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Galerie Gros zeigt Bilder und Skulpturen von Ingrid Rinker

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Friedrichshafen / sz - Zahlreiche Besucher sind am Sonntagmorgen zur Eröffnung der neuen Ausstellung in der Schaufenstergalerie Gros in der Friedrichstraße 31 in Friedrichshafen gekommen. Gezeigt werden vier große Acrylbilder in fröhlichen Frühlingsfarben und acht Skulpturen von Ingrid Rinker aus Radolfzell-Möggingen.

Schon der erste Blick durch die großen Scheiben ruft ein Schmunzeln hervor und macht neugierig auf die Künstlerin. Charaktervoll sind ihre Büsten aus zweimal gebranntem, grobschamottiertem Ton. Eine Schönheit mit extravagantem Haarschopf blickt einem herausfordernd entgegen, eine andere Frauenfigur blickt unternehmungslustig drein. Besonders aber fordern zwei Figurenpaare zum näheren Hingucken auf. Die einen scheinen sich nicht ganz grün zu sein: Grantig, mit weit herabgezogenen Mundwinkeln lehnt der Mann an einer Frau, die in sich hineinschmunzelt – die Laune des Alten scheint sie nicht zu kümmern. Alt und runzlig sind die beiden anderen – richtige Charakterköpfe. Der Linke könnte der Parademönch einer Klosterbrauerei sein, der sich des Lebens freut, der andere ein Philosoph, der aufmerksam in die Gegend schaut. Hinter ihnen ein farbenfrohes Bild junger Frauen, ein prächtiger Kontrast. In ihrer Malerei wähle Ingrid Rinker erst die Farben aus, helle, fröhliche Farben: "Die Farben sollen dem Auge guttun."

"Ein Stück Natur"

Ingeborg Schenkel stellte den Vernissagegästen die Künstlerin vor. 1947 in Freiburg geboren, hat sie nach dem Besuch der Freien Waldorfschule eine Fotografenlehre mit Gesellenprüfung abgeschlossen. Als Fotografin hat sie nicht nur Porträts gemacht, sondern auch in der Pathologie fotografiert – hier wie dort Anregungen, Gesichtszüge zu studieren. Es folgten Kurse in figürlicher Keramik und zum Schaffen mit Holz. Der Umzug nach Möggingen führte sie mit dem Künstler Reinhard Siecke zusammen. Vier Jahre ließ sie sich vom Künstlerkollegen von Peter Lenk ausbilden, ehe sie sich im Jahr 1991 selbständig machte. Ihre Figuren nannte Schenkel "ein Stück Natur, durch die Augen des Künstlers gesehen". Sie erinnern zunächst an Lenk, haben aber nicht dessen Bissigkeit, sondern eher den Humor eines Wilhelm Busch, der sie ebenso inspiriere wie frühe Kinderbücher mit bekleideten Tieren. So fänden sich in ihrem Gartengrundstück zahlreiche Tiere in Menschengestalt, Vogelmenschen oder Frösche im Anzug.

Der Garten war übrigens der Auslöser zur Ausstellung. Bei einem Urlaub auf der Höri hatte das Navi die Galeristen irrtümlich zu Ingrid Rinkers Garten geführt. Die dort im Freien stehenden Skulpturen gefielen ihnen so gut, dass sie bei der Künstlerin klingelten – das Ergebnis ist noch bis Donnerstag, 28. Mai, in ihrer Galerie zu betrachten.


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