Friedrichshafen / sz - Die Bodensee-Tourismusbranche setzt die Segel: Auf der CMT in Stuttgart, der weltweit größten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit, präsentieren drei Länder und ein Fürstentum an einem großen Gemeinschaftsstand, was die Region Bodensee zu bieten hat. Und das ist einiges. Das Beste vom Besten der Saison 2015 präsentierten die Macher beim Bodensee-News-Talk in Halle 6 und zelebrierten dabei die gute Nachbarschaft.
Neue Premiumwanderwege, aussichtsreiche Panorama-Radtouren, kulinarische Schmankerl, kulturelle Höhepunkte und besondere Schifffahrten: Rund um den See tischt die Tourismusbranche fürs laufende Jahr jede Menge Frisches auf. "Ein Vier-Sterne-Genuss", wie Jürgen Ammann, Geschäftsführer der Internationalen Bodensee-Tourismus GmbH, das Angebot beschrieb. Eric Thiel (Liechtenstein Marketing), Ruth Bader (AG Tourismus Landkreis Konstanz), Christoph Kunz (Deutsche Bodensee Tourismus GmbH), Rolf Müller und Rebecca Kerneza (beide Erlebnisregion Bodensee-Rhein Schweiz), Birgit Rückert und Franz Petzold (beide VTWB) sowie Lucia Kamp (AG Tourismus Landkreis Konstanz) stellten die Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale der Vierländerregion vor. Sympathisch und im Schulterschluss. Eine Zusammengehörigkeit, die jeder sehen soll.
Zu den Bodensee-Landgängen auf nördlicher Seeseite gesellen sich in diesem Jahr die Donaufelsenläufe rund um Sigmaringen, das Hegauer Kegelspiel am westlichen Bodensee und der neue Premiumwanderweg Seegang, der auf insgesamt 53 Kilometern von Überlingen nach Konstanz verläuft (und die auch abgekürzt werden kann). Radler können auf dem 3-Welten-Radweg am Bodensee und Hochrein und auf der Lindauer Panorama-Radrunde eine prächtige Aussicht genießen. Fischer lassen sich beim Fang über die Schulter schauen, einige Winzer laden zum Wimmeln, Liechtenstein bittet zur Bierführung und die Köche am Untersee zum "Pilgermahl"– ausschließlich gekocht mit Zutaten, die es schon im Mittelalter gab.
Kreuzfahrt auf dem See gefällig?
Auch die reiche Museenlandschaft rund um den Bodensee soll bei Touristen keine Wünsche offen lassen. Zwischen Schaffhausen und Bregenz wird erstmals eine dreitägige Bodensee-Kreuzfahrt (mit Übernachtungen an Land) angeboten, Liechtenstein wartet mit einem "Princess-Day" für Damen auf (während die Herren mit einer 500-PS-starken Pistenraupe die Skihänge befahren dürfen). Bei dieser wahren Fülle an Aktivitäten verwunderte es Akteure und Besucher kaum, dass selbst Alexander Bonde auf Nachfrage Jürgen Ammans keinen einzig wahren Geheimtipp für den Bodensee-Touristen parat hatte. Der Minister für den ländlichen Raum und Verbraucherschutz huschte während des Talks für eine kurze Stippvisite an den Gemeinschaftsstand, lobte die Präsentation als "See als Gesamtheit" und verschwand wieder.
Die Tourismusbranche am schwäbischen Meer wächst weiter sichtbar zusammen: Nach dem ersten Schritt im Jahr 2014, sich auf der CMT gemeinsam zu präsentieren, folgte in diesem Jahr nun das einheitliche und vor allem einladende Erscheinungsbild: auf blauem Grund und zwischen großen, transparenten Segeln, auf denen "Bodensee" prangt, erfahren die Besucher auf fast 300 Quadratmetern, warum der See eine Reise wert ist. "Und das nicht nur im Sommer", sagte Jürgen Ammann beim Bodensee-Talk am Montag. Abhilfe schaffen soll diesbezüglich die neue Bodensee-Erlebniskarte für die Wintermonate, die auch in den kalten Monaten Touristen in den Süden der Republik locken soll. Unterstützt durch Flyer wie "Winterlich verzaubert", der die Weihnachtsmärkte am See präsentiert. Ein erklärtes Ziel der vier Länder: Sie wollen weg vom Image des reinen Sommerreiseziels. "Der See ist im Sommer zwar legendär, im Winter aber weit mehr als ein Geheimtipp", sagte Ammann.