Friedrichshafen / sz - Der Schlagabtausch zwischen SPD und CDU geht weiter. In einem offenen Brief hatte der CDU-Kreisvorsitzende Lothar Fritz den scheidenden Staatsstellenleiter für die Gemeinschaftsschulen im Kultusministerium, Norbert Zeller, scharf angegriffen. Der SPD-Kreisvorstand hat sich jetzt zu Wort gemeldet und auch aus dem Ministerium werden die Vorwürfe von Fritz sämtlich als falsch bezeichnet.
Der SPD-Kreisvorstand weist "mit aller Entschiedenheit die unfairen und unwahren Angriffe gegen Norbert Zeller" zurück. "Die Attacken des CDU-Kreisvorsitzenden, die den politischen Gegner persönlich diffamieren sollen, fallen auf Lothar Fritz zurück", so der SPD-Kreisvorsitzende Dieter Stauber. Das sei schlechter Stil, weit unterhalb der Gürtellinie und habe mit einer fairen politischen Auseinandersetzung nichts zu tun.
Die am Donnerstag in Tettnang versammelten Mitglieder des erweiterten SPD-Kreisvorstandes brachten ihre Vermutung zum Ausdruck, dass es sich hier wohl um einen Vorgeschmack des Wahlkampfes oder um einen durchsichtigen Versuch handelt, mit zweifelhaften Mitteln anders denkenden Menschen zu schaden. Der SPD-Kreisvorstand würdigte ausdrücklich das große Engagement und Leistung von Norbert Zeller für dessen unermüdlichen Einsatz für eine neue Bildungspolitik im Lande.
Ministerium stellt richtig
Die Gemeinschaftsschule sei nicht nur gesetzlich verankert und inzwischen flächendeckend vertreten, sondern erfahre auch eine zunehmend breite Zustimmung. "Zahlreiche Gemeinden haben einstimmige Beschlüsse für eine Gemeinschaftsschule gefasst. Auch mit den Stimmen von Bürgermeistern und Gemeinderäten der CDU." so der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzender Uwe Achilles.
Vom Ministerium wurde am Donnerstag bereits eine Richtigstellung der Behauptungen von Fritz veröffentlicht. Herr Zeller sei Ministerialrat in Besoldungsgruppe A16, habe zu keinem Zeitpunkt während seiner Tätigkeit im Ministerium einen Fahrer zur Verfügung gehabt und die "ursprünglich "Gemeinschaftsschulen, Schulmodelle, Inklusion" bezeichnete Stabsstelle sei nach dem Wechsel der Landesregierung für die Umsetzung der zentralen Vorhaben der Bildungspolitik eingerichtet worden.
Sie werde unabhängig vom Eintritt Zellers in den Ruhestand zum 1. März in die Abteilungsstruktur des Ministeriums in einem neu eingerichteten Referat "Gemeinschaftsschulen" der Abteilung 3 (Allgemein bildende Schulen, Elementarbildung) umgebaut. Das Ministerium weist die Aussagen von Lothar Fritz als komplett falsch zurück.