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Edeka: Annäherung nach Mobbing-Vorwürfen

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Friedrichshafen / sz - Zwischen Mitarbeitern und Geschäftsführung des Supermarkts Edeka Baur am Romanshorner Platz kommt es offenbar zaghaft zu Annäherungen.

Ende August hatte die Schwäbische Zeitung von einer Krise im Markt berichtet, nachdem sich Mitarbeiter, Betriebsräte und Geschäftsführung in einen Kleinkrieg verstrickt hatten. Jetzt läuft die Aufarbeitung.

„Herr Baur war in den vergangenen Wochen häufig vor Ort und hat persönlich Gespräche mit Mitarbeitern geführt, ebenso der Marktleiter. Die Stimmung im Team ist gut, der Blick ist gemeinsam auf eine positive Zukunft gerichtet. Die Atmosphäre hat sich sehr harmonisiert. Aktuell gibt es jenseits der alltäglichen Herausforderungen keine Unstimmigkeiten oder Probleme“, teilt Edeka-Sprecherin Pamela Baumhardt am Donnerstag der Schwäbischen Zeitung mit. Demnach soll sich die aufgeheizte Stimmung im Markt wieder deutlich beruhigt haben.

Zur Erinnerung: Ende August war bekanntgeworden, das Edeka Baur möglicherweise Mitarbeiter eingeschüchtert hatte, um sie in ungünstige Tarifverträge zu zwingen. Von Ausputzern in der Führungsebene war die Rede, es gab Arbeitsgerichtsprozesse und eine Auseinandersetzung mit der Gewerkschaft Verdi. Doch auch die Gegenseite war offenbar nicht zimperlich. Edeka-Chef Jürgen Baur sprach gegenüber der Schwäbischen Zeitung von Drohbriefen, die langjährige Mitarbeiter an die Geschäftsführung gerichtet hatten: „Das war eine eingeschworene Gemeinschaft. Vielleicht waren wir da die Eindringlinge“„ sagte er damals zur Schwäbischen Zeitung.

Keine Reaktion?

Sind die Wogen im bekanntesten Supermarkt der Stadt jetzt schon wieder geglättet, wie es Sprecherin Baumhardt formuliert? Dafür spricht, dass sich Geschäftsführung und Betriebsrat in einem neuerlichen Prozess vor dem Arbeitsgericht Ravensburg offenbar auf einen Vergleich einigen konnten. Darin war es wohl um Mitsrpache- und Beteiligungsrechte des Betriebsrat bei Neueinstellungen und Versetzungen sowie um die Einsichtnahme der Räte in Lohn- oder Gehaltslisten gegangen, sagte Gerichtssprecher Frank Söhner zur SZ.

„Hier haben wir uns sehr gütlich geeinigt und wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Gremium", kommentierte die Edeka-Sprecherin das Verfahren ohne auf Einzelheiten der Auseinandersetzung einzugehen. Es war allerdings schon zuvor bekannt, dass die Fälle für Unmut im Markt gesorgt hatten.

Weniger optimistisch klang zuletzt aber Suzana Tedesco, Einzelhandelsexpertin der Gewerkschaft Verdi, die die Arbeitnehmerseite im Streitfall Edeka vertritt. Sie beurteilte die Annäherung der Streitparteien zuletzt zurückhaltend: „Im Moment ruht alles“, sagte sie im SZ-Gespräch. Der Versuch einen Gesprächstermin mit dem Edeka-Chef zu erhalten sei zuletzt gescheitert, sie habe „keine Reaktion“ von Edeka-Seite erhalten.


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