Friedrichshafen / sz - „Ein Mann, fünf Kontinente und jede Menge Jobs“ heißt der Untertitel vom Buch „Journeyman“ – in Persona: Fabian Sixtus Körner, der 33-jährige Autor. Gessler 1862 hatte zur Lesung eingeladen, die genau genommen eine Erzählung des Weltreisenden war, begleitet von Fotos und Videos mit wenigen Leseeinlagen. Ein unterhaltsamer Abend mit Fabian Sixtus Körner, der als Grafiker, Fotograf, Innenarchitekt und Blogger seinen zweijährigen Aufenthalt in den unterschiedlichsten Ländern verdiente.
Es sollten seine Wanderjahre werden, in denen er mit Arbeiten vor Ort für Kost und Logis sein Leben bestreiten wollte. Wie ein Zimmermann, der mit seinem Handwerkszeug loszieht, um nach der Gesellenprüfung fremde Orte und Länder kennen zu lernen und seine Dienste anbietet. Sie wurden als Wanderjahre, Walz oder Tippelei bezeichnet. Genauso hatte es sich Fabian Sixtus Körner vorgestellt, als er vor fünf Jahren seinen Rucksack mit seinem Handwerkszeug, dem Fotoapparat mit Wechselobjektiven, dem Laptop, etwas Wechselwäsche und 255 Euro loszog. Mindestens ein Jahr hatte er sich vorgenommen. Letztendlich wurden es knapp zweieinhalb Jahre, in denen er viele Freunde gefunden hat, an den unterschiedlichsten Projekten mitarbeitete – mal zum Broterwerb oder auch um eine filmische Kurzdokumentation über das Leben in anderen Ländern zu verfassen.
San Francisco und Kuala Lumpur
„Es ist die Geschichte meines Umzugs von Wiesbaden nach Berlin“, sagt er, dazwischen lagen Aufenthalte in Shanghai, Kuala Lumpur, Alexandria, Addis Abeba, Kopenhagen, Bangalore, Brisbane, San Francisco, Havanna, Santo Domingo und Medellín.
Er erzählt und liest über 30 Meter hohe Bambusgerüste in Asien, das Tanzverbot in Indien, seine Verzweiflung und absolute Isolation während des Ramadans in Ägypten oder über das berühmte Fettnäpfchen, in das ein Reisender häufig tritt, der mit Umgangsformen und der Kultur eines Landes nicht so vertraut ist.
„Ich bin da keine Ausnahme“, erklärt Körner. Seine Geschichten lassen den Leser lachen und stimmen auch nachdenklich. Letztendlich bleiben für Körner die Erkenntnisse, dass ein Leben ohne Besitz glücklich machen kann und dass es hart ist, Freunde zu gewinnen und sie nach kurzer Zeit wieder verlassen zu müssen. Stetige Neustarts hätten ihn durchaus an seine Grenzen gebracht.
Ein lesenswertes Buch für Abenteuerlustige und solche, die lieber andere etwas erleben lassen und trotzdem daran teilhaben wollen.
Das Buch „Journeyman", erschienen im Ullstein Verlag, gibt es für 14,99 Euro zu kaufen. Zahlreiche QR-Codes im Buch machen es möglich, Körners Reise mithilfe von Fotos und Videos nachzuerleben.