Friedrichshafen / sz - Mit einem 3:0-Sieg über den TuS Immenstaad hat sich der FC Kluftern die Tabellenführung in der Kreisliga A III Südbaden zurückgeholt. Ingo Backert und Doppeltorschütze Johannes Beier entschieden ein Spiel, in das die Hausherren mehr Leidenschaft investierten – und auch Fehler der Gäste eiskalt ausnutzten.
Das Lokalderby klar gewonnen, Spitzenposition zurückgewonnen – ein perfekter Nachmittag für Klufterns Spielertrainer Ingo Backert? „Ja, heute ist es wirklich perfekt gelaufen“, erklärte der 34-Jährige, nachdem ihn seine Männer aus dem Ringelreihe-Kreis entlassen hatten. Er freute sich vor allem darüber, dass sein Team diesesmal seine Torchancen nutzte und nicht – wie vergangene Woche beim 1:3 in Messkirch – reihenweise versiebte.
Während vor dem Sportheim die Kluftinger Kicker und ihre Fans Halligalli machten, gab es auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes das Kontrastprogramm. Niedergeschlagen saßen die Immenstaader Spieler nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen und sinnierten, warum sie in diesem Lokalderby keine Chance hatten. Trainer Stefan Krause wusste es: „Weil wir auf jeder einzelnen Position schlechter waren und weil Kluftern mehr Herzblut gezeigt hat.“
Beide Mannschaften gingen dieses Spitzenspiel mit offenem Visier an. Kluftern setzte auf gepflegten Spielaufbau mit vielen Ballkontakten, während Immenstaad versuchte, das Mittelfeld mit schnellen Kombinationen zu überbrücken. Mit einem 30-Meter-Schuss gelang Ingo Backert in der 11. Minute das 1:0, wobei sich wohl die meisten der 350 Zuschauer noch auf dem Nachhauseweg fragten, wie dieser Ball – der nicht platziert und gefühlt eine Minute in der Luft war – Immenstaads Torwart Niklas Messmer durch die Handschuhe flutschen konnte.
Kurz vor der Pause belohnten sich die Kluftinger für ein intensives Pressing an der Außenlinie. Nach Ballgewinn zog Ingo Backert in den Strafraum und bediente den am Fünf-Meter-Raum freistehenden Johannes Beier – fertig war das 2:0. „Da haben wir wirklich gut nach vorne gepresst“, befand Backert und verriet, „dass wir genau diese Situationen im Training geübt haben“.
Auf das große Aufbäumen ihrer Mannschaft warteten die Immenstaader Anhänger in der zweiten Halbzeit vergebens. Eine echte Chance erspielten sie sich erst in der 68. Minute, als Klufterns Torwart Elias Schnell einen scharfen Kopfball von Matthias Seeberger um den Pfosten lenkte. In der 74. Minute hatten die Kluftinger Fans den Torschrei schon auf den Lippen, bevor ein Immenstaader den Kopfball von Noah Rockstroh auf der Linie klärte. Die Entscheidung fiel in der 79. Minute: FCK-Stürmer Johannes Beier – ein Mann, der von Körperform und Gangart her irgendwie an Thomas Müller erinnert – setzte sich an der Strafraumgrenze gegen zwei Verteidiger durch und schlenzte den Ball ins Tor.
„Abhaken“, lautete die Devise von Immenstaads Trainer Stefan Krause nach dem Schlusspfiff. Für ihn steht fest: „Das große Finale ist im Rückspiel bei uns.“
FC Kluftern - TuS Immenstaad 3:0
Tore: 1:0 Ingo Backert (11.), 2:0, 3:0 Johannes Beier (44., 79.) - Schiedsrichter: Hermann Wiegele/Neuhausen ob Eck) - Zuschauer: 350.