Friedrichshafen / sz - Der Finanz- und Verwaltungsausschuss der Stadt Friedrichshafen hat sich am Montag mit der anstehenden Modernisierung und dem behindertengerechten Ausbau des Stadtbahnhofs befasst. Dabei haben Räte und Verwaltung deutliche Kritik an der Bahn geübt, die das Projekt verzögere und die Finanzierung im Unklaren halte.
„Was mich stört ist dieser zeitplan“, sagt beispielhaft CDU-Geemeinderat Norbert Fröhlich bei Beginn der Themendebatte im Rathaus. Von Ulm bis Ravensburg seien Bahnhöfe in den vergangenen Jahren saniert worden. Jetzt solle Friedrichshafen noch bis zu fünf Jahre warten, um zwei Bahnsteige zu verlängern und die Anlage für Behinderte besser nutzbar zu machen.
Doch nicht nur die lange zeitliche Streckung des Projekts erregt Unmut im Häfler Rathaus, offenbar ist auch die Finanzierung des Ausbaus ein Spiel mit einigen Unbekannten: Vorerst wird die Stadt erwartungsgemäß außerplanmäßige Mittel in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro bereitstellen und damit einen bedeutsamen Anteil des Projekts finanzieren. Da aber offensichtlich viele Pläne noch nicht ausgearbeitet sind, sind die 1,6 Millionen nur eine wenig belastare Zahl. Oberbürgermeister Andreas Brand: „Wir gehen eher von einer Steigerung dieser Summe in fünf Jahren aus..“
Wer übernimmt den alten Aufzug?
Was die Häfler Gemeinderäte, von denen die Mitglieder des Finanz- und Verwaltungsausschusses am Montag nur ein Teil sind, außerdem noch beschäftigen könnte, ist die Zukunft des vor einigen Jahren von der Stadt in Eigenregie erbauten Aufzugs am Bahnhof. „Die Verwaltung ist der Ansicht, dass die DB [...] den Umbau und den Betrieb des Aufzugs zu übernehmen hat“, heißt es dazu in der Sitzungsvorlage vom Montag.
Mit diesem Auftrag und dem Auftrag der Ausschussmitglieder, der Bahn mehr Druck für eine frühere Fertigstellung des Bahnhofs zu machen, beendete OB Brand am Montag die Sitzung. In Erinnerung dürfte in Satz von Eberhard Ortlieb, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, bleiben: „Geht jetzt der Wettlauf los, ob wir erst mit einem neuen Aufzug durch den Bahnhof oder mit einem Auto über die neue B31 fahren?“
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