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EM-Feeling: "Funke springt nicht über"

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Friedrichshafen / sz - Was ist bei der EM eigentlich los? Man liest Nachrichten von Schlägereien und Terrorgefahr, die Begeisterung über die Spiele ist zumindest hierzulande noch steigerungsfähig. Über die Hintergründe hat sich Ralf Schäfer mit Hans Ulrich Gumbrecht unterhalten. Der ZU-Professor und Fußball-Fan schreibt in "FAZ" und "NZZ" Essays, auch über die Rolle des Sports.

Woran liegt es, dass viele Menschen von den EM-Spielen nicht recht begeistert zu sein scheinen?

Die Zahl der teilnehmenden Mannschaften, was zu ästhetisch eher minderwertigen "Abnutzungsschlachten" führt, wie der Bundestrainer sagte, das Ausbleiben einer begeisternden Leistung der deutschen Mannschaft in den ersten Spielen vor dem Hintergrund allzu hoher Erwartungen und vielleicht auch die gerade gängige Überbewertung von "Strategien" und "Spielsystemen": All das erklärt, warum bisher noch kein Funke übergesprungen ist – und vielleicht auch gar nicht überspringen konnte. Aber zugleich und unabhängig davon gibt es wohl auch eine allgemeine Tendenz zur Über-Moralisierung in der deutschen Öffentlichkeit. Jedes aufscheinende Problem wird schier endlos nach angeblich "ethischen" Gesichtspunkten diskutiert und kritisiert – besonders wenn dieses Problem andere Nationen betrifft.

Kann es sein, dass die Menschen andere Dinge im Kopf haben?

Andere Dinge und Sorgen gibt es immer – und es steht ja dieser Tage nicht gerade eine Wirtschaftskrise oder gar ein Weltkrieg bevor. Hätte Deutschland mit einem begeisternden Spiel begonnen wie bei der WM 2014, dann wäre alles ganz anders. Man müsste sich dann auch nicht den Vergleich mit Mannschaften verbieten, die bisher mehr geglänzt haben als Deutschland.

Hat das auch was mit dem Wetter zu tun? Fußball gucken im Biergarten ist ja bislang ausgefallen.

Sicher, das Wetter ist immer ein Faktor, der sich nicht manipulieren lässt. Sollte Deutschland aber das Endspiel erreichen, dann werden die Kneipen auch im Falle eines Wolkenbruchs brechend voll sein.

Wird sich die Stimmung im Verlauf des Turniers noch ändern?

Scheidet Deutschland vor dem Halbfinale aus, wird einerseits die moralische Fußball-Diskussion in die allgemeine politische Diskussion übergehen, und andererseits werden sich nur noch Fußballexperten für die verbleibenden Spiele interessieren. Den Fall hat es ja schon gegeben. Und die objektive Qualität der Spiele, vor allem ihre Dramatik wird sich gewiss steigern, sobald die K.o.-Phase des Turniers erreicht ist, weil unter dieser – veränderten – Voraussetzung keine Mannschaft mehr auf Unentschieden spielen kann.

Könnte es also etwas mit der Qualität der Spiele zu tun haben?

Ich denke, es gibt in der Geschichte des Fußballs und auch den meisten anderen Sportarten bestimmte Zyklen. Phasen des vor allem offensiven Spiels lösen sich mit eher defensiv orientierten Phasen ab. Das lässt sich sogar statistisch belegen. Nicht undenkbar, dass wir uns gerade am Beginn einer Defensiv-Epoche befinden. Das macht die Spiele torärmer – und also weniger attraktiv, zumindest für die Halb-Experten und die nur gelegentlichen Zuschauer.

Wer wird Europameister? Und warum?

Die Spezialisten waren sich vor Beginn einig: Es gab diesmal keine deutlichen Favoritengruppen, noch viel weniger einen einsamen Favoriten. Und bisher hat weder einer der üblichen Favoriten enttäuscht, noch eine der Geheimtipp-Mannschaften wie Belgien wirklich begeistert. Trotzdem wünsche ich mir Belgien als Europameister, weil diese Mannschaft einige großartige Einzelspieler hat – und auch weil dies zu einer Ermutigung für die weniger prominenten Fußball-Nationen würde. Italien ist – wie Deutschland – eine traditionelle Turniermannschaft und sieht diesmal "italienischer" aus als je zuvor. Ich sehe keinen Konkurrenten, der gegen Italien siegessicher sein dürfte. Also setze ich – ohne große Passion – auf die Italiener. Deutschland als Sieger kann ich mir nur schwer vorstellen, nicht zuletzt, weil Manuel Neuer eigentlich der einzige verbleibende Spieler von Weltklasse ist. Das übersieht man leicht in einem Land, das so gerne alle Spieler des Aufgebots von 2014 "Weltmeister" nennt.


Bodensee-Hochwasser: Höher geht’s nicht mehr

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Friedrichshafen / sz - Mit 5,12 bis 5,15 Metern* hat der Bodensee am Montag den höchsten Stand des aktuellen Hochwassers erreicht. Dieser Zustand wird wohl 24 Stunden andauern.

Das hat die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) Baden-Württemberg prognostiziert. Dennoch sorgt der weiterhin hohe Wasserstand rund um den See noch für Aufmerksamkeit.

"Der Höchststand vom Montag wird etwa 24 Stunden andauern", sagte Ute Badde, Hydrologin der HVZ, am Montag zur Schwäbischen Zeitung. Ab diesem Zeitpunkt wird erwartet, dass der Wasserpegel rund um den Bodensee wieder absinkt - allerdings sehr langsam: "Die fünf Meter-Marke werden wir noch ein paar Tage halten", so die Expertin weiter. Frühestens am Donnerstag oder Freitag dürfte der Bodenseepegel wieder unter diese psychologisch wichtige Schwelle fallen.

Sturm und schwerer Regen

Grund für den Rückgang des aktuellen Hochwassers, dem höchsten Wasserstand am Bodensee seit dem Pfingsthochwasser 1999, ist die erwartete trockene Witterung der nächsten Tage. "Deshalb geben wir vorsichtig Entwarnung", fasst Badde zusammen.

Gebannt ist die Gefahr durch den hohen Wasserstand damit aber noch nicht. Erstens können die Experten in Karlsruhe derzeit nicht beantworten, was passieren würde, wenn es in zehn bis 14 Tagen erneut schwere Regenfälle am See oder in den Alpen gebe – dann könnte der Pegel erneut rasch ansteigen. Zweitens gilt Wind als unkalkulierbare Gefahr. Sowohl Louis Laurösch von der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichshafen als auch Peter Schörkhuber vom Rechts- und Ordnungsamt im Bodenseekreis verweisen auf die Möglichkeit, dass plötzlich aufkommender Sturm das Wasser in Richtung Land und in Bodenseezuflüsse drücken könnte.

Abgesehen von diesen Gefahren ist die Hochwasserlage am deutschen Seeufer aber entspannt. Im Bodenseekreis gab es über das Wochenende nur vereinzelte Einsätze der Feuerwehr wegen vollgelaufener Keller – zum Beispiel in Fischbach im Bereich des Negerbads. Auch haben zahlreiche Gemeinden Vorsichtsmaßnahmen getroffen und Sandsäcke bereitgestellt. Wirklich problematisch war der hohe Wasserstand dann aber vor allem auf dem Bodensee selbst sowie in Vorarlberg und der Schweiz (siehe Kasten).

So wurden von den Bodensee-Schiffsbetrieben an zahlreichen Anlegestellen Rampen gebaut, damit Aufgänge zu den Passagierschiffen nicht zu steil wurden. An einigen Haltestellen können elektrische Rollstühle nicht mehr an Bord. Außerdem gab es Einschränkungen an der Autofähre Friedrichshafen-Romanshorn für tiefergelegte Fahrzeuge, LKW und Busse: Wegen der Steilen Rampe dürfen sie die Fähre nur in Schrittgeschwindigkeit anfahren, um nicht aufzusetzen.

*Bezugswert ist hier der Pegel Konstanz

OB fordert Jugendliche auf, sich einzumischen

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Friedrichshafen / sz - Das Häfler Jugendparlament hat sich am Montag zu seiner konstituierenden Sitzung getroffen und den weiteren Fahrplan festgelegt. Das Gremium ist von Oberbürgermeister Anderas Brand verpflichtet worden und wird noch vor den Sommerferien die Arbeit aufnehmen.

In zwei Jugendforen hatten die Jugendlichen unter Begleitung des Jugendbeauftragten der Stadtverwaltung, Ralf Langohr, die Bildung dieses Jugendparlamentes vorbereitet, nachdem der Jugendgemeinderat sich 2014 aufgelöst hatte.

