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Freude, dass es auf der Rotachbrücke nicht mehr rumpelt

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Friedrichshafen / sz - Sie nehmen das Wort Wutbürger nicht in den Mund, wollen sich auch nicht als Rebellen verstehen: Weil ihnen letztendlich der Lärm in der Eckenerstraße aber derart aufs Gemüt gegangen ist, suchten sie die Öffentlichkeit. Die Zeitung wurde angerufen. Protestbriefe an die Stadt wurden formuliert. Sie verschwanden nicht irgendwo in den Schubladen, sie wurden erhört.

Die jüngst erfolgte Sanierung der Rotachbrücke hat den Straßenlärm deutlich vermindert, ein neu geschaffener Zebrastreifen mit Verkehrsinsel bremst den Verkehr zusätzlich ein. Die Protestbürger der Eckenerstraße müssen weniger Lärm ertragen, sind glücklich und sparen nicht mit Lob und Dank – adressiert ans Häfler Rathaus und die Stadtverwaltung.

Stefanie Schweizer, zusammen mit ihrem Nachbar Tobias Kohl, Sprecher der Lärminitiative, freuen sich riesig darüber, „was passiert ist“. Die Fahrbahn vor und hinter der Rotachbrücke wurde komplett saniert. Weil die Fahrbahnanschlüsse zur Brücke nun eben sind, sind die lange gelittenen „kleinen Erdbeben“ nun Vergangenheit. Diese Vibrationen, Schläge und Wellen der Erschütterung, die selbst im Inneren der anliegenden Häuser zu spüren waren, wenn beispielsweise Lastwagen über die Brücke donnerten. „Das war ein Krach, der uns unheimlich gestresst hat“, erinnert sich Stefanie Schweizer. Immerhin spricht sie für rund 50 Anwohner der Eckenerstraße, die einst ihren Hilferuf über eine Unterschriftenliste ins Rathaus getragen haben.

Vorbei, „eine andere Lebensqualität“ ist eingekehrt, meint die Mutter zweier Kinder. Und wenn von Lebensqualität die Rede ist, nennt sie auch eine zweite Errungenschaft: den neuen Fußgängerüberweg samt Verkehrsinsel. Der bremse nicht nur den Verkehr ein, sondern schaffe Sicherheit im Konfliktbereich des kreuzenden Bodenseeradweges und der Jugendherberge. Was passiert ist, „die Rückmeldungen aus der gesamten Nachbarschaft sind sehr positiv“, berichtet Stefanie Schweizer im SZ-Gespräch. „Wir bedanken uns alle bei der Stadt für die kooperative und schnelle Umsetzung.“

Mehrere Einladungen ins Rathaus

Die Protestnoten der Bürger, die im Laufe des vergangenen Jahres auf dem Häfler Rathaus landeten, blieben nicht lange unerhört. Stefanie Schweizer spricht von mehreren Einladungen aufs Rathaus und von Versprechungen der Stadt. Etwa die baulichen Zustände der Brücke mit ihren maroden Dehnfugen zu prüfen, vor dem Hintergrund nächtlicher Autorennen nachts und am Wochenende verstärkte Geschwindigkeitskontrollen zu machen, Überquerungsmöglichkeiten zu prüfen. „Es wurde nicht nur geprüft, es sind auch Taten gefolgt“, freut sich Stefanie Schweizer.

Versprochen hat die Stadt auch, im Zuge des Lärmaktionsplanes Stufe 2 in der Eckenerstraße nochmals Zählungen (Pkw und Lkw) und detaillierte Lärmberechnungen durchzuführen und gegebenenfalls verkehrsrechtliche Maßnahmen einzuleiten. In diesem Zusammenhang freuen sich die Eckenersträßler ganz besonders, dass Straßen nun auch Straßen mit mindestens 7500 Fahrzeugen pro Tag unter die Stufe 2 fallen. „Das ist bei dieser Straße sicher der Fall“, meint Stefanie Schweizer. Auch wenn in Sachen Verkehrslärm und Wohnqualität vieles schon passiert ist, der neue städtische Lärmschutzplan nährt die Hoffnung, „dass es in der Eckenerstraße noch etwas ruhiger wird.“


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