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Szenario C: Ein schwieriger Kompromiss

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Friedrichshafen / flo - Einen schwierigen Kompromiss im Spannungsfeld zwischen Erinnerungskultur, Wirtschaftlichkeit und Zukunftsgestaltung beschließt der Gemeinderat am 28. Juli: Das Karl-Olga-Haus wird nicht komplett abgerissen, der Ursprungsbau von 1892 samt der Kapelle bleiben erhalten.

„Es gibt bei der heutigen Entscheidung kein richtig oder falsch“, stellt Oberbürgermeister Andreas Brand am Abend des 28. Juli klar. Vielmehr sei jetzt eine verlässliche Weichenstellung gefragt, die das Projekt Karl-Olga-Park in die Realisierungsphase bringe und zum Erfolg führe. Mit elf Gegenstimmen trifft der alte Gemeinderat schließlich seine letzte große Entscheidung – zugunsten des so genannten „Szenario C“. In diesem Konzept, glauben die städtischen Bauherren, sei die größtmögliche Schnittmenge aus geplantem Nutzungskonzept, architektonischen Aspekten, emotionalen Befindlichkeiten und wirtschaftlichen Notwendigkeiten vereinigt.

Die Bürgerinitiative „Freunde des Karl-Olga-Haus“, die im Sommer 2013 mit 4000 Unterschriften den beschlossenen Totalabriss des KOH stoppte, wertet das Abstimmungsergebnis als Teilerfolg. „Immerhin“, erklärt Günter Maile. „Aber es ist jetzt halt nur noch ein Torso.“ OB Andreas Brand stellt fest, dass man die Bewahrung eines historischen Gebäudes mit einigen wirtschaftlichen Nachteilen erkaufe, allerdings in einer Größenordnung, „die uns nicht den Schweiß auf die Stirn treibt“. Wie üblich bei Kompromissen gibt’s letztlich überall ein bisschen Zähneknirschen. Hoch gelobt wird allerdings in allen politischen Lagern, wie die Stadt die Bürger eingebunden hat.


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