Das neue Gremium setzt sich zusammen aus dem "Rat der Schulen" und dem "Rat der Freiwilligen". Der Rat der Schulen besteht aus gewählten Schülern der Friedrichshafener Schulen. In den Rat der Freiwilligen kommen die Jugendlichen aufgrund einer Erklärung oder automatisch, wenn sie für den Rat der Schulen kandidiert haben, aber nicht gewählt wurden. Nicht alle Schulen haben sich an diesem Prozess bisher beteiligt. Bei der Begrüßung der Jugendlichen durch den Oberbürgermeister im Sitzungssaal des Gemeinderates dankte Andreas Brand für die Bereitschaft, sich zu engagieren, um etwas zu bewegen. Er wünschte sich eine "mutige, entschlossene, freche und direkte" Einmischung der Jugendlichen. "Haltet uns den Spiegel vor, wir wollen von Euch lernen", sagte der OB. Das Jugendforum wird bis Herbst 2017 im Amt bleiben, dann werden neue Vertreter an den Schulen gewählt, die das Jugendforum bilden. Wiederwahl ist möglich.

Das, so Ralf Langohr, sei eine gute Zeit, Projekte vorzubereiten und umzusetzen. In zwei Sitzungen im Jahr wollen Bürgermeister Andreas Köster und Oberbürgermeister Andreas Brand die Jugendlichen besuchen und über deren Anliegen sprechen.

Der Draht zum Gemeinderat soll allerdings auch kontinuierlich bestehen, indem die Fraktionen sogenannte Paten benennen, die sich mit den Jugendlichen zusammensetzen und Kontakt halten.

Klausurtag

Noch vor der Sommerpause veranstaltet Ralf Langohr einen Klausurtag mit den Jugendlichen. Dort sollen Arbeitsgruppen gebildet, Themen festgelegt und vor allem die weitere Vorgehensweise besprochen werden. Terminplan und Sitzungspläne stehen ebenfalls auf der Tagesordnung.

Der Klausurtag findet nach dem Seehasenfest statt, da dann die Prüfungen und Klausuren in den Schulen vor den Sommerferien abgeschlossen sein dürften.

Stiftungsstreit: Stadt gibt Stellungnahme ab

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Friedrichshafen / sz - Die Stadt Friedrichshafen teilt mit, dass sie fristgerecht am Montag, 20. Juni, ihre Stellungnahme zum Antrag von Albrecht von Brandenstein-Zeppelin beim Regierungspräsidium Tübingen abgegeben hat. Von Brandenstein-Zeppelin hatte Ende September 2015 einen Antrag auf Restitution, hilfsweise Liquidation der heutigen Zeppelin-Stiftung gestellt.

Von Anfang an habe die Stadt Friedrichshafen dem Antrag keine Erfolgsaussichten eingeräumt, heißt in der Mitteilung. Zu diesem Ergebnis komme sie auch in ihrer weiteren Stellungnahme: Der im Mai von Brandenstein-Zeppelin eingereichte Schriftsatz, zu dem die Stadt vom Regierungspräsidium nochmals gehört worden sei, enthalte keine wesentlich neuen Argumente zur Sach- oder Rechtslage. Die Rechtsposition der Stadt Friedrichshafen sei weiterhin klar und gesichert. Man sehe keinerlei Grund, die Rechtmäßigkeit der Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen anzuzweifeln. Das Regierungspräsidium will voraussichtlich bis Herbst dieses Jahres eine Entscheidung in der Sache fällen.

Die Stadtverwaltung gehe davon aus, dass von Brandenstein-Zeppelin den bereits angekündigten Weg der gerichtlichen Auseinandersetzung suchen werde – und begrüßt ausdrücklich eine abschließende juristische Klärung: "Anders als von Brandenstein-Zeppelin behauptet, wird die gerichtliche Klärung keineswegs Jahrzehnte dauern. Selbst bei einem Gang bis vor das Bundesverfassungsgericht rechnen unsere Juristen mit einer Entscheidung innerhalb weniger Jahre. Und auch in diesem Fall sehen wir den gerichtlichen Entscheidungen mit Zuversicht entgegen", lässt die Stadt wissen.

Ammanns Ape – Das Reisetagebuch – Teil 1

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Friedrichshafen / sz - Ex-Ratsherr Bernd Ammann treibt es nach Imperia. Er besucht Friedrichshafens Partnerstadt jedoch nicht gewöhnlich, sondern mit seiner Ape. Über die Alpen, durch Schluchten und Täler, über Pässe und Höhen. Und alles mit einer Höchstgeschwindigkeit von 56 Stundenkilometern und dem lauten Knattern seines Dreirads unter dem Sitz. Den ersten Teil seiner Reise hat er bereits in einem bilderreichen Reisetagebuch dokumentiert.

Lesen Sie im folgenden sein Reisetagebuch:

Reisetagebuch FN – Canale – Imperia – Bagnols en Foret – FN 16.06. bis 02.07.2016

Tag 1 FN – Feldkirch ab 17:00 Uhr an 19:40 Uhr 87 km DU 30 km/h

17:00 Noch Gestärkt durch den köstlichen Reisbrei mit Erdbeeren, liebevoll von meiner Gattin gerührt, knatterten Bernhard (BB) und ich (BA) bereits um 17:00 los. Der erste Feierabendstau (B31) wurde durch geschicktes Wenden umfahren. So führte uns die Route über Gutenfurt durchs Hinterland in Richtung Kressbronn. Hier bereits der erste Fahrerwechsel und BB machte sich mit den Tücken der Lenkradschaltung vertraut. Leichter Nieselregen setzte ein. In Bregenz mussten wir die Seitenvorhänge montieren, da sich das Geniesele zu einem rechten Gebiesele entwickelte. Selbst durch die Zähne des Dach Reisverschlusses tröpfelte es ungeniert dem Fahrer ins Genick. 19:40 Waldcamping Feldkirch – Ape verpackt – Imbiss Curry Mc Pomm und Lumpensalat – Halbe Bier – Soweit alles gut. Dann entwickelte sich des Gebiesele stetig zu einem richtigen Gesoiche. Die gute Fee vom Waldcamping bot uns an, doch im Aufenthaltsraum 1. EM zu schauen und 2. zu nächtigen, da man selbst die Hunde heute nicht draußen schlafen lasse.

Wunderbarer Großbildschirm, noch ein Automatenbier und BB verkroch sich dann flugs unter Tisch Nr. 7, während ich die Besenecke neben der Türe bevorzugte. 23:30 Licht aus – Feierabend und gute Nacht.

Tag 2 Feldkirch ab 8:30 Uhr - Laas (TN) an 17:30 Uhr 163(144) km DU 27/25 km/h

5:15 Es goss die ganze Nacht in Strömen – jetzt nur noch Nieselregen. Ich wate zur Ape und setz‘ mir einen kleinen Schwarzen auf. BB zersägt noch die von mir übriggelassenen Baumstämme. Nach den üblichen rituellen Waschungen – einem guten Kaffee mit Croissant – starten wir um halb Neune. Kurzer Einkauf für das Vesper und los geht’s… "Bernd – ich krieg keinen Gang mehr rein…." Anhalten – Motorraum freilegen – linker Schaltzug gerissen! Daran rumgerüttelt – versucht, von Hand einen Gang einzulegen – rechter Schaltzug gerissen. Ich sehe uns schon morgen zu Fuss in die Heimat zurückkehren – die Schwäbische Zeitung titelt: "Ape Überquerung in Feldkirch gescheitert" usw. usw.

Doch - BB, alter Schrauber legt "von Hand am Drehkranz den 2. Gang ein – Ape startet und fährt an. BB stellt fest: "da fehlt ein Befestigungsnippel – ich lauf mal zurück". Ich fahre im 2. an – drehe um und hole BB ein – triumphierend hält er den vermissten Nippel in die Höhe. Rechts eine Werkstatt – "Helfen kann ich nicht – aber fahrt dort rüben – über den Bergen – kurz vor den sieben Zwergen, da ist ein kleiner "Rollerschrauber" von Piaggo. Nehmt den Tunnel, das ist näher. Gesagt getan – Marco’s Scootershop gefunden – " I ha eigentlich kaa Zit – wo fehlt’s eich denn?" Bringt uns 2 extralange Bowdenzüge und fummelt mit uns mehr als eine Stunde an der Calessino rum – bis alles wieder so ist – wie’s sein soll. Er gibt uns noch einen Satz Bowdenzüge mit – Kupplung, Gas und die zugehörigen Nippel – ferner ein Tütchen Handwaschpaste. Und das, obwohl die Özis schmählich verloren haben. Zum Glück nicht gegen uns!

Ape Fahrer dieser Welt – wenn Ihr je mal eine Panne habt, dann nehmt diese in Feldkirch – ich hab’s Marco versprochen, dass ihr alle kommt.

