Friedrichshafen / sz - Die Sommerferien sind vorbei, am Montag hat für die meisten Schüler in Friedrichshafen wieder der Ernst des Lebens begonnen. Nur die Erstklässler haben mitunter noch bis Freitag Schonfrist, ehe sie zum ersten Mal in ihrem Leben auf der Schulbank platznehmen. Ein neues Schuljahr bringt aber auch Veränderungen: Die SZ hat die wichtigsten an den Grund-, Haupt-, Real- und Werkrealschulen, an den Gymnasien, den Gemeinschaftsschulen und den Berufschulen der Stadt im Überblick.
Die Gemeinschaftsschulen: Deutlich mehr tatsächliche Schüler, als sich zum Stichtag angemeldet hatten, gehen auf die beiden Gemeinschaftsschulen der Stadt. An der Gemeinschaftsschule Schreinesch sind es 75 Kinder, die in der Grundschule beginnen – in drei ersten Klassen und zwei Jahrgangs-gemischten Klassen, bestehend aus dem ersten und dritten Jahrgang. In der Klasse fünf beginnen 39 Schüler. Zum Stichtag angemeldet waren 29 Kinder, die die Gemeinschaftsschule hier besuchen. „Die Gemeinschaftsschule kommt sehr gut an in Friedrichshafen“, kommentiert Schulleiter Thomas Strobel diese Entwicklung. Während die fünften Jahrgänge mit einer Einschulungsfeier am Mittwoch starten, beginnen die Erstklässler erst am Freitag.
Auch an der Gemeinschaftsschule Graf Soden läuft es gut. Der Startschuss für die neue Schulform fällt am heutigen Dienstag bereits mit 96 Schülern. Das sind acht mehr als sich zum Stichtag angemeldet hatten. Iris Engelmann freut sich, dass zur Einschulungsfeier auch der Stabstellenleiter des Kultusministeriums für Gemeinschaftsschulen, Norbert Zeller kommen wird. „Eigentlich ändert sich bei uns wenig, jetzt passt nur auch der Name zum Inhalt“, sagt sie.
Die Gymnasien: Neu in der Schullandschaft Friedrichshafens ist das Katholische Freie Sozialwissenschaftliche Gymnasium, das von Bodensee-Schule St.-Martin und St.-Elisabeth Realschule gemeinsam angeboten wird. Hier starten 56 Oberstufenschüler in zwei Klassen. Erster Schultag war am Montag, bis Donnerstag geht es für die neuen Gymnasiasten erst einmal zum Kennenlernen auf die Hütte nach Vorarlberg. Für das neue Gymnasium sind 13 neue Lehrer eingestellt worden, einige unterrichten auch noch an anderen Schulen. Für die anderen Klassen der Jahrgangsstufen 1 bis 10 sind an der Bodensee-Schule drei neue Förderschul-Lehrer eingestellt worden. „Damit widmen wir uns dem Feld der Inklusion“, sagt Schulleiter Gerhard Schöll. Mit dem Baubeginn der neuen Schulgebäude für das neue Gymnasium rechnet Schöll im Februar oder März kommenden Jahres.
Am Graf-Zeppelin-Gymnasium gibt es keine großen Veränderungen, aber „wir dürfen 103 Fünftklässler im neuen Schuljahr begrüßen“, berichtet Hermann Dollak. Es würde voraussichtlich vier neue Klassen geben, sagt der Schulleiter. Jede Klasse würde aus etwa 25 Schülern bestehen. Sogar fünf neue Klassen wird es am Karl-Maybach-Gymnasium geben. „Die Anmeldezahlen sind zum vorherigen Jahr gestiegen“, sagt Schulleiter Christoph Felder. Eine erweiterte Hausaufgabenbetreuung wird die Neuheit sein. Gab es das Angebot früher nur für die Klassen fünf bis sieben, können jetzt auch Schüler der Klassen acht bis zehn teilnehmen. Die jungen Schüler würden sich darüber freuen, wenn sich die Lehrer intensiv kümmern, die älteren würden das aber nicht mehr wollen. Deshalb würde die Hausaufgabenbetreuung für die älteren Schüler offener gestaltet werden, so Felder
Die Berufschulen:
Am Berufschulzentrum der Stadt mit der Hugo-Eckener, der Claude-Dornier und der Droste-Hülshoff-Schule geht das neue Schuljahr für rund 4400 Schüler an den drei Schulen mit wenigen Veränderungen los. Bemerkenswert ist allerdings die Einrichtung einer neuen, sogenannten VAB-O-Klasse an der Claude-Dornier-Schule, in der Jugendliche ohne deutsche Sprachkenntnisse – zum Beispiel Migranten und Flüchtlinge – auf das Arbeitsleben vorbereitet werden sollen. 18 Schüler aus Nahost, Syrien, Afghanistan und Zentralafrika zwischen 18 und 25 Jahren besuchen die Klasse. Grund der Einrichtung sind die gestiegenen Flüchtlingszahlen in der Region. Deutschlernen steht im Vordergrund der Ausbildung. Eine Neuerung an der Hugo-Eckener-Schule ist laut Schulleiterin Susanne Fastnacht die Ausbildung zum Kaufmann oder zur Kauffrau für Büromanagement, die die entsprechende Ausbildung für Bürokommunikation ersetzt. Und an der Droste-Hülshoff-Schule beginnt das neue Schuljahr übrigens mit einer neuen Schulleiterin: Bereits im Juli fand die Amtseinsetzung von Angelika Seitzinger dort statt. Zum ersten Mal wird zudem das neue Profil Gesundheit angeboten.
Die Hauptschulen:
Stellvertretend für die Hauptschulen Friedrichshafen wurden Informationen der Pestalozzi-Schule zusammengetragen. Es gibt kaum Veränderungen in der Pestalozzi-Schule im neuen Schuljahr. Bei den Anmeldezahlen hätte sich nicht viel verändert, diese seien sehr ähnlich wie im letzten Jahr, erzählt Josef Brugger. Es wird voraussichtlich wieder eine fünfte Klasse geben. „Fächer gibt es auch keine neuen, weil es keinen neuen Schulplan gibt. Der könnte aber möglicherweise im nächsten Jahr kommen“, sagt der Schulleiter. Neue Lehrkräfte gäbe es natürlich wieder in diesem Jahr, da es üblich sei, dass in jedem Jahr Lehrer in Pension gehen würden, erzählt Brugger.