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Sozialer Wohnungsbau kommt in Gang

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Friedrichshafen / sz - Mit einem so genannten Workshop-Verfahren will die Stadt den sozialen Wohnungsbau im Bereich Eintrachtstraße/Wittenweisenstraße vorantreiben. Der Technische Ausschuss stellt am kommenden Dienstag, 7. Juli, dafür die Weichen. Der Gemeinderat soll in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause am 27. Juli entscheiden. Eine aktive Beteiligung der Bürger von Allmannsweiler sei im dritten Verfahrensschritt ab Ende Oktober vorgesehen, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung. Der Bebauungsplan soll im Frühjahr 2016 aufgestellt werden.

Seit vielen Jahren befinden sich die vier Mehrfamilienhäuser in der Eintrachtstraße 17, 18, 19 und 22 in einem erbärmlichen Zustand. Sie gehören der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWG) und werden als Notwohnungen genutzt. Hier leben vorwiegend Menschen, die keine andere Wohnung finden beziehungsweise vom Amt für Bürgerservice, Sicherheit und Umwelt (BSU) eingewiesen wurden, weil sie sonst obdachlos wären. Die Häuser aus den 50er- und 60er-Jahren zu sanieren lohnt nicht, sodass nur Abbruch und Neubau in Frage kommt.

SWG hat einen Plan

Ganz so einfach will man sich’s allerdings nicht machen. Im Hinblick auf die hohe Nachfrage nach erschwinglichem Wohnraum will die Stadt nachverdichten. Die Voraussetzungen dafür sind gut, denn zwei beachtliche Freiflächen (der Bolz- und Spielplatz und die Wiese östlich der Kreuzung Wittenwiesenstraße/Eintrachtstraße) auf dem 2,2 Hektar großen Areal gehören der Stadt. Auf diesen Grundstücken könnte die SWG sofort bauen, was zwei Vorteile hätte. Die Neubauten könnten errichtet werden, ohne dass die Bewohner der Altbauten in andere SWG-Wohnungen umgesiedelt werden müssten. Sie könnten einfach vom Alt- in den Neubau ziehen. Danach könnte die SWG die maroden Häuser abreißen und den so dringend benötigten zusätzlichen Wohnraum schaffen.

Als diese Pläne der SWG im Zuge des Wohnungsberichts 2013 auf den Tisch kamen, gab es erst einmal einen Aufschrei unter den Anwohnern. Den Bolzplatz als potenzielle Baufläche einzubeziehen, kam für die Bürgervertreter des Allmannsweiler Forums zunächst nicht in Frage. Einer Verdichtung stehen sie sowieso skeptisch gegenüber, befürchten sie doch, noch stärker als bisher ein soziales Ghetto zu werden. Die Wogen scheinen sich inzwischen etwas geglättet zu haben. "Frühzeitig und konstruktiv", wie es in der Sitzungsunterlage heißt, hätten Gespräche mit den Forumsvorsitzenden Georg Behrendt und Udo Piram stattgefunden. Deren Anliegen seien in die Ausschreibung aufgenommen worden.

Vier Architekten im Boot

Zur Teilnahme am Workshopverfahren aufgerufen sind vier Architekturbüros (Hirthe und KVB Architekten aus Friedrichshafen, GMS Freie Architekten aus Isny und LS Architektur Städtebau aus Stuttgart). Sie sollen im Lauf des Sommers städtebauliche Entwürfe erarbeiten, die dann von einem Entscheidungsgremium beurteilt werden. In diesem sitzen neben Bürgermeister, Amtsleiter, Gemeinderäten und Fachberatern auch zwei Vertreter des Allmannsweiler Forums und ein Vertreter des Arbeitskreises Soziale Fragen.

Nach einer Auftaktveranstaltung am 18. September, sollen Ende Oktober die Planentwürfe präsentiert und in einem moderierten Workshop begutachtet werden. Am 4. Dezember soll der Sieger gekürt werden. Auf der Grundlage des Siegerentwurfs ist der Aufstellungs- und Entwurfsbeschluss für den Bebauungsplan im Frühjahr 2016 vorgesehen.


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