder nur Arabisch und Französisch sprachen, sei das kein Problem gewesen: "Wir haben uns mit Händen und Füßen verständigt. Besonders an den mitgebrachten Malbüchern und Seifenblasen hatten die Kinder viel Spaß."

Letztes Ziel der Reise war Senegal: Dort trafen sich alle Teilnehmer noch einmal in der Zebra-Bar. Es sei ein tolles Gefühl gewesen, es geschafft zu haben: Eine Mischung aus Stolz und Freude, berichtet Schäferling. Sein Fazit: "Ich würde es jederzeit wieder tun."

Gebaut wird auch nachts und bei laufendem Zugbetrieb

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Friedrichshafen / sz - Die geplante Modernisierung des Häfler Stadtbahnhofs wird immer konkreter. Die Bahn will mit den Umbauten 2019 beginnen. Hinter dieser guten Nachricht steckt freilich auch eine schlechte für die Stadt. Der Umbau wird teurer. Nach aktuellem Stand der Dinge soll die Zeppelin-Stadt 2,66 Millionen Euro in die Modernisierung ihres Stadtbahnhofs einbringen. Ursprünglich war von einer Häfler Kostenbeteiligung in Höhe von 1,6 Millionen Euro die Rede.

Wenigstens soll es nicht noch teurer werden, wie Baubürgermeister Stefan Köhler im TA am Dienstag erläuterte im Vorfeld des Empfehlungsbeschlusses an den Gemeinderat erläuterte. Deshalb nicht, weil die Bahn der Stadt für die Planung eine Kostendeckelung zugesichert habe. Und: Zum Ausgleich der Mehrkosten wolle die Bahn die Investitionskosten für den dritten Aufzug übernehmen. Den einzig vorhandenen hatte die Stadt gebaut. "Die Bahn zeigt Entgegenkommen", sagte am Dienstag Wolfgang Köhler, Leiter des Häfler Stadtbauamts. Allerdings bleiben die Unterhaltungskosten weiterhin bei der Stadt.

Ohne Vollsperrung geht’s nicht

Nach Worten von Volker Memmler, Bahn-Projektleiter der Modernisierung, "wird bei laufendem Zugbetrieb gebaut". Deshalb werde auch nachts gearbeitet. Allerdings ist die Modernisierung ohne zeitweise Vollsperrung nicht möglich. Grundsätzlich braucht es nun ein Planfeststellungsverfahren. "Verzögerung sind denkbar." Derzeit steht der Baubeginn 2019 im Terminkalender der Bahn. Ursprünglich war auch schon mal von 2018 die Rede.

Trotz dem Versprechen von Memmler, dass die Häfler einen "modernen Bahnhof bekommen, der nach zeitgemäßen Bahnmaßstäben auch optisch ansprechend aussehen wird", machte sich im Gremium unüberhörbar Unmut breit. Gerlinde Ames (FDP) "Freude ist trotz kommender Barrierefreiheit immer noch nicht da". Deshalb nicht, weil man viel zu lange einen "unwürdigen Bahnhof" hatte. Es sei nicht nachvollziehbar., warum das Ganze so lange gedauert habe. Ins selbe Horn stieß auch ÖDP-Rätin Annedore Schmid. "Wir hinken 20 Jahre hinterher. Wir Häfler fragen uns schon, warum wir von der Bahn so vernachlässigt werden." Klare Worte sprach auch Heinz Tautkus. Er forderte mit Blick auf die Planung "ein faireres Miteinander von Gepäckträgern und Radfahrern". Die geplanten Fahrradschiebe-Rinnen auf Kosten der Gepäckbänder seien nicht angemessen, meinte der SPD-Rat.

"Die Modernisierung kommt, wenn auch sehr spät", bekundete Stefan Köhler mit Blick auf die (gefühlt) unendliche Geschichte Modernisierung dse Stadtbahnhofs.

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