11:20 Abfahrt – mit neuen Schaltzügen – Wetter Klart auf, wunderschöne Fahrt und wunderschöne Rast bei Marienfeld. Garagenfolie und Vorhänge getrocknet. Was will man mehr.

15:09 Ankunft Bahnverladung Vereinatunnel – Alle wollen in der Ape sitzen und sich von Ihren Frauen fotografieren lassen. "Wo kommt Ihr her – wo fahrt Ihr hin, das ist ja super… und und und"

15:20 Ticketschalter. "Ist das ein Auto 34 SFR oder ein Motorrad?" " Wir nennen das in Deutschland eher ein Quad" – Pause – " Hab ich nicht in der Liste, sind sie mit Motorrad einverstanden 21 SFR?" Noch nie waren Bernhard und ich so schnell einer Meinung. Merci vielmols. Wir fuhren auf die Waggons und achteten wie angewiesen darauf – nicht zwischen zwei Waggons stehenzubleiben (da wären wir ob der Fahrzeuglänge eher durchgefallen) und zack auf einmal ging‘s los. Kuhnacht – laut – aber wunderschön. Noch nie bin ich mit meiner Calessino 19 km in 19 Minuten gefahren. Wetter trocken – Autos überholen uns – werden langsamer – Fenster auf – Smartphone raus – wir werden fotografiert. Manche hupen und schimpfen etwas – obwohl doch vor uns alles frei ist. Doch die allermeisten recken den Daumen hoch – winken und grüßen freundlich.

17:30 Ankunft in Laas Camping Bauderhof – Lager aufgeschlagen im Dorf gut gegessen.

23:30 Habe im Aufenthaltsraum noch Bilder sortiert, Reisetagebuch geschrieben – Licht aus – Feierabend – Gute Nacht

Tag 3 Laas ab 9:45 Uhr - Canale an 18:00 Uhr 196 km DU 30,6 km/h

5:30 Was soll ich nur so lange im Zelt? Mich fröstelt – 6°C – Ausser den Zehen tut mir alles weh – BB hat mir verboten ihn zu wecken. Also raus aus dem Zelt – Espresso gekocht – Laptop geschnappt – in den Aufenthaltsraum (angenehme 20° Celsius) und weiter Tagebuch und Bilder ergänzt. 9:45 Nach herrlichem Outdoor Frühstück Abfahrt zu den geplanten 160-170 km nach Cannale. Bundesstrasse nach Meran unvermeidbar – Volles Rohr – 59 bis 63 km/h. (In Wahrheit stresst das aber – da die Angst, daß man übersehen oder geschnitten wird doch latent vorhanden ist.)

13:00 Mittagspause in Margreid – BB: kleines Risotto mit gedünstetem Kopfsalat, war auch klein, BA: Ziegenkäseflan auf gedünstetem Mönchsbart, sehr auskömmlich aber lecker. Etwas weißen Wein und Espresso – die Welt war für mehr als eine Stunde in Ordnung. Wirklich traumhafte Fahrt durchs Etschtal, oberhalb der Haupverkehrstrasse –Klasse. Dann Besuch im "Grappa Dorf" weiß nicht mehr wie das hiess .. etwas verkostet – ja Frau Ammann – aber BB war am Fahren dran – etwas eingekauft in der Distillerie Poli. Starkes Gewitter – es regnet wieder rein – aber drüben reißt’s schon wieder auf. Arco erreicht – ab zum Super Mercato – wir brauchen ja für zwei letzte gemeinsame Tage Verpflegung. Auch BB erweist sich als "Occasione" Käufer, wobei es mir gelang – einen 1,4 kg schweren Oktopus in den Einkaufswagen zu schmuggeln. Ab hier kein Navi mehr, BB kennt sich aus – kleine Bar – mit Handschlag begrüßt und einen äußerst erfrischenden Spritz mit kleinen Häppchen. Ein letztes Mal die schützende Lederkappe (28°C Celsius) aufgesetzt und rauf Richtung Canale. Mindestens 2 "Tornanti" im 3. Gang – ein Traum. Der Gardasee uns zu Füssen – an den Touristen vorbei - die Gasse vom unteren Brunnen hoch zur Casa Guiseppe – Nach 452 km Ziel erreicht. (geplant waren 403 km).

Von wegen Ziel erreicht – BB meint – wenn es regnet – "fahr die Calessino doch in die Vorhalle. "Besen geholt zur Vermessung – müsste – zwar knapp (li. u re. je 2 cm) aber müsste reichen. Im Keller Bretter geholt – BB weist ein – Spiegel einklappen – ich ziele – ich schaffe es!!!! Dass der Tankdeckel übersteht und einen kleinen Span aus dem Türrahmen reißt – die Ecke der Natursteinplatte einen Riss bekommt (wahrscheinlich nicht satt untermörtelt) – was soll’s: Nonnobil steht warm und trocken in der Vorhalle!

Geschafft und da fällt mir ein: Eine gute Freundin hat mir doch zum Abschied zwei kleine Fläschchen Überlebenselixier mitgegeben: 47 Monkeys – die müssen jetzt daran glauben – danke Beate und dann….

Menue: fegato di cognilio con toast, Coppa di majale con Melone, Cognilio con olive verde, patate rosmarino, insalata mista, bibite: marzemino, doppo: grappa ruta. Buon appetito

00:57 spende la luce – buona Notte – a domani

19.06.16 Ape Batteriesäure ausgelaufen, repariert – Bilder von Canale gemacht -Tanken – Insalate di Pulpo. Konstruiert – heute Abend kommt Ruth (Frau von Berhard’s Bruder Mike) – vielleicht spült sie das Geschirr weg.

Morgen alles wieder einpacken – Abfahrt zur nächsten Etappe: Imperia – vengo subito! (wird fortgesetzt)

Seepegel: Wasserstand fällt leicht

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Friedrichshafen / sz - Der Seepegel scheint nicht weiter zu steigen. Was bleibt ist die Hoffnung, das es nun aber zügig bergab geht. Bei denen mit vollen Kellern, bei Hafenbetreibern oder der Feuerwehr. Beim aktuellen Pegel bleibt’s am Seeufer hauptsächlich bei Pumpaktionen. Geht’s mit neuem Regen aber nach oben, greifen Evakuierungspläne (wie etwa im Zeppelin-Museum) oder müssen wie im Yachtclub Langenargen Dalben verlängert werden, damit Stege nicht davonschwimmen.

Pumpen muss, wie so manch anderer Hausbesitzer am Seeufer, auch der Häfler Christoph Sedlmeier. Allerdings hat er in die Seewiesenstraße noch keine Feuerwehr mit schwerem Gerät rufen müssen. "Ich pumpe mit Freunden und Bekannten." Pro Stunde muss er rund 20 Kubikmeter Wasser aus seinem Keller pumpen. Das geht seit einer Woche so: "Momentan werde ich mit den Wassermassen noch fertig." Es dürfe aber keine Pumpe ausfallen. Vor allem aber, "bei diesem Pegelstand darf kein Gewittersturm kommen". Da der See nur noch vier Meter von seinem Haus entfernt ist, "würden auflaufende Wellen das Haus in der Seewiesenstraße vollends unter Wasser setzen", prophezeit der Häfler.

Also müssen Wellenbrecher her. Sie bestehen aus Sandsäcken und Schaltafeln. Christoph Sedlmeier hat mit dem Bau von Wellenbrechern schon gewisse Routine entwickelt: "Ich habe in den vergangenen 35 Jahren hier schon mindestens vier Jahrhunderthochwasser erlebt." Jetzt regiert die Hoffnung, dass die angekündigten Gewitterstürme nicht stundenlang Wellen vor Friedrichshafen aufbranden lassen. An mögliche Folgen, Christoph Sedlmeier mag nicht daran denken.

Pumpen laufen auf Hochtouren

Zu den Hoffenden in Hochwasserzeiten gehört auch Dieter Härle. Er ist Hafenmeister im Yachtclub Langenargen. Das Hafenbecken grenzt unmittelbar ans Restaurant "Malerecke", wo seit Wochen schon die Pumpen laufen. Inzwischen hat die Bodensee Moränekies als Hafenbesitzer an die zehn Schläuche zur Entwässerung des Kellers der ehemaligen Villa gelegt. Das Hafenbecken ist inzwischen voll. Erste Straßenteile im BMK-Yachthafen stehen unter Wasser; die ersten provisorischen Stege sollen die Begehbarkeit sichern. Das gilt auch für die Schwimmstege des YCL. Härles größtes Problem: "Dass die Dalben mit weiter steigendem Wasser zu kurz werden". Dann müssten sie mit Holzbalken verlängert werden, damit die Stege nicht davonschwimmen. "Da käme eine Heidenarbeit auf uns zu", meint Härle und verweist darauf, dass es da eines größeren Arbeitsteams bedürfe.

