Friedrichshafen / sz - Der Fanfarenzug Graf Zeppelin (FGZ) hat sein 50-jähriges Bestehen mit einem Festakt gefeiert. Im Schloss des Schirmherren Friedrich Herzog von Württemberg und Ehrentambour des FGZ prägten Reden und humorvolle Rückschauen auf die vergangenen Jahre die vierstündige Feierstunde.
"Eine tolle Location" bescheinigte Oliver Platz in seiner Begrüßungsrede dem Schloss. Der Vormittag war bestimmt von Reden und Glückwünschen.
"Per definitionem setzt die Fanfare ein Signal. Ein Signal wofür? Dafür, dass etwas Besonderes ansteht, dass jemand Besonderes auftritt", erklärte Oberbürgermeister Andreas Brand in seiner Rede und bezeichnete den Fanfarenzug Graf Zeppelin damit als etwas Besonderes für den Hafen. Auch wenn er mit seinem Versprecher: "Ich wünsche all ihren Musikerinnen und Musikern ein schönes Festwochenende" für einiges Amüsement sorgte – der FGZ war und ist eine reine Männerdomäne – traf er mit seiner Rede den Kern dessen, was den FGZ auszeichnet. Sie seien durch ihre Auslandreisen als Botschafter für die Stadt Friedrichshafen unterwegs und würden Brauchtum sowie gesellschaftlichen Zusammenhalt pflegen.
Entstanden, weil sie mehr wollten
Ein Fanfarenzug mit einer langen Tradition, der eigentlich nur deshalb entstanden ist, weil einige Spieler des Seehasenfanfarenzugs auch außerhalb des Kinder- und Heimatfestes auftreten wollten. Die Aussage des damaligen Stadtrates und Mitglied des Seehasenfestausschusses Konstantin Schmäh: "Wenn ihr vorher spielen wollt, ist es so, als wenn man den Christbaum 14 Tage vorher anzünden tät", besiegelte für 16 Spieler den Entschluss, einen neuen Fanfarenzug zu gründen.
Der Vorstand des Vereins zur Pflege des Volkstums mit Albert Brauchle und Eugen Moser verschaffte den Musikern 1964 eine Abteilung im Verein. Das erzählte Gründungsmitglied Helmut Wild, der damals 21 Jahre lang den ersten Vorsitz des FGZ innehatte.
Er berichtet von den ersten zehn Jahren, dem ersten Auftritt auf dem Bürgerball 1965 und wie aus dem Seegockelfanfarenzug der Fanfarenzug Graf Zeppelin wurde. "Ein Name, der uns viele Türe geöffnet hat, und ein Name, der verpflichtet", so Wild.
Franz Rimmele widmete sich mit Blick auf die musikalische Entwicklung dem zweiten Jahrzehnt. Jürgen Graf erzählte schließlich in lockerer Art und Weise, gespickt mit vielen Anekdoten als Dritter im Bunde von den zahlreichen Reisen des FGZ.
Freundschaften in aller Herren Länder, die auch heute noch gepflegt werden, zeugen davon. Andre Kloos stellte das vierte Jahrzehnt mit seinen Aktivitäten vor. Er war in die Fußstapfen Grafs getreten und übergab die Position als FGZ-Chef 2008 an Oliver Platz. Letztgenannter wird aus seiner Amtszeit im Juli berichten. Denn dann geht die große Geburtstagsparty weiter, an der Uferpromenade wird dann ausgiebig und mit viel Musik gefeiert.
Noch bis 18. Februar zeigt der FGZ eine sehenswerte Ausstellung über seine Geschichte in der Sparkasse Bodensee.