Friedrichshafen / sz - Irgendwann soll der Veloring von Manzell im großen Bogen bis zur Jugendherberge reichen. Jetzt hat die Landesregierung aber erst einmal zwei Teilabschnitte des Großprojektes in ihr Förderprogramm für kommunale Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur aufgenommen. Wenn’s nach dem Ersten Bürgermeister Stefan Köhler geht, beginnt der Ausbau noch 2015.
Konkret handelt es sich um die Teilstücke ab der Meistershofener Straße auf der ehemaligen Gleistrasse hinter dem Bodensee-Center entlang bis zum Mühlösch-Kreisel und in der Folge weiter bis zum Trautenmühleweg. Die Nachricht, wie viel genau das Land der Stadt Friedrichshafen von den 330000 Euro abnimmt, die dafür zunächst angesetzten worden sind, hatte den Baubürgermeister gestern noch nicht erreicht. Die Hauptsache für ihn ist aber ohnehin: "Wir sind jetzt im Programm." Als nächstes gelte es, einen Antrag mit der genauen Planung inklusive Kosten zu stellen.
Der Veloring ist Bestandteil des neuen Radverkehrskonzept, das der Häfler Gemeinderat 2013 verabschiedet hat. Der Plan: überwiegend stillgelegte Gleise als Radweg zu nutzen. Dazu ist die Stadt dem Bürgermeister zufolge in Verhandlungen mit der Deutschen Bahn. Insgesamt sind in dem Konzept für große Projekte, aber auch für kleinere Verbesserungsvorschläge, wie beispielsweise die Einrichtung von Querungshilfen oder Minikreiseln, 8,7 Millionen Euro in zehn Jahren vorgesehen. Erarbeitet wurde das Papier vom Kölner Ingenieurbüro VIA, daran mitgewirkt hat der Arbeitskreis Verkehr, dem unter anderem Vertreter von Stadt, Polizei und ADFC angehören. Dass die Landesregierung den Veloring berücksichtigt, ist für Stefan Köhler eine Bestätigung: "Wir sind auf dem richtigen Weg, das Land hält unser Konzept für förderungswürdig."
Radschnellweg wartet schon
Seine Ansage: "Wir wollen 2015 beginnen." Ob das klappt, hängt unter anderem davon ab, wie lange es dauert, bis die ausführliche Planung steht, die endgültige Bewilligung vom Land da ist und ob und was die Gremien der Stadt wiederum absegnen müssen. "Wir sind einen großen Schritt weiter, wenn alles durchgeplant ist und die Arbeiten vergeben sind", betont Hansjörg Röpnack vom Stadtbauamt, Leiter des Arbeitskreises Radverkehr. Der Veloring sei ein Großprojekt, das nach und nach umgesetzt werde.
Und der nächste fahrradtechnische Knüller befindet sich bereits in der Warteschleife: ein Radschnellweg, der sich über stillgelegte Gleise von der Bismarckstraße bis zum Haltepunkt Löwental erstreckt, um dort auf den Radweg in Richtung Meckenbeuren und Tettnang zu stoßen. Als großen Vorteil nennt Bürgermeister Stefan Köhler: "Die Radfahrer sind auf einem Damm unterwegs, völlig weg vom Straßenverkehr."
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