Friedrichshafen / shy - Das ZF Race Camp, das einmal jährlich auf dem Häfler Messegelände stattfindet, soll zu laut sein, wie die Friedrichshafener Bürgervereinigung Schutz vor Lärm (BVSvL) in einer Pressemeldung mitteilt. So seien in diesem Jahr die Motorengeräusche, die bei der Geräuschprüfung (Noise Test) entstehen, anscheinend bis in die Kitzenwiese gedrungen. Bei der Veranstaltung werden studentische Rennteams, die von der ZF gesponsort werden, und deren selbstgebaute Rennwägen von professionellen Ingenieuren geprüft und beraten.
Die BVSvL fordert nun, dass die Race Camps in Zukunft frühzeitig öffentlich bekannt gemacht werden, dass die Lärmgrenzwerte in einem Abstand von 500 Meter maximal 70 dB(A) betragen, dass der Umweltausschuss der Stadt das Thema mit seinen Konsequenzen rechtzeitig vor der Veranstaltung diskutiert und dass das Landratsamt die Federführung als Kontrollorgan übernimmt.
„Für die BVSvL ist dieser Fall ein aktuelles Beispiel, wie wenig koordiniert und bürgerfreundlich lärmintensive Veranstaltungen durchgeführt werden“, heißt es in der Mitteilung von Vereinsvorsitzenden Helge Körber. Das letzte Mal fand das ZF Race Camp Mitte Juni statt.
ZF-Sprecher Jochen Mayer zeigte sich indes überrascht: „Wir haben das Race Camp bereits zum siebten Mal veranstaltet. Das war das erste Mal, dass uns eine Beschwerde erreicht hat.“ Die letzte Veranstaltung habe sich von den vorherigen sechs Malen so gut wie nicht unterschieden. Außer, dass die Zahl der Elektrofahrzeuge zugenommen habe, die aber könnte nicht für den Lärm verantwortlich sein. „Aber wir werden bei der nächsten Anmeldung der Veranstaltung mit allen Beteiligten des Race Camps gemeinsam prüfen, wie wir Lärmschutzmaßnahmen treffen können“, sagte Mayer auf Anfrage der Schwäbischen Zeitung.
In Zukunft entgegenwirken
„Da die Veranstaltung weniger als fünf Tage andauerte und von ihr kein gesundheitsgefährdender Lärm ausging, war sie auch nicht genehmigungspflichtig“, teilte Robert Schwarz, Sprecher des Landratsamtes, mit. In den vergangenen Jahren habe es auch keine Beschwerden aus der Nachbarschaft über das Race Camp gegeben.
Nachdem es diese Beschwerde nun gegeben habe, habe sich die Behörde mit den Verantwortlichen der ZF zusammengesetzt. „Diese haben ihre Bereitschaft signalisiert, gemeinsam mit uns zu ergründen, ob und gegebenenfalls warum in diesem Jahr die Geräuschbelästigung höher war als in den Vorjahren und ob es Möglichkeiten gibt, dem bei künftigen Race Camps entgegenzuwirken.“ Dies solle in naher Zukunft stattfinden.