Friedrichshafen / sz - Jeden Tag Inhaltsstoffe im Schulessen und zu wenig Wahlmöglichkeiten? Andreas Ehrich, Geschäftsführer der ZF Gastronomie Service GmbH, widerspricht. Die Schulen könnten durch Rückmeldungen Einfluss auf den Speiseplan ausüben. Doch Einzelwünsche seien in der Praxis nun einmal schwierig umzusetzen.
Alle Schulen, die von der ZF Gastronomie mit Essen beliefert werden, haben laut Andreas Ehrich Möglichkeiten des Feedbacks. An manchen Schulen lägen beispielsweise Bücher aus, wo Anregungen und Änderungswünsche eingetragen werden könnten. Bei der Zusammensetzung der Speisepläne, die acht bis zwölf Wochen im Voraus erstellt werden, seien Erfahrungen berücksichtigt. Die Speisen seien aus fünf bis sechs Gerichten ausgewählt, die in der ZF Gastronomie angeboten werden. „Doch es gibt auch Tage, an denen wir separat für die Kinder kochen, wenn es nicht passt,“ sagt Ehrich. Das Ziel sei ein kindgerechtes Essen. Seit über 30 Jahren beliefere die ZF Gastronomie Schulen in Friedrichshafen – derzeit alle städtischen außer Kluftern. 250000 Essen im Jahr koche die ZF Gastronomie für die Schulen.
„Bei der Ausgabe von 1000 Essen am Tag bleibt es nicht aus, dass einzelne Eltern mit dem Angebot unzufrieden sind“, sagt die Sprecherin der Stadt, Andreas Gärtner. Doch die meisten Eltern seien mit dem Essen zufrieden. Die Kritik sei im Vergleich marginal, erklärt auch Andreas Ehrich. Rückmeldungen, dass es zu viel Fleisch gebe, seien Einzelmeinungen. „Die können wir nicht berücksichtigen“, erklärt Ehrich. Würde man auf einzelne Essenswünsche eingehen, käme man nicht mehr hinterher. „Das könnte keiner kochen“, sagt der Geschäftsführer. Es gebe einen Vertrag mit der Stadt, dass alle Schulen gleich beliefert werden.
„Bei 1000 Essen am Tag kann nicht auf individuelle Wünsche Einzelner eingegangen werden“, sagt auch Andrea Gärtner. Unterschiede gebe es bei der Zubereitung, ergänzt Ehrich. Beim Cook and Chill Verfahren wärmen die Schulen das Essen selbst auf. Wo das technisch nicht möglich ist, werden die Speisen warm angeliefert.
Auch eine Salatbar anzubieten, sei nicht einfach. Für kleine Kinder bräuchte man an den Schulen beispielsweise zusätzliches Personal für die Essensausgabe. Solche Anfragen müsse ohnehin die Stadt klären, die das Essen auch subventioniere. Andreas Ehrich ist es wichtig zu betonen, dass sich die ZF Gastronomie für ein gesundes Essen einsetze. So habe man in der Vergangenheit zum Beispiel Soßen mit Gemüse entwickelt, doch die seien bei den Kindern nicht gut angekommen. Das Essen der ZF Gastronomie sei auch von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DEG) zertifiziert. Jeden Tag werde ein DEG-Essen an den Schulen angeboten. Doch Ehrich weist auf die Wahlmöglichkeit hin: Die Schüler müssten das gesündere Essen nur wählen.
Dem Vorwurf, dass dem Schulessen jeden Tag Stoffe wie Geschmacksverstärker beigefügt würden, widerspricht Andreas Ehrich. Hefeextrakt komme in den Speisen zwar hin und wieder vor. Doch gekennzeichnet würden vor allem Allergene sowie das Vorkommen von Schweine- oder Rindfleisch. Sollte der Gesamtelternbeirat einen gemeinsamen Änderungswunsch haben, müsse er auf die Stadt zukommen.