Friedrichshafen / sz - Zum wohl letzten Mal hat Flughafenchef Gerold Tumulka am Montag eine Jahresbilanz des Häfler Airports im Gemeinderat vorgestellt. Das gute Ergebnis war längst bekannt, daher nutzten die Räte die Chance zur Bilanzierung der Arbeit des Sanierers.
Mit einem Passagierplus von rund elf Prozent auf knapp 600000 Passagiere hatte Tumulka den kriselnden Häfler Regionalflughafen 2014 nach langem Sink- wieder in einen Steigflug gebracht. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern war dabei von minus 71000 Euro (2013) und minus 693000 Euro (2012) erstmals wieder über die Nullmarke auf plus 350000 Euro gestiegen. Dennoch bleibt beim Flughafen derzeit noch ein Jahresfehlbetrag von rund 480000 Euro, der dem Betrieb von den meist öffentlichen Gesellschaftern zugeschossen werden muss. Im Vergleich zu früheren Zeiten des Flughafens gilt dies als solides Ergebnis.
Diese Ansicht teilten die meisten Häfler Räte am Montag und nutzten die Ratssitzung, um dem nach drei Jahren an den Flughafen Kuwait wechselnden Manager ein Zeugnis auszustellen. Norbert Fröhlich (CDU) sagte in der Sitzung, Tumulka habe "sehr viel bewegt am Flughafen", die CDU sei ihm "dankbar" und unter seiner Ägide sei dort endlich ein "Wirtschaftsplan wieder erfüllt" worden. Tumulka habe aber auch am Personal gespart, "das tat auch weh", so Fröhlich weiter. Bernhard Leins (FW) sagte, Tumulkas Arbeit sei insbesondere bewundernswert, da er zu Beginn seines schwierigen Engagements am Krisenairport auf "keinem Chefsessel Platz genommen" habe sondern "eher auf dem Schleudersitz".
Sowohl SPD als auch FDP mahnten an, Tumulka solle jetzt noch die Chance nutzen und die Tarifgespräche am Flughafen zu einem guten Ende bringen. Mathilde Gombert (Grüne) fügte hinzu, dass der Fehlbetrag des Flughafens auch nach Tumulka weiter die Airport-Bilanz belasten werde und Stadt und Gesellschaftern noch "der Neubau des Towers im Nacken steht".