Nach der Kollision des Bodensee-Passagierschiffs „MS Stuttgart“ am Dienstag im Hafen von Friedrichshafen sind erste Details zum Schadenshergang bekannt geworden. Offenbar hat die Crew durch schnelle Reaktion einen größeren Schaden verhindert.
Die Stuttgart hatte am Dienstagnachmittag die Hafenmauer des BSB-Hafens in Friedrichshafen gerammt, nachdem wahrscheinlich die Elektronik der Motorsteuerung einen Defekt erlitten hatte. Damit war es nach Angaben der Wasserschutzpolizei Friedrichshafen nicht mehr möglich, die Rückwärtsfahrt des Schiffs zu unterbrechen. An Bord waren rund 140 Passagiere, drei wurden durch den Aufprall leicht verletzt. Der Kapitän erlitt einen Schock.
„Es ist der Crew schließlich gelungen, auf Standgas zu schalten und das Schiff abzufangen“, sagte Christoph Mandalka, Chef der Wasserschutzpolizei Friedrichshafen, am Mittwoch zur Schwäbischen Zeitung. Schließlich sei es offenbar gelungen, das Schiff mit Leinen am Werkskai der Bodensee-Schiffsbetriebe BSB festzumachen. „Die haben hervorragend reagiert“, so Mandalka in einer ersten Einschätzung zum Unfallhergang.
Betonplatte versetzt
Neben dem Schaden am Schiffsheck in Höhe von rund 10000 Euro wurden vor allem die Hafenanlagen in Friedrichshafen sichtbar beschädigt. Am Werksteg der BSB wurde eine Betonplatte der Lauffläche versetzt und stark beschädigt, ein Dalben wurde verbogen, an der Hafenwand gegenüber wurde offenbar ein Geländer von der Schiffsfront der Stuttgart eingedrückt.
Die Wasserschutzpolizei forscht derzeit zusammen mit Technikern der Herstellerfirma des Schiffsantriebs und den BSB nach der Unfallursache. Auch die Staatsanwaltschaft Konstanz ist in die Ermittlungen eingeschaltet. Am Heck der „Stuttgart” entstand ein Schaden von rund 10000 Euro.