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ZU-Führung braucht eine breitere Basis

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Friedrichshafen / sz - An der Zeppelin Universität wird sich nach dem Rücktritt des Präsidenten einiges ändern. Für Interimspräsident Alfred Kieser geht es vor allem darum, Ruhe in die Uni hineinzubringen und die Vorwürfe, die im Raum stehen, aufzuarbeiten. Derweil sichtet eine Kommission um Professor Georg Jochum die eingegangenen Bewerbungen für den offenen Posten.

Kieser beteuert im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung, dass der Prozess der Aufarbeitung mithilfe der Kollegen machbar sei. Er erhalte Unterstützung aus allen Bereichen der Universität, nicht nur von wissenschaftlicher Seite, sondern vor allem seitens der Verwaltung.

Beim Sommerfest der Häfler Universität hatte Alfred Kieser in seiner Begrüßungsrede Veränderungen gefordert. Was sich an der Universität ändern müsse, sei teils klar definiert. Die Professoren wollen sich in die Untersuchungen einschalten, wollen Fragen formulieren und nicht nur wissen, ob die Provisions-Zahlungen für die Einwerbung von Fördergeld rechtlich von Belang sind. „Wie wurde das Geld verteilt, welche Regularien lagen dem zugrunde?“, fragt Kieser und stellt gleichzeitig infrage, ob künftig ein System von Boni-Zahlungen überhaupt gewollt sei.

Kritik: „Boni machen gierig“

Der Auftrag an die Wirtschaftsprüfer sei erfolgt, man erwarte die Ergebnisse in drei bis vier Wochen. Aus seiner persönlichen Haltung zu einem Boni-System macht Alfred Kieser keinen Hehl. Er sei grundsätzlich gegen solche Systeme. „Boni machen gierig. Wer was bekommt, will immer mehr“, sagt er und verweist in diesem Zusammenhang auf verschiedene wissenschaftlich Studien zu diesem Thema.

Die Details der nötigen Veränderungen an der ZU fasst Alfred Kieser in knappen Sätzen zusammen. Es gehe um die Verwaltung und die Leitung der Uni, die bislang sehr stark auf eine Person bezogen oder von einer Person dominiert worden sei. Das müsse sich ändern. Das System ZU müsse auf eine breitere Basis gestellt werden. Aus der Situation, die durch Jansens Rücktritt und das System der Provisionszahlungen entstanden sei, sei jetzt ein sehr konstruktiver Prozess geworden.

Dieser Prozess wird an der ZU auch als ein solcher wahrgenommen. Alfred Kieser spricht von Erleichterung und Hoffnung. Hoffnung vor allem, künftig mehr dezentral arbeiten zu können. Eines der wichtigsten Worte an der Universität von heute sei „Transparenz“. Und das nicht nur in Bezug auf die anstehenden Untersuchungen durch die Wirtschaftsprüfer und die Staatsanwaltschaft.

Währenddessen normalisiert sich die Stimmung an der Uni. Anfangs seien die Studenten interessiert gewesen, hätten nachgefragt. In den meisten Fällen aber gehe man zum Studium über, zum Alltag an einer Universität eben.


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