Friedrichshafen / hag - Die unerwartete Kursfreigabe der Schweizer Nationalbank für den Euro/Franken-Wechselkurs könnte Friedrichshafen teuer zu stehen kommen. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, halten die Stadt und die kommunale Stadtentwässerung Darlehen von zusammen rund 13,65 Millionen Schweizer Franken. Das entspricht derzeit rund 13, 68 Millionen Euro.
Vor der Freigabe des Wechselkurses waren diese Darlehen eine besonders günstige Gelegenheit, um Investitionen zu finanzieren, so die Stadtverwaltung, die Darlehen in Fremdwährung als "gutes und zuverlässiges Instrumentarium bei der Zusammensetzung von Darlehensportfolios" bezeichnet. Durch die Währungsschwankung dürfte der Vorteil der Auslandsdarlehen jetzt aber zumindest deutlich gesunken sein. "Würde der Kurs tatsächlich bis zum Ende der Darlehenslaufzeiten dauerhaft bei einem Euro pro Franken verharren, würden sich aber Verluste ergeben", räumt die Stadt ein.
Der Stadtrat soll sich demnächst mit diesem Thema befassen. Eine Blitzumfrage in der Region habt übrigens ergeben, dass andere Gemeinden, der Bodenseekreis und Unternehmen der Region bislang keine Darlehen in Schweizer Franken besitzen. Bei der Gemeinde Langenargen, dem Bodenseekreis und der ZF Friedrichshafen AG hieß die Antwort auf diese Frage am Mittwoch durchweg: "Nein."