Friedrichshafen / sz - Wir erläutern, was die Stadt Friedrichshafen plant und wo die Probleme liegen.
Was ist geplant?
Die Stadt Friedrichshafen plant den hochwassersicheren Ausbau der Rotach. Ziel dieser Planungen ist es, die Schäden bei Überflutungen zu verringern. "Wir haben ein klares Ziel: Hochwasserschutz mit einem möglichst geringen Eingriff in Natur und Landschaft. Aber ohne Eingriff wird sich der Hochwasserschutz nicht verwirklichen lassen", stellt Oberbürgermeister Andreas Brand im Herbst 2014 klar.
Wo ist der Konflikt?
Baumschützer sind von den Plänen der Stadt schockiert – entlang der Rotach sollen knapp 200 Bäume fallen. Nach einer Informationsveranstaltung der Stadtverwaltung am 24. Juli entsteht die "Bürgerinitiative zur Rettung der Rotach-Alleen" und sammelt knapp 1500 Unterschriften, und zwar – wie es auf den Unterschriftenlisten heißt – für den "Erhalt der Rotachbäume und Rotach-Alleen", für eine "Überprüfung aller Hochwasserschutz-Maßnahmen auf ökologische Alternativen entlang der gesamten Rotach" und für eine "Renaturierung statt Eindeichung/Denaturierung". Die vorgestellten Pläne würden sich auf rein technischen Hochwasserschutz beschränken, lautet die Hauptkritik der Bürgerinitiative.
Eine Gegenbewegung setzt der Bunkhofener Herrmann Sutter in Gang. Für ihn kann der Hochwasserschutz gar nicht schnell genug kommen. "Unsere Grundstücke sind entwertet, wir dürfen nicht mehr bauen und wir müssen mit der Hochwassergefahr leben", erklärt Sutter. Von den vielen Leuten, die für die Bäume unterschrieben hätten, wüssten viele gar nicht, dass ihr eigenes Haus auch im Hochwasser stehen würde, sagt er. Deshalb wollte Sutter ein Gegengewicht setzen und sammelte Unterschriften für den Hochwasserschutz in Bunkhofen – fast 400 Unterschriften kamen zusammen.
Wie ist der Stand der Dinge?
Funkstille derzeit. Die Stadt plant und prüft alle Alternativen. (flo)