Friedrichshafen / sz - Der ZF-Betriebsrat fordert zum 100. Geburtstag des Konzerns ein Jubiläumsgeld von mehr als 35 Euro pro Jahr der Betriebszugehörigkeit. Weiteres Thema der Betriebsversammlung am Montag: der hohe durchschnittliche Krankenstand von elf Prozent.
Die 100-Jahr-Feier der ZF stand im Mittelpunkt der Betriebsversammlung in der Messe Friedrichshafen, auf der unter anderem der Vorstandsvorsitzende Stefan Sommer gesprochen hat. Mit Familientag und ZF-Festival (unter anderem mit den Fantastischen Vier) im Juli seien die Mitarbeiter zufrieden, sagte Betriebsratschef Achim Dietrich-Stephan. Tüpfelchen auf dem I soll ein Jubiläumsgeld werden, über das die Arbeitnehmervertretung ab kommender Woche mit dem Vorstand verhandelt. Als Grundlage diene das Jahr 1990, als zum 75. Geburtstag der ZF neben einem Sockelbetrag 70 D-Mark pro Jahr der Betriebszugehörigkeit gewährt worden seien. "Eine Steilvorlage für uns", meint Dietrich-Stephan. Deshalb fordert der Betriebsrat jetzt eine Schippe draufzulegen und mehr als 35 Euro pro Jahr zu zahlen.
Nicht zu verwechseln ist das Jubiläumsgeld mit der Erfolgsbeteiligung, die im April ausbezahlt wird. Hier erhalten alle 42 000 ZF-Mitarbeiter in Deutschland elf Prozent vom Gewinn des Konzerns im Inland als Einmalzahlung. 2014 waren das 1100 Euro pro ZFler. Wie hoch der Betrag in diesem Jahr liegt, ist noch nicht bekannt. ZF legt seine Jahresbilanz am kommenden Dienstag vor.
Verhalten selbst überprüfen
Der neue Standortleiter Dirk Hanenberg hat sich bei der Versammlung unter anderem mit den Folgen rückläufiger Auftragszahlen von MAN für die Getriebeproduktion in Friedrichshafen auseinandergesetzt. Er habe deutlich gemacht, dass das Unternehmen mehr Flexibilität beim Thema Arbeitszeit erwartet, berichtet Dietrich-Stephan. Zudem habe Hanenberg den (mit durchschnittlich elf Prozent) hohen Krankenstand angesprochen. Hier müsse jeder Einzelne sein Verhalten selbst überprüfen, so Dietrich-Stephan. Es gelte aber auch, die Arbeitsbedingungen unter die Lupe zu nehmen.