Friedrichshafen / sz - Zwei Jahre lang hat er die Gemüter beschäftigt, nun ist er eingeweiht worden und ganze 1,5 Kilometer lang: der neue Rundweg um das Klinikum Friedrichshafen. Mit dabei war OB Andreas Brand, der den Initiatoren sogleich weitere finanzielle Unterstützung zugesagt hat.
Seit Ende des vergangenen Jahres gab es lediglich einen Rollator-Wanderweg entlang der Klinikgebäude für Menschen mit Gehbehinderung oder im Rollstuhl. Der gestern eingeweihte Fußwanderweg dagegen führt durch den Wald. „Es ist ein Wanderweg mit allen Anforderungen, die ein solcher Weg mit sich bringt“, sagt Hans-Joachim Simmendinger, Initiator des Projektes vom Verein der Freunde und Förderer des Häfler Klinikums. Vor zwei Jahren fasste er den Plan zu dem Rundweg und trieb ihn zusammen mit dem Klinikpersonal und der Stadt voran. „Wir wollten die Möglichkeit für Patienten und Angehörige schaffen, dem Klinikalltag zu entweichen und Luft zu schnappen“, erklärt Simmendinger. Von einer Bank aus hat man sogar den See und die Berge im Blick. Eine Skulptur schmückt den Park neben der Klinik. Selbst ein Sportweg für Menschen mit Gefäßerkrankungen rund um die Gebäude wurde bei dieser Gelegenheit realisiert.
„Die durchschnittliche Verweildauer der Patienten in der Klinik liegt bei fünf bis fünfeinhalb Tagen“, sagt OB Brand in seiner Rede und betont: „Es gibt aber auch viele Langzeitpatienten, die gerne hin und wieder raus möchten.“
Weg führt großteils durch Wald
Thomas Röhm, Leiter des Häfler Forstamts, stand bei der Realisierung des Plans beratend zur Seite. „Der Großteil des Weges führt nämlich durch den Wald“, sagt er. Schon vorhandene Holzziehwege konnten genutzt, ausgebessert und aufgeschüttet werden. Der Aufwand hielt sich somit in Grenzen. Besondere Kraftanstrengung hat hingegen die Tatsache erfordert, dass der Weg nicht nur durch städtischen Wald, sondern auch über Privatgrund führt. In gemeinsamen Besprechungen musste das Einverständnis der Grundbesitzer eingeholt werden. Für die sei das natürlich erst einmal eine Zumutung gewesen, erklärt Simmendinger, daher gelte ihnen jetzt sein ganz besonderer Dank. Die städtische Abteilung für Umwelt und Naturschutz kümmerte sich um die Beschilderungen. Die Kosten dafür trägt der Förderverein.
„Bei einem Krankenhaus denkt man eigentlich nicht an einen Förderverein wie zum Beispiel bei Schulen“, meint Brand. 2006 wurde der Verein gegründet. Laut Simmendinger soll er Dinge unterstützen, die sonst nicht realisiert werden. Erst vor zwei Wochen hat der Verein den Bauwagen für Kinder der psychosomatischen Abteilung möglich gemacht. Die finanziellen Mittel des Vereins setzen sich aus Mitgliederbeiträgen und Spenden zusammen. 153 Mitglieder zählt der Verein aktuell. Die seien bunt gemischt, erklärt Simmendinger. Sowohl ehemalige als auch aktive Mitarbeiter des Klinikums wie auch ehemalige Patienten zählten zu den Förderern. OB Brand hat die Einweihung des Rundwegs genutzt, um dem Verein eine Zuwendung über 5000 Euro zuzusagen – „für sinnvolle Projekte in der nächsten Zukunft“.