Friedrichshafen / sz - Skischuh trifft auf Segelboot: Was auf den ersten Blick nicht so recht zusammenpasst, hat unterm Strich eins gemeinsam. Wasser. Einmal in flüssiger Form, einmal in gefrorener. Auf der Interboot in Friedrichshafen, die noch bis Sonntag die Tore öffnet, treffen beide Welten aufeinander. Freizeitkapitäne werden ebenso glücklich, wie Wintersportler, die für die kommende Saison mit allem eindecken, was das Boarderherz begehrt: Brett, Schuhe und Bommelmütze. Zu absoluten Schnäppchenpreisen.
„Klamotten sind bis zu 50 Prozent reduziert,“ sagt Elisa Metzler von Water Colours, Boards und Co. Das meiste davon stamme aus dem Vorjahr, was die Käufer in Anbetracht der Rabattlage allerdings nicht sonderlich störe, wie Metzler meint. Eine Einschätzung, die Simon Abele aus Krugzell bestätigen kann: „Hier gibt’s einfach alles für die Wintersaison und es ist extrem günstig,“ sagt der Messebesucher aus dem Allgäu. Noch günstiger, als im Internet, wie der 18-Jährige erklärt.
Leere Lager, volle Taschen
„Wir verkaufen unter der unverbindlichen Preisempfehlung,“ erklärt Nico Hauschke von der Firma Eifelhütte. „Wir müssen allerdings auch so billig raus,“ so der Einzelhändler. In der heutigen Zeit drücke das Internet die Preise, der Konkurrenzdruck wachse. Lohnenswert ist die Messe für die Aussteller dennoch: sie werden die Auslaufware günstig los und schaffen Platz für die Neues. Eine Situation, von der beide Seiten profitieren: Die Shop-Besitzer leeren die Lager, die Besucher der Interboot hingegen füllen die Einkaufstaschen. „Für die Messe legen wir sogar noch einen drauf und machen’s noch günstiger“, sagt Mike Neufuß von Warehouse One aus Düsseldorf, der für die Einkäufer im Süden ein anderes Sortiment zusammengestellt hat, als für andere Messeveranstaltungen. „60 bis 70 Prozent hier sind Wintersportler,“ so der Händler. Im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands ein hoher Wert, so Neufuß.
„Dass auf der Messe so viel Bekleidung und Zubehör für den Wintersport zu finden ist, hat sich über die Jahre so eingebürgert,“ erklärt Interboot-Projektleiter Dirk Kreidenweiß. Die Händler, die Surfbretter, Neopren und Co. im Laden anbieten, bedienen meist auch einen zweiten Markt. Bei ihnen gibt’s die Komplementärprodukte des Surfhandels. Wer im Sommer auf dem Brett steht, tut’s im Winter also auch. Und deshalb gibt es neben Surfbrettern eben auch Skier und Snowboards, Funktionskleidung, Accessoires und Praktisches fürs Outdoorleben. Zu sehr kleinen Preisen und in allen Farben und Formen.
Die meisten Schnäppchenjäger auf der Interboot sind übrigens– wie auch die Aussteller – Wiederholungstäter. Es gibt aber auch jene, die zum ersten Mal auf der Wassersportmesse zu Gast sind. Michael Binder ist einer von ihnen und präsentiert in der A7 das „Aqua Lily Pad“, das an eine übergroße Isomatte erinnert und auf dem Wasser eine Last von bis zu 600 Kilogramm trägt. Eine Neuheit, wie der Geschäftsführer verspricht, und auf der Interboot – wie sollte es anders sein – zum Schnäppchenpreis erhältlich.
Ein Video gibt es unter
www.schwaebische.de/schnaeppchenjagd