Friedrichshafen / sz/flo - Friedrichshafen (sz/flo) - Das Bundeskartellamt hat gegen zehn Hersteller von Fertiggaragen Bußgelder in Höhe von insgesamt elf Millionen Euro wegen illegaler Preisabsprachen verhängt. Beteilgt am Kartell war auch das Häfler Unternehmen Pfaff.
"Im süddeutschen Raum haben sich zahlreiche Unternehmensvertreter im Zeitraum von 2005 bis 2012 mehrfach jährlich getroffen, um wiederholt neue Mindestverkaufspreise für gängige Standardgrößen von Betonfertiggaragen zu vereinbaren", erklärt Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, in einer Presssmitteilung, die am Dienstagnachmittag die redaktionen erreichte.
An den Preisabsprachen in Süddeutschland seien die Unternehmen Classic Grundstücksverwaltungsgesellschaft (Breisach), Steidle (Sigmaringen), Ott Betonwerke (Nürtingen), Grötz (Gaggenau), GVS Garagen (Kempten), IBK Fertigbau (Villingen-Schwenningen), IBK- Fertigbau Büchenau (Bruchsal), Kemmler Baustoffe (Tübingen) sowie eben Pfaff Fertiggaragen aus Friedrichshafen beteiligt gewesen.
Die Ermittlungen des Bundeskartellamtes wurden ausgelöst durch einen Kronzeugenantrag eines zeitweise beteiligten Unternehmens, lassen die Bonner Wettbewerbshüter wissen. Was sich die Firmen konkret zu Schulden haben kommen lassen? "Die Beteiligten an dem Kartell richteten für Baden-Württemberg und angrenzende Regionen drei unterschiedliche Preiszonen ein und differenzierten bei den Mindestverkaufspreisen ferner nach der Abnahmemenge und den branchentypischen Kundengruppen (private Bauherrn beziehungsweise Architekten und Bauunternehmen als gewerbliche Nachfrager", teilt das Bundeskartellamt mit. Zusätzlich habe man sich im Rahmen von regelmäßigen Treffen auch auf die Einführung und Höhe diverser Zuschlagspositionen für anfallende Maut-, Energie- und Stahlkosten als weitere Preisbestandteile geeinigt.
Bei der Bußgeldfestsetzung für die zehn Unternehmen sei berücksichtigt worden, dass diese umfassend mit dem Bundeskartellamt kooperiert haben. Ferner konnten mit allen Unternehmen einvernehmliche Verfahrensabschlüsse erzielt werden, was sich nochmals bußgeldmindernd ausgewirkt hat.
"Es stimmt, dass ich bestraft wurde. Ich habe eine Summe im niedrigen sechsstelligen Bereich bezahlt", erklärt Georg Pfaff, Chef und Inhaber des Häfler Unternehmens, auf Anfrage der Schwäbischen Zeitung. "Die ganze Sache hat mich schon sehr überrascht. Vor allem bin ich überrascht, wie niedrig die Hürden sind, dass etwas schon als Preisabsprache gilt", sagt Pfaff und stellt klar: "Ich habe meine Lehren daraus gezogen."