Nach dem Muster des Raderacher Kapellenvereins St. Benedikt hat sich jetzt auch ein Verein um die St. Georgskapelle im Friedrichshafener Stadtteil St. Georgen gegründet. Im Gasthaus Klosterwirt wurde der Verein am Mittwochabend aus der Taufe gehoben. Die Initiative dazu ergriff Helmut Schmid, der sich ehrenamtlich seit vielen Jahren um die Georgskapelle kümmert.
„Uns geht es vor allem darum, den Erhalt und den Unterhalt der Kapelle zu sichern“, sagt Schmid. Dies könne durch rein kirchliche und öffentliche Mittel - die Kapelle gehört zur Kirchengemeinde St. Columban - nicht mehr ausreichend und zuverlässig gewährleistet werden. Darüber hinaus sei für die Zukunft nicht mehr mit den gleichen großzügigen Spenden zu rechnen. Schmid erinnert in diesem Zusammenhang an den verstorbenen Mäzen Karl Fränkel, der den letzten Innenanstrich bezahlt habe.
„Wir bekommen zwar immer wieder Spenden, unter anderem von der Kolpingfamilie, den Theaterfreunden St. Columban, auch die Volksbank habe ich angefragt, aber das alles wird nicht ausreichen“, sagt Schmid. Nach ersten Kostenschätzungen der Gesamtkirchenpflege werde man zur Sanierung und Renovierung gut 50 000 Euro benötigen, sagt Schmid. So viel werde durch die jährlichen Mitgliedsbeiträge in Höhe von 50 Euro nicht so schnell zusammenkommen, aber ein Verein könne ja auf anderen Felder aktiv werden. Gesamtkirchengemeinde, Stadt und Denkmalbehörden werden auch ihren Obolus bringen müssen, wenn es ernst wird, sagt Schmid. Der Putz bröckele und das Dach sei marode – Schäden, die mit der Zeit an die Baustubstanz gingen und in nicht allzu ferner Zukunft behoben werden müssten.
Ein evangelisches Mitglied
Immerhin 22 Mitglieder hat Schmid zum Start an Land gezogen, die meisten Gemeindemitglieder von St. Columban und dort in anderen Bereichen aktiv, aber auch einen Evangelischen. „Die Georgskapelle liegt uns halt am Herzen“, sagt Schmid. Der Georgstag am 23. April und die Maiandachen möchte niemand missen.
Dass es alles andere als einfach war, Mitglieder zu gewinnen und daraus eine Vorstandschaft zu bilden, verhehlt Schmid nicht. „Das hat mich manche schlaflose Nach gekostet.“ Doch bei der vereinsgründung und den Wahlen am 2. Juli ging alles glatt über die Bühne. Den Posten des Vorsitzenden übernimmt Helmut Schmid selbst, er hat das Ganze schließlich auch eingefädelt. Zu seiner Stellvertreterin wurde Gerda Marseglia gewählt. Sie ist nicht nur bei den Frauen in St. Columban aktiv, sondern kennt als Stadträtin auch die politische Landschaft. Kassier wurde Roland Mangold, der in St. Columban Lektor, Kommunionhelfer, Mesner und außerdem geistlicher Beistand bei den St. Georgs-Pfadfindern ist. Schriftführer wurde Helmut Gasser, Beisitzer sind Alexander Haag, Georg Hesse und Hans Schultheiß, Kassenprüfer Klaus Zindstein und Josef Müller.
Informationen über den Verein und Aufnahmeanträge gibt es bei Helmut Schmid, Habichtgasse 10/1, Telefon 07541/ 725 68.