Bei den Verantwortlichen der "Weißen Flotte" weicht die Hoffnung der Zuversicht. "Schon bei 4,80-Pegel gilt die Hochwasservorwarnstufe", sagt Frank Weber. Der Leiter des Schiffs und Hafenbetriebs der Bodensee-Schiffsbetriebe in Friedrichshafen erzählt von "internen Maßnahmen". Davon etwa, dass die Kursschiffe größeren Abstand zum Ufer hielten, damit der Wellenschlag vermindert wird. "Wir fahren auch langsamer und spitzer die Landerstellen an." Verschiedene Schiffsanlegestellen (Langenargen, Überlingen und Dingelsdorf) wurden erhöht, weil sonst die Gefahr von Land unter bestehe. Und, auf den Fähren "Friedrichshafen" und "Romanshorn" stehen jeweils 40-Tonner-Kieslaster: Sie drücken die Schiffe weiter ins Wasser – die Auffahrrampen stehen weniger steil.

Kritisch wird’s bei 5,20 Meter

"Kritisch wird’s, wenn der See noch weitersteigt, wir bei 5,20 Meter ankommen", meint Weber. Der alte Hase der BSB, inzwischen 30 Jahre bei den Bodensee-Schiffsbetrieben, hat die Gesamtwasserlage am See fest im Blick: "Mit einem Wasserpegel von 5,20 Meter ist dieses Mal nicht mehr zu rechnen." 1999 war dies noch ganz anders gewesen.

"Noch alles clean" meldet Lothar Wolf. Er ist Technischer Leiter im Zeppelin-Museum. Da das Bauhaus-Gebäude mit seiner alten Bausubstanz unmittelbar am Wasser liegt, ist es entsprechend gefährdet. Für die Kellerräume gibt es für den Fall des Falles einen Evakuierungsplan. "Ab 5,70 Meter Pegel müssen wir Vorbereitungen treffen, das Archiv und das Kunstdepot auszulagern." Bei der aktuellen Pegellage überwiegt im Museum allerdings "Gelassenheit."

Zielsicher landet Bier an den Tischen

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Friedrichshafen / sz - Chancenverwertung ist beim Public Viewing im Häfler Lammgarten kein Thema gewesen: Alle 270 Plätze waren belegt, treffsicher lieferte das Team um Lammgarten-Chef Thomas Vogt eine Halbe nach der anderen an die Tische.

"Während der ersten Halbzeit floss aber deutlich mehr Bier als in der zweiten", sagte Vogt. Das dürfte nicht zuletzt am Spiel gelegen haben – riss es doch die Zuschauer vor allem in den ersten 45 Minuten bei den unzähligen Beinahe-Toren von den Stühlen.

Beim 1:0 durch Mario Gomez kamen dann endlich die Tröten und Jubelschreie zum Einsatz. Für ein zweites Tor reichte es zum Leidwesen der bunt bemalten Fans nicht – für einen anständigen Autokorso in der Friedrichstraße übrigens auch nicht.

Etwa zehn Autos wurden gesichtet, wovon zwei in der Tarnfarbe "blau" und mit der Aufschrift "Polizei" unterwegs waren.

Wo Doping erlaubt ist und das Stadion vier Räder hat

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Friedrichshafen / sz - Der 1:0-Sieg im Spiel gegen Nordirland hat am Dienstagabend auch Friedrichshafen bewegt. Doch nicht nur in Kneipen, im Wohnzimmer und beim Public Viewing wurde der Einzug der Nationalelf ins Achtelfinale der Fußball-EM bejubelt – auch an unerwarteten Orten verfolgten die Menschen das Spiel. Ein Besuch im Krankenhaus und auf dem Campingplatz.

2:1, 3:1 und 2:0, so lauteten die Prognosen für die Partie Nordirland – Deutschland am Dienstag zum Anpfiff in der Cafeteria des Krankenhauses in Friedrichshafen. Hier durften rund 20 Zuschauer mit Gips, Rollstuhl oder Tropf endlich einmal völlig zu Recht und ohne schlechtes Gewissen die Couch-Potato sein. Das Personal hatte die Fernbedienung vorsorglich über die Öffnungszeit der Cafeteria hinaus verfügbar gehalten. Spätestens in der zweiten Halbzeit war trotzdem der Gedanke an eine ordentlich Reha für die etwas kraftlos wirkenden Nationalelfen zweier Länder naheliegend. Und dann, als ein Schiri zum Ende der ersten Halbzeit einen Ball übel abbekam, fiel einem dieser alte OttoRehagel-Spruch ein: "Die sollen sich nicht so anstellen, bei mir zählen nur glatte Brüche als Verletzungen."

Auch auf dem Campingplatz war der Jubel groß: "Die Deutschen haben wirklich gut gespielt, aber aufgrund der Chancen hätte das Ergebnis um einiges höher ausfallen müssen", sagten Kurt und Theodora Simon aus Gernsbach bei Baden-Baden. Das Ehepaar gehört zu rund 30 Campern aus der ganzen Republik, die derzeit ihre Zelte am See aufgeschlagen haben. Franz und Ludmila Schlichte hatte für ihre Gäste in der Gaststätte des Camppingplatzes Fischbach eine große Leinwand vorbereitet, auf der per Beamer das Spiel übertragen wurde. Sebastian Dittrich aus Eckernförde hatte auf ein 3:1 getippt, während seine Partnerin Samira Aksoy ein 2:1 auf dem Zettel hatte. Sei’s drum, die verpassten Tore könnten sie ja noch in den weiteren Spielen nachholen, so ihre Meinung. Einig waren sich die Camper, dass die Elf von Jogi Löw mit der gezeigten Leistung noch ziemlich weit kommen kann. Halten wir’s doch mit Kaiser Franz: "Schau mer mal."


Bald schwimmen die Enten wieder um die Wette

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Friedrichshafen / sz - Noch zweimal schlafen, dann startet der Losverkauf für das neunte Entenrennen des Lions-Clubs Friedrichshafen; noch 24-mal nächtigen, dann schwimmen die gelben Quietscheentchen beim Seehasenfest um die Wette. Ab Freitag, 24. Juni, sind die Lose in den Häfler Geschäften und auf den Wochenmärkten erhältlich. Das Entenrennen findet am Seehasensamstag, 16. Juli, ab 19 Uhr bei der Freitreppe statt.

Die Flyer sind gedruckt, die Lose mit Nummern versehen und Sponsoren gefunden – Lions-Club Präsident Udo Burk war die Vorfreude beim Pressegespräch im Graf-Zeppelin-Gymnasium am Dienstag anzumerken: "Egal ob die Organisation im Hintergrund oder das Entenrennen selbst – alles ist aufregend. Ich spüre schon das Kribbeln." Er dankte den Geschäftsleuten, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk, den Festwirten und allen weiteren Helfern für ihre Mithilfe.

Ein Enten-Los kostet vier Euro. Insgesamt kommen – wenn wie in den Vorjahren 5000 Gummi-Enten verkauft werden – 20000 Euro zusammen. "Die kompletten Loseinnahmen kommen der Förderung benachteiligter Kinder und Jugendlicher sowie deren Familien zugute", erklärte Burk.

Das Landratsamt erhält das Geld und kümmert sich um die unbürokratische Hilfe. Schirmherr der diesjährigen Veranstaltung ist Landrat Lothar Wölfle. "Das Entenrennen hat sich sehr gut etabliert," sagte Hermann Dollak, Präsident des Seehasenfestausschusses.

Obwohl die Lose in den vergangenen Jahren vorzeitig ausverkauft waren – mehr als 5000 Enten will der Lions-Club nicht ins Rennen schicken. "Das ist vom Aufwand her nicht machbar", sagte Burk. Ein Beispiel: Für das Einspeichern der Startnummern müssen die mit einem Transponder ausgestatteten Enten per Hand über einen Scanner gezogen werden. Burk sagte: "Bei 5000 Enten dauert das natürlich etwas."

Türkische EM-Party eskaliert

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Friedrichshafen / sz - Nach dem Achtelfinaleinzug Deutschlands bei der Europameisterschaft hat es im Häfler Stadtgebiet keinen großen Autokorso gegeben. Die Polizei berichtete am Mittwoch von etwa zehn Teilnehmern, die sich nach dem Abpfiff um kurz vor acht Uhr ins Auto setzten.

Drei Stunden später dann aber laut Polizei chaotische Zustände in Friedrichshafen: In Fahrzeugen stehende Fans, ständige Rasereien, gegenseitige Provokationen. Die Fans der türkischen Nationalmannschaft feierten den 2:0-Sieg ihrer Mannschaft ohne Rücksicht auf Verkehrsregeln.

