Friedrichshafen / sz - Wir erläutern, was die Stadt Friedrichshafen plant und wo die Probleme liegen.
Was ist geplant?
Gemeinsam mit dem Büro Wick + Partner aus Stuttgart hat die Häfler Stadtverwaltung 2011 einen Rahmenplan erarbeitet, um das ganze Quartier südlich der Bahnlinie zwischen Metzstraße und Schlossgarten aufzuwerten. Es gelte einer Tendenz entgegenzuwirken, die Fachleute als Trading-Down bezeichnen. Was steckt hinter diesem Begriff? Baulücken, Mindernutzung von 1a-Flächen, verbaute Hinterhofsituationen, enge Wohnverhältnisse, verbrauchte Bausubstanz, hoher Parkdruck, unattraktive Fußgängerwege oder auch fehlende Grünflächen.
Wo ist der Konflikt?
Während die Planer mehrere Jahre so vor sich hinplanen, dringt recht wenig an die Öffentlichkeit. Bis im Januar 2015 Lothar Schweizer-Grimm die Bühne betritt und in einem Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung Dampf ablässt. Der Häfler, dem unter anderem das ehemalige Binzberger-Gebäude gehört, sammelt Unterschriften und sieht sich als Speerspitze der Immobilienbesitzer an der Friedrichstraße. Hauptkritikpunkt: die einheitlichen Gebäudehöhen und die sterilen Häuserfronten, die der Plan vorgebe. Er findet, dass sich durch die begrenzten architektonischen Möglichkeiten keine städtebaulichen Akzente setzen lassen und mögliche Investoren abgeschreckt würden. Schweizer-Grimm muss sich – vor allem in den Leserbriefspalten – wiederum den Vorwurf gefallen lassen, dass es ihm nur darum gehe, seine Immobilie so gewinnträchtig wie möglich zu verkaufen. Die Stadtverwaltung betont, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkreten baulichen Festlegungen getroffen würden. Dies werde erst im Lauf des Bebauungsplanverfahrens geschehen, das auch zweimal die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung biete.
Wie ist der Stand der Dinge?
Am 9. Februar bringt der Gemeinderat das Bebauungsplanverfahren auf den Weg – und zwar einstimmig. (flo)