Friedrichshafen / döh - Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Hauskapelle hat die Einweihungsfeier des Neubaus der Wohn- und Pflegegemeinschaft St. Martin am Donnerstag begonnen. Den Hausbewohnern samt Betreuungspersonal widmeten Repräsentanten der Stiftung Liebenau, des Landratsamtes, der Stadt und der Ortschaft Ailingen viele gute Wünsche. Geäußert wurden auch Sorgen über weiter wachsenden Fachkräftemangel.
Für die würdevolle Gestaltung der ökumenischen Segensfeier in der Hauskapelle von St. Martin sorgte Pfarrer Robert Müller von der katholische Kirche zusammen mit Susanne Ewald, der Vorsitzenden des evangelischen Kirchengemeinderates – stellvertretend für den erkrankten Pfarrer Volker Kühn. Müllers Wunsch: "Mögen die lichten Stunden für die Einwohner des Hauses überwiegen." Die musikalische Umrahmung gestaltete Julia Urbanek auf dem Klavier.
Berthold Broll, Vorstand der Stiftung Liebenau, dachte in erster Linie an die 36 Hausbewohner, von denen einige an der Feier teilnahmen. Er sagte: "Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich hier geborgen und wohl fühlen." Er lobte die gute Zusammenarbeit der Stiftung mit der Stadt und Ailingen und freute sich über den nun bestehenden "wichtigen Baustein in der Ortschaft" mit Blick auf die ältere Generation. Seine Hoffnung sei, dass sich viele ehrenamtliche Helfer einfinden mögen, denn schließlich solle das Haus St. Martin der Begegnung dienen. Diesen Gedanken nahm auch Sozialdezernent Andreas Köster vom Landratsamt in seiner Begrüßungsrede auf. Er sagte: "Die Türen sind geöffnet, Kontakte mit anderen Ailingern sind möglich und sehr wichtig." Mit Bezug auf die aktuelle finanzielle Situation der im Sozialbereich Tätigen sagte er, er hoffe, dass das Pflegepersonal mehr Zeit für ihre Arbeit verwenden könne und sich weniger kümmern müsse um bürokratische Dokumentationen.
Ailingens Ortsvorsteherin Sandra Flucht versprach unter anderem: "Wir wollen hier in Ailingen alles tun, um die Mitarbeiter im Haus St. Martin zu unterstützen." Sie meinte sogar, das Haus St. Martin erinnere sie an zu Hause, wo man sich wohl und sicher fühlt. In Erinnerung an die Entstehungsgeschichte des 5,2 Millionen Euro teuren Hauses – vom Spatenstich im Juni 2013 bis zur Fertigstellung im November 2014 – dachte die Ortsvorsteherin noch einmal an die vielen am Bau Beteiligten und dankte ihnen für deren Mitwirkung. Gute Wünsche für die Hausbewohner und ihre Betreuer überbrachten auch die beiden Abgeordneten des Landtages, Martin Hahn (Grüne), und des Bundestages, Lothar Riebsamen (CDU).
An die Politiker und die Gesellschaft richtete der Geschäftsführer der Altenhilfe der Stiftung Liebenau, Gerhard Schiele, mahnende Worte. Er sagte: "Ich hoffe, dass alle Verantwortlichen in der Gesellschaft mit daran arbeiten, dass sich Image und Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter in der Altenhilfe in Zukunft verbessern und es vor allem für junge Menschen attraktiv wird, sich um diese wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe zu kümmern."