Um kurz nach 23 Uhr blockierten etwa 300 feiernde Fans den Kreisverkehr an der Kreuzeung Ehlers-/ Goethe-/ Löwentaler Straße. "Sie tanzten auf dem Kreisverkehr herum", sagte Fritz Bezikofer, Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz, am Mittwoch. Zudem stellten die Korsoteilnehmer im und um den Kreisverkehr etwa 100 Autos ab, für den restlichen Verkehr gab es kein Durchkommen mehr.

"Wir wollen keine Spaßbremse sein. Aber die Verkehrsregeln müssen eingehalten werden", sagte Bezikofer. Die Polizei schritt vor allem dann ein, als mehrere Fans pyrotechnische Feuerwerkskörper, sogenannte Bengalos, im Kreisverkehr zündeten. Die Beamten forderten die Feierwütigen auf, den Kreisverkehr freizuräumen.

Nur zögerlich verließen sie den Ort, wenige Minuten später wiederholten sich die chaotischen Szenen am Kreisverkehr beim Bodenseecenter. Ab 23.45 Uhr, eine Stunde nach Spielende, reichte es den Beamten. Sie wiesen die Autofahrer auf die Verkehrsregeln hin. Die Fans beharrten laut Polizeibericht jedoch auf ihr Recht zu feiern, zu hupen und Fahnen aus dem Fahrzeug zu schwenken. Nur ein kleiner Teil der Korsoteilnehmer habe sich einsichtig gezeigt, sagte Bezikofer. Erst gegen 0.30 Uhr wurde es ruhiger.

Die Fans der türkischen Nationalmannschaft zogen auch den Ärger der Anwohner auf sich. Zwischen Spielende und Mitternacht gingen bei der Polizei etwa 30 Anrufe mit Klagen über Ruhestörungen und Belästigungen im Kernbereich der Stadt sowie den Bereichen Ehlerstraße sowie Bodenseecenter ein.

Ohne rechtliche Konsequenzen blieb der Autokorso nicht. "Ein Fahrer war mit Alkohol unterwegs. Die Beamten haben den Führerschein eingezogen", schilderte Bezikofer. Zahlreiche Verkehrsteilnehmer wurden verwarnt.

Volksbank will weiter wachsen

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Friedrichshafen / sz - Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), Regulierung, Digitalisierung, Turbulenzen auf den Finanzmärkten und Rückgang von Gewinnen: Die Banken haben derzeit an vielen Fronten zu kämpfen. Vorstände und Aufsichtsräte der Volksbank Friedrichshafen setzen angesichts dieser Herausforderungen weiter auf Wachstum. Die Vertreter von 11 566 Mitgliedern gaben ihren Spitzen am Montagabend im Foyer der Messe für diese Strategie grünes Licht.

Am Ende waren alle überzeugt, dass "ihre Bank" auf dem richtigen Weg ist. "Wir stehen für Arbeitsplätze in der Region", sagte Vorstand Harald Riehle. Einstimmig sprachen die rund 200 Vertreter Aufsichtsrat und Vorstand das Vertrauen aus. Sie genehmigten auch die Verwendung des Jahresüberschusses, der den Mitgliedern eine Dividende von zwei Prozent auf ihre Geschäftsguthaben beschert. Dazu kommen Bonuszahlungen, die im Durchschnitt weitere zwei Prozent bringen. Die Gesamtausschüttung innerhalb der Vertreterschaft liege bei fünf Prozent und unterstreiche die enge Verbundenheit und die aktive Geschäftstätigkeit der Vertreter, sagte Harald Riehle.

Der Vorstand sprach von einem spannenden und guten Jahr. Das Anlage- und Kreditgeschäft floriere, was der Zuwachs im Kundengeschäftsvolumen von 66 Millionen Euro auf nahezu eine Milliarde Euro im Vergleich zum Vorjahr zeige. Überdurchschnittliche Wachstumsraten habe die Wohnbau- und Investitionsfinanzierung sowie die Vermögensverwaltung gebracht. "In der Bankenvergleichsgruppe Baden-Württemberg nehmen wir einen Spitzenplatz ein", sagte Riehle.

Das Geld der Kunden soll nicht in die Finanzmärkte der Welt, sondern in der Region investiert werden. Diese Geschäftspolitik spiegelt der Anteil von 77 Prozent an Kundenkrediten auf der Aktivseite der Bilanz wider. Auf der Passivseite beträgt der Anteil der Kundeneinlagen 78 Prozent, sagte Vorstand Dirk Bogen. Das Wertpapiergeschäft sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgefahren worden. Trotz 14 Mitbewerbern im Bankensektor in Friedrichshafen bekommen die Volksbank-Vorstände keine kalten Füße.

Nullzinspolitik drückt

"Was uns drückt, sind die Zinsen", sagte Riehle. "Der Zins ist der Preis des Geldes und wenn das nichts mehr wert ist, muss uns das Sorgen machen." Denn damit stehe nicht nur das bisherige Geschäftsmodell der Banken auf dem Spiel. Die wichtigste Ertragssäule im Bankengeschäft breche weg. Während schlecht wirtschaftende Staatshaushalte künstlich aufgepäppelt werden, gehen Sparer leer aus und werden sukzessive enteignet. Die Folgen etwa für die Altersvorsorge seien gravierend. Eine Trendwende sei nicht in Sicht, so Riehle. Die Gewinne der Banken werden deshalb weiter sinken. Um diesem Trend entgegenzuwirken, setzt die Volksbank erneut auf Wachstum.

Dass die genossenschaftlich organisierte Bank das Potenzial dazu hat, bestätigte Oberbürgermeister Andreas Brand den Vertretern. "11 566 Mitglieder können sich nicht irren", so der OB. Die Volksbank sei Arbeitgeber, Steuerzahler und Stifter - solide finanziert und gut geführt, mithin eine stabile Größe in dieser Stadt. Aufsichtsratsvorsitzender Martin Wirth begrüßte auch die Vorstände der Volksbanken Tettnang, Meckenbeuren und Oberteuringen, würdigte die mehr als 100 Jubilare und gedachte der 137 verstorbenen Mitglieder im vergangenen Jahr.

Hochwasser: Seebad Fischbach vorübergehend gesperrt

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Friedrichshafen / sz - Das Strandbad in Fischbach bleibt bis auf weiteres gesperrt, teilt die Stadtverwaltung mit. Der extreme Niederschlag in den vergangenen Wochen hat den Pegelstand des Bodensees auf etwa 5,12 Meter anwachsen lassen, so dass der Strandbereich überflutet ist.

Aus diesem Grund müsse der Strand beim Seebad Fischbach bis auf weiteres gesperrt bleiben. Das Strandbad Friedrichshafen ist davon nicht betroffen. Noch liegt der Pegel des Bodensees etwa 30 Zentimeter unterhalb der kritischen Marke. Die Liegewiese ist jedoch durch den starken Regen sehr nass. Die Wiese wird bei sonnigem Wetter einige Tage benötigen, um abzutrocknen, lässt die Stadtverwaltung wissen.

Airline VLM meldet Insolvenz an

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Friedrichshafen / sz - Die Regionalairline VLM hat Konkurs angemeldet. Das hat die wichtigste Airline am Flughafen Friedrichshafen bestätigt: Wir klären, was Kunden jetzt tun müssen.

Demnach hat der Aufsichtsrat von VLM Airlines hat am Mittwochmorgen beim Handelsgericht Antwerpen Insolvenz beantragt. Der Flugbetrieb ist ab sofort eingestellt. Rund 160 Mitarbeiter des Unternehmens sind damit in Gefahr.

Auch nach einem vor wenigen Wochen gewährten Verfahren zum Gläubigerschutz bestand für das Restrukturierungsteam der Airline nach eigener Aussage "nicht ausreichend Zeit, den weiteren Abgang von Piloten zu reduzieren und genug finanzielle Ressourcen aufzubringen, um den Flugbetrieb sicherzustellen."

Zudem wurden Charteraufträge laut Airline unerwartet storniert. Gemeint ist damit offenbar eine Kooperation von VLM mit der Airline People’s Viennaline in St. Gallen, die am Mittwochmorgen gekündigt wurde.

Hamish Davidson, Chef von VLM Airlines, sagte zur aktuellen Situation: "VLM bedauert sehr, diese Konsequenzen ziehen zu müssen. Letztlich kamen wir jedoch unausweichlich zu der Erkenntnis, dass die Sanierungsbemühungen seit Januar 2016 zu spät kamen, um die Airline dauerhaft restrukturieren zu können. Die Unsicherheit nach der überraschenden Sperrung von Bankkonten hat zu zahlreichen Kündigungen von Piloten geführt und wichtige Charterkunden haben sich nicht mehr getraut, mittel- und langfristig Flüge zu buchen."

