Friedrichshafen / sz - Wir erläutern, was die Stadt Friedrichshafen plant und wo die Probleme liegen.
Was ist geplant?
Die Stadt hat im Frühjahr 2014 erstmals seit 30 Jahren wieder das Thema Wohnbebauung Oberhof III im Technischen Ausschuss des Gemeinderates angesprochen. Ziel war, einen Bebauungsplan aufzustellen, um dort Wohnungen zu bauen. Das wurde kurz danach zunächst verworfen, weil sich Widerstand regte und Oberbürgermeister Andreas Brand die Angelegenheit breiter diskutiert haben wollte. Bei dem Gebiet handelt es sich um die landwirtschaftlich genutzte Fläche, die zwischen Oberhof II und Fallenbrunnen östlich der Glärnischstraße liegt und die derzeit Pachtfläche eines Biohofes ist.
Wo ist der Konflikt?
Die Stadt argumentiert damit, dass es dringend Wohnbauflächen geben muss. Sie hat hier Grundstücke im Eigentum, die zudem noch die Möglichkeit wunderbarer Seesicht und damit einen erhöhten Erlös versprechen. Und sie möchte den Ertrag der Investitionen, die sie vor Jahren getätigt hat, jetzt sehen. Die Bürgerinitiative will auf jeden Fall eine Vernichtung der Streuobstwiesen mit über 100 Jahre altem Baumbestand verhindern. Auf diesem Areal weidet der Biobauer auch seine Milchkühe. Es besteht die Gefahr, dass der Hof in seiner jetzigen kleinteiligen und ökologisch ausgerichteten Struktur nicht mehr weitergeführt werden kann, wenn Weideland zu weit weg und Streuobstwiesen abgeholzt sind.
Wie ist der Stand der Dinge?
Die Bürgerinitiative hat unlängst 3500 Unterschriften übergeben und fordert, die Pläne an diesem Gebiet aufzugeben. Damit hatten der Landwirt und ähnliche Initiativen schon in den 70er- und 90er-Jahren Erfolg. Damals waren Pläne zur Bebauung aufgegeben worden. Die Fläche ist als Wohnbaugebiet im Flächennutzungsplan verblieben. Nach Aussage von OB Andreas Brand soll sich der Gemeinderat noch dieses Jahr mit der Frage befassen, ob und wie dort bebaut wird. (ras)