Friedrichshafen / sz - Die Tage werden wiederlänger und viele Menschen juckt der grüne Daumen. Ein Garten ist aber nicht nur ein Ort zum Werkeln, sondern auch zum Entspannen. Wie Garten- und Landschaftsplaner ein Fleckchen Erde in ein kleines Paradies verwandeln, in dem sich Blumen, Kräuter, Stauden, Sträucher und Bäume harmonisch ergänzen und gleichzeitig Nahrung für die heimische Tierwelt bieten, das zeigt die Messe "Garten & Ambiente Bodensee" von 18. bis 22. März auf dem Messegelände in Friedrichshafen, teilt der Veranstalter mit.
Der Bauerngarten liegt nach wie vor im Trend. "Die Menschen sehnen sich nach der heilen Welt der Landlust", sagt Paul Saum vom Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (Galabau). Gemeint sind damit Gärten, die aus mehreren harmonisch ineinander übergehenden Bereichen bestehen: den gemütlichen Ecken zum Wohnen und Leben, Beete mit blühenden und immergrünen Pflanzen fürs Auge, Flächen mit Obst und Kräutern zur Selbstversorgung sowie unberührte Nischen für die Natur. Wie man seinen Garten auf Vordermann bringen kann, das zeigt der Galabau in Halle A6 und A7 auf der Messe für Gartenliebhaber in Friedrichshafen.
"Ein Traumgarten macht Arbeit"
Über eines sollte man sich im Klaren sein: "Ein Traumgarten macht Arbeit", sagt Landschaftsgärtner Saum, der in Hohenfels bei Überlingen seinen Unternehmenssitz hat. Dennoch plädiert er für mehr blühende Ecken in den heimischen Gärten, "damit unsere Insektenwelt entsprechend Nahrung findet und die natürlichen Lebenskreisläufe gefördert werden".
Im Prinzip kann man mit Hilfe von Experten seinen Garten so anlegen, dass von März bis November immer etwas blüht. Angefangen vom Schneeglöckchen über die Pfingstrosen, den Salbei, Rittersporn oder Schmetterlingsflieder bis zur Fetten Henne und den Astern. Wichtig für die Natur ist auch eine verwilderte Nische, wo das Unkraut wuchern darf, ohne dass der Garten an Attraktivität verliert. "Brennnesseln zum Beispiel locken bestimmte Falterarten an", erklärt Paul Saum. Wer lieber kein Unkraut im Garten haben will, kann auf Blumenwiesen-Mischungen ausweichen. "Sie sind eine Augenweide und zugleich die ideale Nahrungsgrundlage für viele Insekten", so der 57-Jährige. Seiner Meinung nach haben die Betriebe diesbezüglich in den vergangenen Jahren eine super Arbeit geleistet, denn früher gab es solche Mischungen kaum im Sortiment.
Auch Obstbäume, Sträucher mit Beeren und Kräuter bieten heimischen Lebewesen Nahrung. "Allerdings sollte man bei aller Euphorie die standortgerechte Pflanzung immer im Blick behalten", rät der Landschaftsgärtner. Sprich, je nach Höhenlage, Bodenzusammensetzung und Standort mit Schatten-, Halbschatten- oder Sonnenplatz gedeiht nicht überall jede Pflanze. Und damit die Blumenstauden, Büsche und Bäume auch jedes Jahr wieder ihre Blütenpracht entwickeln, sollte man regelmäßig – am besten viermal im Jahr – düngen. Paul Saum empfiehlt organische Dünger wie etwa Hornmehl, Guano oder Mist. "Sie sind eine langsam fließende Nahrungsquelle, so dass die Pflanzen nicht überdüngt werden können." Noch besser ist natürlich eigener Kompost, mit dem der Boden regelmäßig aufbereitet wird. Denn die Komposterde sorgt optimal für die Aktivierung der Bodenlebewesen und damit auch für gesunde Pflanzen im Garten.
Informationen rund ums heimische Grün finden Besucher vom 18. bis 22. März auf der Garten & Ambiente Bodensee täglich von 10 bis 18 Uhr, am Donnerstag bis 20 Uhr. Parallel zur Messe für Gartenliebhaber finden drei weitere Messen statt: Die Frühjahrsmesse IBO sowie die Fachmessen "Urlaub Freizeit Reisen" und "Neues BauEn". Die Tageskarte für 8,50 Euro, ermäßigt sieben Euro, ermöglicht den Eintritt für alle vier Messen. Für Familien ist ein Familienticket für 18 Euro erhältlich. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.gartenambientebodensee.info