Friedrichshafen / dya - Noch hat die Polizei die beiden Männer, die am Montag zwei Mädchen am Romans-horner Platz sexuell genötigt haben sollen, nicht geschnappt. Die beiden 15-Jährigen, die sofort zum Handy griffen, die Polizei informierten und die Männer so in die Flucht schlugen, haben sich "absolut richtig verhalten", wie Peter Köstlinger, Präventionsbeauftragter der Häfler Polizei, gegenüber der SZ sagt.
"Täter scheuen die Aufmerksamkeit. Wer durch Schreie auf sich aufmerksam macht, schreckt sie von ihrem Vorhaben ab", erklärt Peter Köstlinger. Wer selbst in eine Situation, wie sie die 15-Jährigen erfahren haben, gerät, sollte sofort und so laut wie möglich schreien, versuchen wegzulaufen und die Öffentlichkeit suchen, rät der Präventionsbeauftragte. Im speziellen Fall vom vergangenen Montag "hätten die Mädchen auch direkt in Richtung Einkaufsmarkt gehen und sich dort an eine Vertrauensperson wenden können, die ihnen in dieser Situation weiter hilft", so Köstlinger.
Die beiden 15-jährigen Mädchen wurden gegen 19.50 am Romanshorner Platz in Friedrichshafen von den beiden äußerst betrunkenen Männern angesprochen und im Oberkörper sowie Genitalbereich unsittlich berührt. Anschließend versuchten die Männer, die Hosen der beiden Mädchen zu öffnen, wobei sich einer der beiden Männer entblößte (die SZ berichtete am Mittwoch). Als die Schülerinnen allerdings mit ihrem Mobiltelefon sofort die Polizei verständigten, flüchteten die beiden bislang unbekannten Männer, teilte die Polizei am Dienstag mit. Wer Angst habe, vor Tätern zum – eventuell auch wertvollen – Handy zu greifen, sollte zunächst an einen sicheren Ort flüchten und von dort aus die Beamten informieren, erklärt Köstlinger.
Wie die Polizei vermutet, fiel der ältere Tatverdächtige, den die Polizei auf etwa 50 Jahre schätzt, gegen 20.35 Uhr erneut auf, als er sich im Regionalzug von Friedrichshafen in Richtung Überlingen einem 16-jährigen Mädchen gegenübersetzte und sich vor ihr entblößte. Die Jugendliche suchte sich laut Polizeiinformationen daraufhin einen anderen Sitzplatz. Auch in diesem Fall hat sich die Jugendliche absolut richtig verhalten und sofort Abstand gesucht, sagt Köstlinger.
In Markdorf stieg der mutmaßliche Täter aus und lief zu Fuß in Richtung Innenstadt. Seitdem fehlt von den Verdächtigen jede Spur.
Die Polizei sucht diese Tatverdächtigen:
Ein Tatverdächtiger ist etwa 50 Jahre alt, 1,80 Meter groß, hat eine kräftige Statur sowie kurze, dunkle Haare und eine leichte Stirnglatze. Zur Tatzeit trug er dunkle Jeans und eine schwarze Jacke, er sprach gebrochen deutsch.
Der zweite Tatverdächtige wird auf etwa 20 Jahre geschätzt, soll etwa 1,80 Meter groß sein und eine schlanke Figur haben. Er trug eine dunkle Hose und eine dunkle Jacke.
Zeugen, denen die mutmaßlichen Täter aufgefallen sind, oder die Hinweise geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei, Telefonnummer 07541 / 70 10, zu melden.