Außerdem soll es nach Bekanntwerden des Gläubigerschutzverfahrens für die Airline zu einem temporären Einbruch von Buchungen im Linienflugbetrieb gekommen sein.

Hamish Davidson ergänzt: "Gerade das VLM-Streckennetz ab Friedrichshafen war wesentliches Element der Unternehmenssanierung. Wir sind überzeugt davon, dass sich die drei Strecken von Friedrichshafen nach Düsseldorf, Berlin und Hamburg profitabel betreiben lassen. Für VLM kam diese Chance jedoch zu spät, obwohl sich der Durchschnittsertrag pro Flug von und nach Friedrichshafen von Januar bis Juni 2016 mehr als verdoppelt hat."

Das müssen Kunden jetzt tun

Kunden, die Tickets über die VLM-Website www.flyvlm.com gebucht haben, sollten jetzt ihre Zahlung über die Kreditkartenanbieter zurückbuchen lassen. Kunden, die ein VLM-Flugticket über ein Reisebüro gebucht haben, werden gebeten, eine Rückzahlung über ihr Reisebüro zu veranlassen.

Die Verbindungen vom Flughafen Friedrichshafen nach Düsseldorf, Hamburg und Berlin am Mittwochabend sind bereits gestrichen worden. Am Morgen sollen bereits zwei Maschinen der Airline in Antwerpen nicht zu ihren Flügen gestartet sein. Laut der Webseite Flightradar24.de wurden Flugzeuge teilweise nach Memmingen umgeleitet.

Die Airline galt als Segen für den Flughafen Friedrichshafen, da sie die nur wenige Monate zuvor in die Insolvenz gegangene Airline Intersky ersetzt hatte. Vier Maschinen der VLM sind am Flughafen Friedrichshafen stationiert.

Bereits das Aus der Intersky hatte schwere wirtschaftliche Folgen für den Flughafen Friedrichshafen. Er konnte zeitweise nur mit Notkrediten am Leben gehalten werden. Ähnliche Folgen werden jetzt erneut befürchtet.

Mehr demnächst auf Schwäbische.de

Eine Baustelle jagt die andere

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Friedrichshafen / sz - Kein Stillstand in Friedrichshafen: Stillstand in Form von neuen Staus aber wird es mit neuen Baustellen in der Stadt dennoch geben. Nach der monatelangen Baustelle rund um die Paulinen-/Montfortstraße geht es nun an die Ailinger Straße. Dort wird bis Ende September gebaut. Verkehrsbehinderungen sind unausweichlich. Eine weitere Großmaßnahme wird es mit dem Rückbau der Ehlerstraße, dritter Bauabschnitt, geben. Der über fünf Monate dauernde Bau startet Anfang Oktober 2017.

Wie Stadtsprecherin Monika Blank am Mittwoch innerhalb eines Pressegesprächs erläuterte, gebe es allein im laufenden Jahr 21 größere Projekte im Bereich Straßen- und Kanalbau sowie Radverkehr (Kostenrahmen rund 16 Millionen Euro). Von diesen, so Stadtbauamtschef Wolfgang Kübler, seien fünf abgeschlossen, sechs Baustellen seien noch in Arbeit, die weiteren seien für das dritte und vierte Quartal vorgesehen. Auch in den nächsten Wochen und Monaten wird überall gebaut. Konkret: Querungshilfen für den Radverkehr an der Flugplatzstraße, Querungshilfen für Radler kommen auch in Schnetzenhausen und der Unteren Mühlstraße. In Ailingen sind Anschlussarbeiten und Straßenbauarbeiten in der Ailinger Straße, Goethestraße, Bodenseestraße und Hauptstraße geplant.Weitere Maßnahmen finden sich im Sensenweg, im Akazienweg, in der Löwentaler Straße, beim Park Parkplatz Frei- und Seebad Fischbach sowie in der Ehlerstraße vorgesehen.

Wenn man in Friedrichshafen den Eindruck habe, eine Baustelle jage die andere", dann stimme dies, sagte Hans-Jörg Schraitle. Dabei steige die Zahl der Baustellen ständig, erklärte der Leiter des Amtes für Bürgerservice, Sicherheit und Umwelt (BSU). Dass die geplanten und umgesetzten Maßnahmen "dringend notwendig sind, letztendlich Verbesserungen für den Bürger bringen", davon sprach Wolfgang Kübler. Er ist wie Schraitle überzeugt, "dass jede Baustelle gezwungenermaßen Umleitungen und Behinderungen mit sich bringt". Die könnten wenige Tage dauern. Aber auch über mehrere Wochen gehen.

Kübler versicherte aber, es gebe jedes Jahr zahlreiche Abtimmungsgespräche zwischen den Verantwortlichen, die an der Umsetzung einer Straßenmaßnahme beteiligt seien. Dabei gehe es nicht nur um die Fahrbahn, sondern auch um das, was drunter liege: Wasserleitungen, Kanäle, Gasleitungen. Da war von Gesprächen zwischen den beteiligten Ämtern, dem Stadtwerk, den beteiligten Firmen die Rede. Und davon, dass es bis zum Stehen eines Bauphasenplanes "viel zu beachten gibt": Messetermine, Ferienzeiten, die Witterung, Busverkehr oder Feste. Vor allem aber schon andere Baustellen und damit bestehende Verkehrsbehinderungen.

BSU plant Umleitungen

Bevor die Baukolonnen anrücken, muss ein Projekt genehmigt werden. Und es müssen "verkehrsrechtliche Anordnungen" in die Wege geleitet, Umleitungen geplant werden. Dafür ist das BSU verantwortlich. "Bei immer mehr Baumaßnahmen aber gleichem Straßennetz ist das eine große Herausforderung", erklärte Schraitle. Trotz aller Widrigkeiten versuche man die Maßnahme aber so abzuwickeln, dass der Verkehr einigermaßen fließe. Schaitle: "Wir haben hier schon ohne Baustellen Verkehrsprobleme. Kommt dann eine Straßensperrung dazu, kann dies nicht ohne Folgen bleiben." Die Stadt versuche aber, "die zusätzliche Belastung gerecht zu verteilen." Unterm Strich, so ist der BSU-Chef überzeugt: "Wäre nicht alles geplant und koordiniert, hätten wir das Chaos schlechthin."

VLM-Bruchlandung: Intersky lässt grüßen

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Friedrichshafen / sz - Vor nicht einmal ganz acht Monaten hat die Regionalfluglinie Intersky mit Sitz in Bregenz und Basis am Bodensee-Airport eine finanzielle Bruchlandung hingelegt. Ein rasanter Absturz, denn Mitte Oktober 2015 hatte Intersky-Gründerin und Geschäftsführerin Renate Moser noch verkündet, die finanziell angeschlagene Airline stehe kurz vor dem Verkauf an einen deutschen Investor. Der Kaufpreis: fünf Millionen Euro.

Knapp drei Wochen später, am 5. November, stellte Intersky den Flugbetrieb ein, nachdem die Leasinggesellschaft vier von fünf Flieger einkassiert und nach Maastricht ausgeflogen hatte.

Die Passagiere, die in ganz Deutschland festsaßen, waren sauer, die Intersky-Mannschaft mit ihren 150 Mitarbeitern war schockiert. Das endgültige Aus: Am 12. November stimmte das Landgericht Feldkirch dem Antrag des Insolvenzverwalters zu, das Unternehmen zu schließen.

Die österreichische Airline soll einen Schuldenberg in Höhe von mehr als 20 Millionen Euro angehäuft haben, allein beim Flughafen Friedrichshafen hat Intersky 500000 Euro Schulden, die sich unter anderem aus Start- und Landegebühren zusammensetzen. Aufschluss über das Ausmaß der Pleite dürfte das Insolvenzverfahren geben.

Seit Januar wird vor dem Landgericht in Vorarlberg diskutiert, welche Gläubiger der Fluglinie wie viel Geld aus der Konkursmasse erhalten. Unter ihnen auch etwa 2700 Ticketbesitzer. Das Verfahren wird voraussichtlich frühestens zum Jahresende abgeschlossen sein.

Für den Bodensee-Airport bedeutete die Intersky-Pleite eine existenzielle Bedrohunhg, schließlich brachen unter anderem die Direktverbindungen nach Berlin, Hamburg und Düsseldorf weg, die regelmäßig von den Mitarbeitern der großen Unternehmen wurden.

Die Folge: Am Ende des vergangenen Geschäftsjahres standen 36000 Fluggäste und damit 6,1 Prozent weniger Passagiere als 2014 und 1,6 Millionen Euro Verlust. Ohne das Notdarlehen in Höhe von 3,5 Millionen Euro, mit dem die Stadt Friedrichshafen und der Bodenseekreis als Gesellschafter dem Bodensee-Airport aushalfen, hätte die Zahlungsunfähigkeit gedroht. Der Januar bestätigte den Trend: Die Passagierzahlen lagen bei minus 6,5 Prozent.

