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Mitreißende Gospels aus Südafrika

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Friedrichshafen / sz - Mitreißende Vitalität, mitreißende Songs, Tänze und Djembe-Trommeln hat der Soweto Gospel Chor am Donnerstagabend ins GZH mitgebracht.

Bei professionellen Gospel-Tourneen hat man im Vorfeld so seine Bedenken, denn neben berührenden Abenden haben auch schon grelle Shows mit viel Lasergeflimmer und Musikgewummer getourt. Nicht hier. Alles an dem Soweto Gospel Chor wirkte echt, war von einer ansteckenden Vitalität und zudem ein Genuss für Augen und Ohren.

Aus dem Dunkel drang zunächst eine einzige Frauenstimme von suggestiver Kraft, langsam wurde die Sängerin in Licht getaucht. Lebhaft begleiteten sie zwei Trommler am Rand und schon schob sich der ganze Chor herein, zehn Frauen und zehn Männer. Im vollen Licht mochte man sich nicht sattsehen an der Pracht der seiden schimmernden Kostüme, die in allen Farben leuchteten und sich an die Trägerinnen schmiegten, die - egal mit welcher Leibesfülle - in ständiger Bewegung waren. Ebenso wie die Männer, die zuweilen scherzhaft sich vordrängten, Terrain eroberten. Jede und jeder trat als Solist oder im Duo, Terzett oder Quartett hervor, beeindruckte mit großer Stimme vom Sopran bis in den schwärzesten Bass. Immer wieder tanzten Einzelne vor an die Rampe, geschmeidig bis hin zur Akrobatik, auch die zwei Musiker nahmen sich da nicht aus, saßen an Djembe oder am Keyboard, sangen im Chor oder tanzten mit.

Vor zehn Jahren hat Chorleiter David Mulovhedzi den Chor aus Kirchenchorsängern rund um Soweto gebildet, heute singen hier hervorragende Sängerinnen und Sänger aus ganz Südafrika und sie begeistern ihre Zuhörer auf Tourneen in aller Welt. Sie singen auf Sotho, Zulu, Xhosa und auf Englisch, sie singen traditionelle afrikanische Lieder und bekannte Gospels wie „Bridge over troubled water“ oder „Swing Low“. Doch gleich ob man die Texte nun versteht oder nicht, spürt man die Seele dahinter, das lebendige Einstehen dafür, über die Show hinaus. So haben die Akteure auch nicht gleich die Zuhörer aktiv zum Klatschen animiert, sondern in Ruhe gewartet, bis das spontan geschah – erst in der Zugabe riefen sie zum Aufstehen und Mitsingen und Mitklatschen auf, was begeistert befolgt wurde.

Zu erleben waren in dem vielfarbigen Kaleidoskop die verschiedensten Stimmungen, feurig, ausgelassen komödiantisch, aber auch anrührend dicht und betont ruhig und besinnlich. Zu hören waren Songs und Gospels mit Namen wie „Avulekile Amasango“ oder „Ziyamaz’umelusi“ ebenso wie „Angel“ oder zuletzt „In the arms of an angel“.

Gewidmet war der Abend dem Gedenken an Nelson Mandela, vor dem sie noch hatten singen dürfen.


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