Friedrichshafen / sz - Bereits von Oberbürgermeister Andreas Brand zur Tradition erklärt, ist die sechste "Lange Nacht der Musik" wie gewohnt vom 30. April auf den 1. Mai auf dem Gelände des Kulturvereins Caserne über die Bühne gegangen. Bürgermeister Peter Hauswald wünschte den Zuschauern viel Spaß und den Musikern "vor allem ein tolles Publikum" . Diese Wünsche sollten in Erfüllung gehen.
Die besonders abwechslungsreiche musikalische Veranstaltung, die alljährlich von Studierenden der Zeppelinuniversität organisiert wird, hat diesmal nämlich nicht nur mehr als 700 Besucher anziehen können, sondern auch neue Auftrittsorte vorzuweisen. Der Produktionsraum in einem der Gebäude lockt mit Teppichen ausgelegt und Kissen und Sesseln als Sitzgelegenheiten mit kuscheligen Konzerten und gefühlvollen Klängen in Wohnzimmeratmosphäre. Neu ist neben dieser Umgestaltung die Straßenmusik, die im Innenhof trotz Nieselregen dargeboten wird. Auch eine Tauschbörse für Schallplatten und CDs ist neu und belebt den Open-Air-Bereich des Events auf eine angenehme Art. Die zu ertauschende gepresste Musik baumelt an einem Baum, drumherum laden gemütliche Sessel zum Entspannen ein. Vom schlechten Wetter lässt sich niemand abschrecken.
50 Musiker auf fünf Bühnen können das Publikum mit einem facettenreichen Parallelprogramm begeistern. Den Auftakt machte das junge Sinfonieorchester Friedrichshafen als kleiner klassischer Vorgeschmack, während das offizielle Programm mit improvisierten Klavierklängen im Atrium beginnt. Billy Contreras sitzt in sich gekehrt am Klavier und schlägt dadurch umso fesselndere Töne an. Im Produktionsraum unterhalten "Triomphe" mit einer kunterbunten Mischung an Coversongs, die sie "wieder ausgegraben haben".
Eine emotionale Show
"It’s a boy" aus Stuttgart lösen sie ab. Die sehen zwar auf den ersten Blick wie eine Schulband aus, überraschen dann aber mit eigenen Texten und einer emotionalen Show, die genau durch ihr unaufgeregtes Erscheinungsbild besonders nah ans Publikum herankommen kann.
Im Refugium wird zu "Minor Movement" mit flotten Rhythmen und Saxophonklängen schon früh am Abend zum ersten Mal das Tanzbein geschwungen – und zwar vor und auf der Bühne, während das Casino bei der Stammband der Veranstaltung "Sonic and the Machine" in Nebel gehüllt ebenfalls zum Mitwippen einlädt. Der SZ-Favorit der diesjährigen Auflage der langen Nacht der Musik, bei der von Elektro über Gypsi, Ska, Pop, Rock und Klassik wirklich alles geboten wird, spielt auf derselben Bühne. "We are Rinah" reißen das Publikum mit einem beeindruckenden instrumentalen Aufgebot und einem Sänger, der die Zuschauerschaft doch tatsächlich bereits abends und so gar nicht warmgetanzt an den Bühnenrand bewegen kann. Ihre Musik ist gleichzeitig flott genug, um tanzbar zu sein und musikalisch so vielschichtig, dass sich stilles Lauschen bezahlt macht.
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