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Bootsproduktion wie in der Schoko-Fabrik

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Friedrichshafen / sz - Die Interboot ziert sich mit dem Prädikat „Premierenmesse“. Der Messezeitpunkt im Herbst ist ideal für die Hersteller, ihre Neuerungen für die folgende Saison vorzustellen. Auch das 53. Messeforum im Dreiländereck hat neueste Trends der Saison 2015 an Bord. Die SZ hat sich mit dem Kieler Klaus Bartels, einem ausgewiesenen Kenner der Wassersportszene, auf die Spuren von Messe-Highlights gemacht. Die Interboot wird am Samstag um 10.30 Uhr offiziell eröffnet und dauert bis Sonntag, 28. September.

Klaus Bartels sitzt schon lange im Boot. Kennt den Wassersportmarkt bestens. „Die Boomzeiten bei den Herstellern von Serien-Segelbooten sind vorbei“, meint der Wassersport-Journalist. Seit des 80er Jahren habe die Bootsbranche Umsatzeinbrüche von rund 50 Prozent hinnehmen müssen. Und wenn der Markt enger wird, bedeute dies, die „Hersteller müssen kreativer arbeiten, mehr Vielfalt bringen.“ Dass dem so ist, zeige sich auf der Interboot. Bartels spricht allein von 70 Premieren.

 

Die Fenica 500 der Schweizer Technoteam AG ist eine Weltpremiere. Das fünf Meter lange Kunststoffschiff erinnert an ein Schlauchboot mit hydrodynamischem Unterwasserschiff. Das Besondere aber ist das Herstellungsverfahren. Die Schweizer haben eine Form entwickelt, in die Kunststoffpulver und Schaum gefüllt wird. Beides zusammen dreht sich dann bei 380 Grad in einerZentrifuge. So wie es bei der Herstellung eines Schoko-Osterhasen passiert. „Ein sehr ungewöhnliches Schiff“, meint Bartels.

 

 

Als reines Designerstück kommt die Frauscher 747 Mirage daher. Der Porsche auf dem Wasser kostet rund 150 000 Euro. Bei dem von Ultramarin Meichle + Mohr (Kressbronn) vertriebenen Renner geht es weniger um Kühlschrank und Bordbar. Was zählt ist Bootsspeed. Der Fahrgenuss kann dabei bis zu hundert Kilometer schnell sein „Auf dem Wasser ein beeindruckender Wert“, sagt anerkennend der segelnde Klaus Bartels.

Rund 350 000 Euro kostet die Linssen Classic Sturdy Sedan 36. Die Yacht der traditionellen Linssen-Werft in Holland hat als Deutschlandpremiere eine „Decksbridge“, Dahinter verbirgt sich eine 15 Quadratmeter große Sonnenterrasse mit dem Steuerstand auf dem Kajütdach. „Entwickelt wurde die neue Linssen für sonnige Reviere wie den Bodensee“, meint Andre Vrecer, Geschäftsführer Blust Yacht & Service.

 

 

Nach fünfjähriger Entwicklung präsentiert die Werft Nusser Yachtbau aus dem schwäbischen Offingen die Teuton 800. Das Segelboot gibt’s als Jollenkreuzer mit Schwert, als Kielyacht oder Hubkieler. den Preis hat Werftchef Gerhard Nusser modular aufgeteilt:Er beginnt bei 20 000 Euro für solche, die ambitionierte Selbstmacher sind und endet bei gut und gerne dem doppelten für ein voll ausgerüstetes Schiff. Beiden gemeinsam: „Jede Menge Speed und Segelspaß sind garantiert.“

 

 

Klepper-Kajak mit E-Motor: Das Faltboot aus Rosenheim wurde weltweit über 100 000 Mal verkauft. Genäht und im typischen blau. Jetzt wird’s innovativ: Hans Ramsberger hat einen Elektroantrieb mit der Kraft aus einem Solarmodul entwickelt. „Damit ist man mindestens so schnell wie beim Paddeln“, sagt der Ingenieur, der mit der Deutschlandpremiere mit Paddelgeschwindigkeit einen langen Bodensee-Trip unternommen hat.

 

 

Bavaria, die größte Segelbootwerft in Deutschland und der VW unter den Segelbootherstellern, bringt als Weltpremiere einen Preisbrecher auf die Messe mit: die Easy 9.7. Das Segelboot stößt in die vielumworbene Zehnmeterklasse. Und das für knapp 60 000 Euro. Segelfertig. „Sich auf das Wesentliche konzentrieren, was man auf einer Segelyacht braucht, ohne auf etwas verzichten zu müssen, war das Ziel der Designer der Easy“, sagt Bavaria-Vertriebschef Mike Lessig. Mitgebracht nach Friedrichshafen hat Bavaria auch noch die 14 Meter lange und 4,19 Meter breite Cruiser 46. Sie ist das größte Boot auf der Interboot.Der Preis beginnt bei 200 000 Euro. je nach Ausstattung „kann es weit nach oben gehen“, verdeutlicht Lessig.

 

 

Das schnellste Segelschiff auf der Interboot ist ein Katamatran, der zehn Meter lange Hightech-Kat M32. Mit einer Segelfläche von 120 Quadratmetern und nur 500 Kilogramm Gewicht kann der Kat und und gerne 50 Kilometer schnell werden. Einziger Sinn des Schiffes. Schnell zu segeln. Wie schnell die Deutschlandpremiere des vom, Match Center Germany (Kressbronn) vertriebenen Renners übers Wasser fegt, kann man auf Absprache mit dem Match Race Center (Telefon 07543/961 8331) selbst testen.


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