Friedrichshafen / flo - Die Berger werden sich noch eine Weile gedulden müssen. Verkehrsplaner Schrade erklärte am Mittwoch im Ailinger Ortschaftsrat, warum es nichts mit einer besseren Anbindung – vor allem ans Klinikum – wird: Die Nachfrage ist zu gering.
Bessere Taktzeiten in Berg, ganz neue Linien, eine schnellere Verbindung nach Schnetzenhausen beziehungsweise zum Klinikum – viele, viele Wünsche wurden in den vergangenen Monaten aus Ailingen an die Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH herangetragen. Erfüllen werden sie sich vorerst allerdings nicht. Untersuchungen hätten ergeben, dass die entsprechende Nachfrage einfach nicht gegeben sei, betonte Albert Schrade von der Stadtvberkehr GmbH in der Sitzung des Ailinger Ortschaftsrat am Mittwochabend.
Zusatzfahrten an Schultagen
Ganz mit leeren Händen war der Verkehrsplaner jedoch nicht erschienen. Schrade kündigte an, dass es ab Dezember einige Verbesserungen auf der Linie 12 des Stadtverkehrs geben wird – jener Buslinie, mit der die Stadtverkehr GmbH Raderach, Berg und Ailingen bedient. So werden künftig auch im Sommer zusätzlich zum Stundentakt an Schultagen zwei Fahrten vor Schulbeginn zum Stadtbahnhof angeboten, eine Fahrt nach Schulende in Richtung Berg und Raderach. Eine weitere Verbesserung: Sonntags gebe es immer Anschluss an die BOB-Bahn beziehungsweise andere Züge.
Die Ailinger Ortschaftsräte fielen sich nicht gerade vor Freude in die Arme. Hubert Knoblauch von der CDU-Fraktion sprach von einer „immerhin kleinen Verbesserung“. Wenngleich die Überprüfung ein unbefriedigendes Ergebnis gebracht habe, äußerte er Verständnis für das Argument, dass der Kostendeckungsgrad der gewünschten Verbindungen zu niedrig sei. Bernd Ammann von den Freien Wählern zeigte sich optimistisch und merkte an, dass die Bevölkerung in Berg wachsen werde und das Thema dann nochmal auf die Tagesordnung komme. SPD-Mann Heinz Tautkus stellte klar, dass die rein kostenorientierte Sichtweise für eine Stadt wie Friedrichshafen nicht gelten dürfe. Vielmehr gehe es darum, Wege zu finden, der „Seuche des Individualverkehrs“ zu begegnen. Er forderte, der ökologischen Sichtweise den Vorrang zu geben. Ortsvorsteherin Sandra Flucht bilanzierte, dass zwar Wünsche offen bleiben, aber die, ließ sie wissen, „werden wir in ein, zwei Jahren wieder formulieren“.