Die Rettung schien mit VLM in Sicht: Die belgische Regionalfluglinie stationierte in Friedrichshafen drei Flugzeuge und flog ab Februar morgens und abends nach Hamburg, Berlin und Düsseldorf. Die Auswirkungen: Flughafenchef Claus-Dieter Wehr vermeldete für März 39000 Fluggäste und ein Plus von 6,5 Prozent. Dass VLM ebenfalls finanziell abzustürzen drohte, zeichnete sich bereits am 13. Mai ab, als das belgische Unternehmen Gläubigerschutz beantragte. (poi)


Politik und Wirtschaft bedauern VLM-Pleite

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Friedrichshafen / mh - Politik und Wirtschaft hat das zumindest vorläufige Aus für VLM kalt erwischt. Die Betroffenheit ist groß, bei Landrat Lothar Wölfle sogar ganz direkt. Er war am Mittwoch mit der Fluglinie nach Berlin gestartet und muss nun über Stuttgart oder Frankfurt zurück an den See reisen.

In einer ersten Reaktion sagte Wölfle, dass der VLM-Konkurs "in dieser Schärfe und Konsequenz nun doch überraschend" gekommen sei. "Es ist ein herber Rückschlag für das Unternehmen Flughafen sowie die Anbindung unserer Region." Für die betroffenen Passagiere sei das höchst unangenehm. "Gebot der Stunde für das Flughafen-Team" sei es, diesen Menschen zu helfen.

Der Bodenseekreis und die Stadt Friedrichshafen sind die entscheidenden Gesellschafter des Flughafens. Auch der Häfler Oberbürgermeister Andreas Brand bedauert den Konkurs der VLM. Man habe "die berechtigte Hoffnung und Erwartung" gehabt, dass "der Rettungsschirm ausreichen würde, um einen stabilen Flugbetrieb sicherzustellen". Vergebens. Man sehe aber, dass der Markt für die Strecken, die Intersky und VLM bedient haben, vorhanden ist. Schnelle Entscheidungen oder voreilige Schlüsse des Unternehmens oder der Gesellschafter seien zu vermeiden. "Jetzt gilt es, klug und besonnen zu agieren, den Markt neu zu sondieren und nach Lösungen für die Bedienung der jetzt betroffenen Strecken zu suchen", sagt Brand.

ZF: "Bekenntnis zum Standort"

Konstantin Sauer, ZF-Finanzvorstand und Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens, betont, dass die Unternehmen "auf gut funktionierende Flugverbindungen innerhalb und außerhalb Deutschlands angewiesen" seien. "ZF als Anteilseigner und Hauptnutzer des Flughafens legt weiterhin ein klares Bekenntnis zum Standort Friedrichshafen und zur Bodenseeregion ab und unterstützt jegliche Bemühungen, eine Lösung zu finden, um den Flugbetrieb auf den betroffenen Strecken wieder aufzunehmen."

Ralph Rettig, Leiter des ZF-Travel Managements, ergänzt, dass "Reisen per Mietauto oder im Zug, die nach dem Wegfall der drei VLM-Verbindungen nach Berlin, Düsseldorf und Hamburg jetzt notgedrungen anstehen", länger dauern, teilweise Übernachtungen notwendig machen und letzten Endes teurer seien. Es sind in diesen Tagen 200 Mitarbeiter des Autozulieferers vom Ausfall der Verbindungen betroffen – 123 Richtung Düsseldorf, 62 von oder nach Berlin und 17 Richtung Hamburg.

Auch der Häfler Motorenhersteller Rolls-Royce Power Systems ist nicht begeistert von der Einstellung des Flugbetriebs. "VLM war für uns ein wichtiger Anbieter innerdeutscher Flüge", teilt ein Sprecher mit. "Die unternehmenseigenen Reisestelle hat die betroffenen Mitarbeiter informiert." Am Mittwoch und für Donnerstag mussten für zwölf Mitarbeiter alternative Reiserouten gefunden werden: andere Fluggesellschaften, Zug oder Mietwagen.

Alle hoffen auf schnellen Ersatz

Mathias Pikelj, Pressesprecher des Airbus-Standorts in Immenstaad, erklärt, wie wichtig Flüge vor allem nach Berlin und ins Rheinland für den Luft- und Raumfahrtkonzern sind. Schließlich sitzen in der Hauptstadt die Ansprechpartner in den Ministerien und Bundesbehörden. In Köln ist die Zentrale des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt zuhause. "Wir hoffen jetzt natürlich alle, dass die Lücke schnell geschlossen wird", so Pikelj.

VLM-Pleite: Was Kunden jetzt tun müssen

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Friedrichshafen / ras/hag - Wer als Kunde der VLM noch Tickets gebucht hat, kann unter Umständen ganz oder teilweise sein Geld zurückerhalten. Schwäbische.de kennt auch Alternativen zum Flug.

Die Airline empfiehlt bestehende Kreditkartenbuchungen sofort zu stornieren oder das Reisebüro dazu aufzufordern.

Wenn das nicht gelingt, hilft nur noch der Gang zum Insolvenzverwalter – mit wenig Aussicht auf Erfolg.

Schwäbische.de informiert ihre Leser, sobald es Informationen zum anlaufenden Insolvenzverfahren gibt

Alternativen zum Flug nach Berlin, Düsseldorf und Hamburg

Wer nach nach Hamburg, Düsseldorf oder Berlin fliegen will, hat ab Friedrichshafen die Möglichkeit, mit der Lufthansa über Frankfurt und ein bis zwei Umstiege ans Ziel zu kommen. Kosten: 274 bis rund 400 Euro. Eine Alternative: die Bahn. Die Fahrt nach Hamburg kostet rund 120 Euro und dauert natürlich länger als ein Flug: über acht Stunden.

Mit dem Auto sind es vom See bis Hamburg rund 820 Kilometer. Berlin ist 750 Kilometer entfernt. Wegen der Kosten macht es in diesen Fällen Sinn, die Fahrten entweder in Mitfahrzentralen (BlaBlaCar, flinc oder andere Portale) anzubieten oder sich dort eine Fahrgelegenheit zu suchen.

Kostengünstig geht es mit dem Fernbus. Der in Friedrichshafen abfahrende Flixbus kostet zum Beispiel pro Fahrt bis Hamburg zwischen 39 und 54 Euro, die Fahrt dauert rund 15 Stunden. Nach Berlin dauert die Fahrt mit Flixbus zwischen 10 und 15 Stunden und kostet zwischen 28 und 59 Euro. Auch nach Düsseldorf ist man mit Flixbus zwischen zehn und 15 Stunden unterwegs, die Kosten liegen zwischen 27 und 49 Euro. (ras)

Ambulanz in der Häfler Herberge eröffnet

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Friedrichshafen / sz - Er ist ein Glücksfall für die Herberge: Dr. Peter Kubiza, Facharzt für Anästhesie, hat die medizinische Ambulanz in der neuen Unterkunft für wohnsitzlose Menschen im Industrieweg übernommen. Ehrenamtlich, versteht sich.

Mit einer Spende in Höhe von 2000 Euro aus dem Topf des PS-Lossparens sorgte die BW-Bank Friedrichshafen für das nötige medizinische Equipment. Ein Viertel der Einlagen dieser Sparform kommen sozialen Zwecken zugute, erklärte Filialleiter Helmut Klopfer. Eine Ambulanz für Menschen, die auf der Straße leben, sei eine gute Sache.

Für den Leiter der Herberge, Stefan Zorell, geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Schon im Vorfeld des Neubaus hat Zorell darum gekämpft, einen kleinen Raum für eine Ambulanz einzuplanen. Vom Kostenträger der Einrichtung, dem Landratsamt, war er nicht vorgesehen. Doch der katholischen Gesamtkirchengemeinde Friedrichshafen, die seit 1999 die Herberge betreibt, war die Ambulanz ein Anliegen. So wurde im Erdgeschoss neben der Tagesstätte ein kleiner Raum geschaffen. Für die Einrichtung musste Zorell etwas improvisieren. Schreibtisch, Stuhl, Liege, Schrank sind zum Teil "secondhand", und als Ablage dient eine rot lackierte Regenrinne.

"Mit fehlt nichts"

"Mit fehlt hier nichts", sagt Kubiza, "nicht einmal Zeit". Letztere haben seine niedergelassenen Kollegen nicht mehr in dem Maße. Er könne sich auch mal eine Stunde und mehr mit einem Patienten befassen, sagt der Arzt. Immer mittwochs ab 10 Uhr ist er vor Ort. Wenn nötig, kommt er aber auch zwischendurch. Von Raderach her habe er es ja nicht weit. Verschreiben darf er nichts, dafür verweist er die Patienten an seine niedergelassenen Kollegen beziehungsweise an Krankenhäuser. "Die Patienten, die zu mir kommen, haben oft jahrelang keinen Arzt mehr gesehen", sagt Kubiza. Er sei deshalb eher Ansprechpartner und Vermittler.

