Quantcast
Channel: Schwäbische: Feeds: Spaichingen
Viewing all articles
Browse latest Browse all 14293

Isabelle Marquardt singt Lieder und Opernarien

$
0
0

Friedrichshafen / sz - Mit einer breiten Skala an Ausdrucksmöglichkeiten hat die Sopranistin Isabelle Marquardt am Sonntagabend an ihrem Opern- und Liederabend ihr Publikum im Graf-Zeppelin-Haus bezaubert. Der Abend fand im Rahmen der Reihe "Junge Künstler Konzerte" statt, am Klavier begleitete Elena Orlova.

Klar und flexibel ist Isabelle Marquardts Sopran, mühelos steigt er in girrenden Koloraturen in die Höhe, berührend ist das Piano. Gleich die erste Arie aus Verdis Oper "Il Trovatore" war ein fulminanter Auftakt. Tief drang die Sängerin in die Aussage ein, glühend verströmte sie Leonoras Verliebtsein und endete in koketten Koloraturen – Belcanto pur. Auch wenn hier einzelne Arien aus dem Zusammenhang genommen wurden, gelang es Isabelle Marquardt, in Stimmlage, Mimik und verhaltener Gestik die jeweiligen Stimmungen zu transportieren.

Marquardt betört mit Kontrasten

Dabei setzte sie ungeniert harte Kontraste aneinander: Heiter war der parodierte Sängerkrieg in Donizettis Oper "Viva la mamma", mächtig legte sich eine aufgeplusterte Diva ins Zeug. Dramatisch folgte die Arie der sterbenskranken Violetta aus Verdis "Traviata", ein Abschied von der Vergangenheit, von ungelebten Träumen, ein Aufbäumen und Ersterben des Lebenswillens. Liebesseligkeit sprühte dagegen aus Julia Arie "Je veux vivre" aus Gounods Oper "Romeo et Juliette", während die berühmte Cavatine "Casta Diva" der Priesterin Norma in berührendem Belcanto zur Zügelung rief. Einen erneuten Stimmungswechsel brachte der Schwenk zur erotisch lockenden Carmen, sprühende Laune und Italianità zuletzt Rossinis neapolitanische Tarantella "La Danza".

Dreimal Wagner, einmal "West Side Story"

Doch nicht nur als vielseitige Opernsängerin hat sich Isabelle Marquardt profiliert, sondern ebenso als Liedsängerin, wobei ihr die Pianistin Elena Orlova ebenso aufmerksam folgte wie in den Opernausschnitten. Drei Lieder von Richard Strauss hatte sie ausgewählt, die sie kunstvoll und dennoch mit gebotener Schlichtheit interpretierte. So mischte sich in "Ruhe, meine Seele" der Nachhall dramatischer Stürme mit der Sehnsucht nach Ruhe, während die "Zueignung" tiefe Dankbarkeit ausdrückte. Als Vorgriff auf die Jubiläumsaufführung der Musikfreunde Markdorf am 20. Juni, bei der auch der Chor der von Isabelle Marquardt geleiteten "Kleinen Oper am See" mitwirkt, sang sie zwei Lieder aus Peter Schindlers Szenischer Kantate "Sonne, Mond und Sterne", wobei sie Schindlers "Mondnacht" Schumanns Vertonung des Eichendorff-Gedichts gegenüberstellte, ein reizvoller Vergleich. Mit "Tonight" aus der "West Side Story" dankte die Sängerin für den herzlichen Applaus.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 14293