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Umtausch in der Apotheke ist nicht möglich

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Friedrichshafen / sz - Nach dem Skandal um manipulierte Pharmastudien in Indien hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 80 Arzneimittelzulassungen gestoppt. Die Medikamente dürfen somit in deutschen Apotheken nicht mehr verkauft werden. Zu den betroffenen Präparaten zählen unter anderem Mittel gegen hohen Blutdruck, Migräne, Depressionen und Medikamente zur Vorbeugung von Herzinfarkt. Was aber sollen Patienten machen, die schon eines der Mittel zu Hause haben und einnehmen? SZ-Mitarbeiter Dominik Prandl hat bei Diana Olenburger, Filialleiterin der Häfler Bären-Apotheke, nachgefragt.

Müssen Patienten, die eines der betroffenen Medikamente einnehmen, reagieren?

Sie müssen nicht reagieren, weil auf der Patientenebene kein Rückruf der Arzneimittel vorgesehen ist. Die Apotheken dürfen allerdings diese Medikamente nicht mehr verkaufen, da die Zulassungen eben ruhen.

Gibt es denn keine gesundheitlichen Risiken, wenn die Mittel weiter eingenommen werden?

Nein. Laut BfArM liegen keine Hinweise für eine Gefährdung der Patienten vor.

Dürfen betroffene Menschen die Medikamente trotzdem umtauschen, wenn sie sich unsicher sind?

Ein Umtausch direkt in der Apotheke ist nicht möglich. Die Patienten müssen erst zum Arzt gehen und mit diesem sprechen, um sich dann ein neues Rezept ausstellen zu lassen. Die Apotheken bekommen nämlich von den Firmen kein Geld für die verkauften Präparate zurück.

Sind denn bereits Kunden auf Sie zugekommen, nachdem sie von dem Medizinskandal gehört haben?

Wir selbst hatten keines von den 80 Arzneimitteln vorrätig. Aber es kamen schon Menschen vorbei und haben nachgefragt. Es sind auch nur bestimmte Wirkstoffe betroffen – die Menschen wollen eben wissen, welche. Sollte jemand eines der Präparate einnehmen, gibt es für alle betroffenen Arzneimittel eine Alternative. Denn die nicht mehr verkehrsfähigen Mittel sind ja sogenannte Generika, das heißt: Nachahmer-Medikamente.

Eine Auflistung der nicht mehr vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte freigegebenen Medikamente und weitere Hintergründe finden Sie unter www.schwaebische.de/arzneimittelliste


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