"Uns ist es wichtig, dass die Menschen überhaupt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen", sagt Zorell. Die meisten scheuen sich nämlich, eine Arztpraxis aufzusuchen. Wer Hartz IV beziehe, sei zwar krankenversichert. Weil die Bewohner der Herberge keinen Wohnsitz haben, haben sie ja auch keinen Hausarzt und in der Regel auch keine Versichertenkarte. "Auch wir brauchen zuweilen den fachkundigen Rat eines Arztes, der Zugang zu den Bewohnern hat", sagt Zorell.

Der Neubau der Herberge im Industrieweg wurde im November 2015 eröffnet. Das Haus bietet Platz für 18 Männer und sechs Frauen, die hier vorübergehend in Einzelzimmern wohnen können. Angeschlossen ist eine Beratungsstelle und eine Tagesstätte mit Wäscherei, Kleiderkammer, Duschen und der Ambulanz.

Ein "richtig feiner Mensch" geht von Bord

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Friedrichshafen / sz - Manfred Foss war Geschäftsführer der Katamaran-Reederei, des Stadtverkehrs, der Parkhäuser und der Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB). Er ist jetzt mit großem Bahnhof in den Ruhestand verabschiedet worden – wie es sich für einen Verkehrsfachmann wie ihn gehört.

Viele waren da, viele bedauerten es, dass ein Mann wie Manfred Foss geht. "Später, als er eigentlich wollte", sagte sein ehemaliger Chef Alfred Müllner, der in einem kurzweiligen Rückblick an Verdienste, Errungenschaften, Launen und Leistungen des scheidenden Geschäftsführers erinnerte. Er sei das Gesicht der Marke Geißbockbahn der BOB, er habe den Katamaran in gute Gewässer gesteuert und mit dem Stadtverkehr gezeigt, dass er ein echter Verkehrsspezialist sei. Das Defizit des Katamarans habe er von fast einer Million auf rund 200000 Euro verringert. "Auch wenn jetzt einige meinen, da gehe noch mehr, ist das höchst beachtenswert", sagte Alfred Müllner und bezeichnete Foss als: "richtig feiner Mensch, der beste Arbeit geleistet hat".

Auch Oberbürgermeister Andreas Brand lobte den künftigen Pensionär: "Wir haben Sie nicht nur positiv wahrgenommen, sondern wertgeschätzt." Foss habe die Verkehrsregion Friedrichshafen aus der Diaspora der Deutschen Bundesbahn in die Neuzeit geführt: "Das kann sich sehen lassen und wir verneigen uns vor diesen Leistungen", so der Oberbürgermeister.

Manfred Foss ließ es sich natürlich nicht nehmen, ebenfalls ein paar Worte zu sprechen. Er habe zunächst nicht gewusst, ob er die einladen sollte, mit denen er noch abzurechnen habe, oder die, mit denen er sehr gut klargekommen sei. Wer jetzt zu wem gehöre, solle jeder selbst entscheiden. Der Mann, der 1991 als Bundesbahninspektor zu den Technischen Werken Friedrichshafen wechselte, nahm kein Blatt vor den Mund. Er lobte aber auch, und hier vor allem seine Mitarbeiter, die es nicht immer leicht gehabt hätten.

Nicht vergnügungssteuerpflichtig

Nach manch einer Aufsichtsratssitzung der TWF – in Zeiten, als es das Stadtwerk am See noch nicht gab – habe er anschließend festgestellt, dass die Veranstaltung mit "zwei Fraktionsvorsitzenden namhafter Parteien nicht vergnügungssteuerpflichtig" gewesen sei. Das sei nicht leicht gewesen. Aus seinen Vorstellungen aber habe er nie einen Hehl gemacht. Besonderes Augenmerk widmete er dabei auch dem Stadtbahnhof "mit dem Charme von Kasachstan". Bei allem Verständnis für den Bau von Mehrzweckhallen in dieser Stadt müsse man sich auch mal Gedanken über einen vernünftigen, zentralen Omnibus-Bahnhof machen. "Auch die Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs sind Bürger dieser Stadt."

Den Oberbürgermeister nannte Foss den Erfolgsfaktor für den Katamaran, er dankte seinen Weggefährten und übergab schließlich seinem Nachfolger Norbert Schültke die symbolische Kapitänsmütze.

Junge Häflerin hilft in Bolivien

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Friedrichshafen / sz - Abitur und was dann? Diese Frage stellte sich Ann-Sophie Puhlmann, fast 18-jährige Abiturientin am Graf-Zeppelin-Gymnasium, bereits vor einem Jahr und bewarb sich für den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst "weltwärts" des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Ab August diesen Jahres wird die Handballerin der TSG Ailingen nun ihr Zuhause für ein Jahr gegen ein Leben in einem Andendorf in Bolivien eintauschen. Dort wird sie in einem Kleinkrankenhaus auf dem Land Ärzte und Pflegekräfte bei der Versorgung der armen Landbevölkerung unterstützen. Zur Finanzierung des Projekts sucht sie noch Unterstützer.

Vor drei Jahren hat Ann-Sophie bei einem Schüleraustausch mit Ecuador ihre Liebe für Südamerika, die Menschen, ihre Lebensweise und die spanische Sprache entdeckt. "Nach zwölf Jahren Schule mit viel Theorie will ich nun etwas Praktisches und zugleich Sinnvolles tun, bevor ich mit einem Studium beginne", erläutert die noch 17-Jährige ihre Beweggründe. "Während dieses Jahres in Bolivien werde ich auch erfahren, ob mein Wunschstudium Medizin auch wirklich zu mir passt", hofft Ann-Sophie.

Im August wird sie in Frankfurt ins Flugzeug nach Santa Cruz in Bolivien steigen und erst ein Jahr später wieder deutschen Boden betreten. Ihr Einsatzort ist das Kleinkrankenhaus "Hospital Virgen de Remedios" in Sopachuy, ein Dorf mit rund 2000 Einwohnern auf über 2000 Höhenmetern im Übergangsbereich zwischen den Anden und dem bolivianischen Tiefland. Im Krankenhaus wird sie das Fachpersonal bei den pflegerischen und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten unterstützen. Da das Einzugsgebiet des Krankenhauses auch die umliegenden Dörfer umfasst, darf sie mit den Ärzten auch aufs Land fahren, um bei der überwiegend armen indigenen Bevölkerung Impfungen, Gesundheitsaufklärungen und Behandlungen durchzuführen. Aufgrund des Personalmangels ist das Krankenhaus, das für die medizinische Grundversorgung der Region zuständig ist, dankbar für jede Unterstützung durch einen freiwilligen Helfer. Um fachlich nicht völlig unvorbereitet zu sein und den Patienten auch wirklich helfen zu können, macht die junge Ailingerin zuvor noch ein Praktikum im Klinikum Friedrichshafen.

Vorbereitung im Klinikum

Betreut wird ihr Einsatz von Volunta, einer Tochterorganisation des Deutschen Roten Kreuzes, die Freiwillige in Entwicklungsländer entsendet. Im Juli führt Volunta ein zehntägiges Vorbereitungsseminar durch, bei dem Ann-Sophie auch die anderen Freiwilligen näher kennenlernen wird. "In zahlreichen Workshops werden wir hier auf unsere Aufgaben vorbereitet", erklärt Ann-Sophie. "Ich freue mich schon sehr darauf und hoffe, nette Leute zu treffen, mit denen ich auch vor Ort zusammen bin."

Nach dem Abitur bemüht sich Ann-Sophie nun verstärkt darum, einen Spenderkreis aufzubauen, der ihren Einsatz finanziell unterstützt. Über das "Weltwärts"-Programm fördert das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Ann-Sophies Projekt in Sopachuy, allerdings sollte sie einen Teil der anfallenden Kosten für Unterkunft, Verpflegung, Flug und Vorbereitung über einen Förderkreis selbst aufbringen. "Wenn ich es schaffe, knapp 3000 Euro zu sammeln, sind die Kosten meines Einsatzes gedeckt. Das gibt mir das gute Gefühl, dass auch die zukünftigen Freiwilligen von Volunta Menschen in Entwicklungsländern helfen können. Deshalb freue ich mich über jeden Betrag, der auf mein Spendenkonto eingeht", betont Ann-Sophie. Dafür hat sie eine kleine Broschüre erstellt, die sie in den lokalen Geschäften vorstellen und verteilen möchte.

Ann-Sophie bloggt unter:

http://as-blog.wiskom.com.

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