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Feuerwehr befreit steckengebliebenen Mann aus Baugerüst

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Friedrichshafen / sz - Ein sichtlich betrunkener Mann ist am Mittwochnachmittag gegen 17 Uhr aus einem Fenster des Friedrichshafener City Towers und auf ein davor errichtetes Baugerüst geklettert.

Bei dem Versuch, das Gerüst herunterzusteigen, rutschte er jedoch in den Spalt zwischen zwei Leitersprossen. Aus dieser misslichen Lage konnte er sich nicht mehr selbst befreien.

Passanten, die auf den verunglückten Gerüstkletterer aufmerksam geworden waren, verständigten den Notruf. Polizei, Feuerwehr und Rettungswagen rückten an. Feuerwehrleute schnitten zunächst die Leiter oberhalb und unterhalb des Mannes auseinander. Die beiden Polizisten, die bereits zuvor hochgeklettert waren, um den Mann zu sichern, versuchten dann den Mann von dem Leiterelement zu befreien. Doch weder konnten sie die Leiter über die Schulter noch über die Hüfte ziehen. Folglich schnitten die Feuerwehrleute auch das Leiterelement entzwei.

„Er war erheblich betrunken“

Mit einem Ledergurt gesichert, ließen die Rettungskräfte den Kletterer dann das Baugerüst zu Boden klettern, wo der torkelnde Mann von Sanitätern in Empfang genommen wurde. „Er war erheblich betrunken“, bestätigte später Jürgen Vorbringer, stellvertretender Polizeiführer vom Dienst im Konstanzer Polizeipräsidium. „Warum er auf das Gerüst geklettert ist, dazu haben wir noch keine Erkenntnisse“, sagte Vorbringer. Ein Selbstmordversuch sei es vermutlich nicht gewesen. „Wir sind der Meinung, dass ihn der Übermut gepackt hat“, sagte Vorbringer. Es komme immer wieder mal vor, dass Betrunkene auf Gerüste kletterten. „Hoch kommen sie immer“, sagte Vorbringer, „nur runter kommen sie dann nicht mehr.“ Dann rückten Polizei und Feuerwehr aus.

„Ich wollte nur die Aussicht genießen“, habe der Betrunkene dem Friedrichshafener Josef Körtgen zufolge gesagt, der dem Verunglückten kurzerhand entgegenkletterte, um ihm zu helfen. „Ich bin nur ein einfacher Passant, der lieber etwas unternimmt als nur zu gaffen“, sagte er, als er wieder wohlbehalten auf dem Boden angekommen war. Mit Blick auf die gut hundert Schaulustigen, die das Spektakel in der Häfler Fußgängezone verfolgten und mit Smartphones fotografierten und filmten. „Das ist doch eine Gesellschaftskrankheit“, kommentierte Körtgen. Da den Betrunkenen in Sicherheit wusste, nahm der Couragierte die Situation mit Humor. „So, und jetzt muss ich meinem Sohn erstmal einen Mobilfunkvertrag besorgen“, sagte er und verschwand lachend in dem Handygeschäft direkt neben dem Baugerüst.

Dennoch war die Situation anfänglich nicht ganz ungefährlich. Cenzino Falcitelli beobachtete den Betrunkenen bereits bevor die Polizei beim ihm war. „Der ist hoch und runtergeklettert“, erklärte Falcitelli. „Das sah teilweise extrem gefährlich aus.“ Zwei Handwerker, die ebenfalls zusahen und die Gefahr erkannten, verständigten den Notruf.

Zwei Polizeistreifen waren im Einsatz, dazu zwei Feuerwehrfahrzeuge und ein Rettungswagen, der den Betrunken vorsorglich in eine Klinik brachte.

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Ein Video, das zeigt, wie die Feuerwehr den Betrunkenen aus der Leiter befreit, sehen Sie auf

schwaebische.de/kletterer


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