Friedrichshafen / sz - Wir erläutern, was die Stadt Friedrichshafen plant und wo die Probleme liegen.
Was ist geplant?
Das österreichische Stadtentwicklungsunternehmen Prisma will zwischen dem alten Landratsamt und der Regenerstraße Mehrfamilienhäuser verwirklichen. Der Plan sieht vor, dass auf einem rund 7595 Quadratmeter großen Grundstück, wo bisher Obstbäume gestanden sind, mehrere mehrgeschossige Wohneinheiten entstehen.
Wo ist der Konflikt?
Im Februar 2014 gründen betroffene Menschen die "Bürgerinitiative Apfelbaumfeld GbR", die inzwischen mehr als 100 Mitstreiter zählt. Sie wehren sich gegen die geplante Änderung des Bebauungsplans, der seit 1959 den Bau von frei stehenden Einfamilienhäusern vorsieht. Die Initiative äußert zwar Verständnis für eine Nachverdichtung, lehnt aber Häuser mit mehr als drei Geschossen ab. Sie fordert "eine für die Anwohner akzeptable Bebauung" – und vor allem Transparenz bei den Planungen sowie eine echte Bürgerbeteiligung. Die Bürgerinitiative fühlt sich schlecht informiert und verlangt Antworten auf Fragen wie: Soll die Nachverdichtung bis auf fünf Geschosse gehen? Wie viel Grün bleibt erhalten? Wie kriegt man die jetzt schon kritische Verkehrssituation in den Griff? Es gibt kein Thema – ausgenommen vielleicht die Schätzlesruh –, das derzeit mehr Platz in den Leserbriefspalten einnimmt als das Apfelbaumfeld.
Wie ist der Stand der Dinge?
Am 13. Oktober 2014 legt der Gemeinderat Eckpunkte für das Baugebiet fest. Dazu zählt die Vorgabe, dass Häuser entlang der Regener-straße maximal vier Geschosse plus Attika haben dürfen. Die Bürgerinitiative kritisiert den Beschluss. Am 17. Februar übergeben die Sprecher der Initiative 1600 Unterschriften. Am 12. März wird der Siegerentwurf vom Architekturbüro Hack vorgestellt, die BI ist sich uneinig: "Unbefriedigend", sagt Joachim Bertsch. "Die Häuser fügen sich gut ein", sagt Ulrich Bernard. (ras/flo)