Friedrichshafen / sz - Was macht eigentlich eine Bank, die keinen Bankschalter hat? Dieser Frage ist Landrat Lothar Wölfle (CDU) am Montag bei einem Besuch im Internationalen Bankhaus Bodensee (IBB) nachgegangen.
Im Gespräch mit den Vorständen Heike Kemmner, Stephan Schnippe, Axel Storck und Roland Dasler erfuhr der oberste Verwaltungschef des Bodenseekreises, dass die IBB zwar keine klassischen Girokonten führt und auch mit Bargeld nichts am Hut hat. Dennoch steht das Institut, das in Friedrichshafen über 100 Mitarbeiter hat, auf den klassischen drei Säulen Firmenkundengeschäft, Private Banking und Immobiliengeschäft. "Wir suchen individuelle Lösungen, die nicht jeder anbietet", sagte Stephan Schnippe. "Viele Privatbanken haben sich irgendwann vom Unternehmensgeschäft verabschiedet. Wir haben das zum Glück nicht getan." Auch im Bankbereich zählt laut Schnippe Innovation. "Dafür ist unser Landkreis ja bekannt", lobte Lothar Wölfle.
Wegzug kommt nicht in Frage
Dieses Jahr hat die IBB eine Niederlassung in München gegründet – insbesondere in Baden-Württemberg und Bayern sind die Private-Banking- und Finanzierungsspezialisten jetzt unterwegs. Ein Wegzug in eine der Metropolen kommt für die IBB nicht infrage. "Hier in Friedrichshafen schlägt unser Herz und das wird auch so bleiben", sagte Schnippe. Wichtig sei für die Bank aber die gute Anbindung an deutsche Großstädte über den Flughafen Friedrichshafen. "Auf den könnten wir nicht verzichten." Auch bei anderen regionalen Infrastrukturthemen stieß Landrat Wölfle in der IBB auf Unterstützung.
Die Internationales Bankhaus Bodensee AG (IBB) wurde 1996 von einem internationalen Gesellschafterkreis in Friedrichshafen gegründet. Ihre Aktionäre sind die Würth Finanz-Beteiligungs-GmbH, Künzelsau, und die Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank AG, Bregenz (Österreich). Die IBB setzt Schwerpunkte in den Bereichen Unternehmenskunden (Mittelständisches Firmenkundengeschäft und Financial Engineering), Private Banking sowie Immobilienfinanzierungen für gewerbliche Immobilien.