Friedrichshafen / sz - Die Kreisbaugenossenschaft Bodenseekreis (KBG) blickt auf ein gutes Geschäftsjahr zurück. Bei der 65. Hauptversammlung am Donnerstagabend im Graf-Zeppelin-Haus gab der Aufsichtsratsvorsitzende Walter Hofmann bekannt, dass am 30. Oktober eine Dividende von zwei Prozent an die Mitglieder ausgeschüttet wird.
Vorstandsvorsitzender Wolfgang Sigg berichtete über ein zufrieden-stellendes Geschäftsjahr 2013, in dem sich das Geschäftsguthaben der 1523 Mitglieder auf über 1,8 Millionen Euro erhöht hat. Unter Einbeziehung des Bilanzgewinns von mehr als 175 000 Euro wuchs das Eigenkapital auf über 20 Millionen Euro. Wolfgang Sigg streifte die Wohnungssituation unter anderem im Bodenseekreis, in dem die Bevölkerungszahl von 2002 bis 2011 um fast vier Prozent gestiegen ist. Damit war das Wachstum hier doppelt so hoch wie im Land. Bis 2030 soll es im Kreis weitere sieben Prozent mehr Einwohner geben. Schon jetzt ist die Wohnungsnachfrage vor Ort hoch. Gestiegen sind gleichzeitig die Immobilien- und Mietpreise – in Baden-Württemberg zwischen 2005 und 2013 um mehr als ein Fünftel.
Dies zeige, so Sigg, wie wichtig es sei, das regionale Wohnungsangebot weiter zu entwickeln. Die KBG ist davon überzeugt, mit der neuen Wohnanlage in der Allmandstraße (ehemaliges Finanzamt) auf eine gute Nachfrage zu treffen. Mit dem Bau soll im nächsten Jahr begonnen werden, die Fertigstellung ist für 2016 vorgesehen. Geplant sind 57 Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen mit Wohnflächen zwischen 50 und 120 Quadratmetern, im Einzelfall auch 165 Quadratmetern. Daneben entstehen 40 seniorengerechte und barrierefreie Zwei- und Dreizimmer-Wohnungen.
25 Millionen investiert
Neben drei weiteren Gewerbeflächen für Dienstleister oder Ärzte wird das Gustav-Werner-Stift Büroräume in der Anlage beziehen, um von hier aus Betreuungsangebote zu machen und die ebenfalls geplante Senioren-Wohngemeinschaft mit zehn Appartements zu führen. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 25 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Bilanzsumme der KBG um 1,2 Millionen Euro auf 61,4 Millionen reduziert. Auf das Anlagevermögen entfallen 56,1 Millionen Euro. Die Bilanzposition „Grundstücke mit Wohnbauten“ ist mit knapp 53 Millionen Euro für einen Wohnungsbestand mit 1164 Wohnungen sowie elf gewerblichen Einheiten ausgewiesen. Um Energie einzusparen und Wohnungsgrundrisse zu verbessern, modernisiert die KBG über 260 Wohnungen aus ihrem Bestand.
Die KBG-Guthaben bei Kreditinstituten belaufen sich auf 3,4 Millionen Euro, die angelegt sind und zur Mitfinanzierung des Bauvorhabens Allmandstraße herangezogen werden. Das sind 1,6 Millionen weniger als vor einem Jahr, da Mittel in die energetische Modernisierung geflossen sind. Durch den Bilanzgewinn in Höhe von 175 000 Euro ist das Eigenkapital auf mehr als 20 Millionen Euro angewachsen. Diese Summe entspricht 33,2 Prozent der Bilanzsumme. Im Vorjahr lag diese Eigenkapitalquote noch bei 31,5 von Hundert. Die Verbindlichkeiten schlagen mit insgesamt 39,4 Millionen Euro zu Buche und machen rund 64,2 Prozent der Bilanzsumme aus. Die Umsatzerlöse aus den 1164 Wohnungen erhöhten sich um 340 000 Euro auf über 6,6 Millionen Euro. In die Instandhaltung und Modernisierung ihrer Immobilien hat die KGB in den vergangenen zehn Jahren 30 Millionen Euro investiert.
Schmidberger rückt nach
Am Ende dankte Wolfgang Sigg im Namen von Vorstand und Aufsichtsrat dem ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Günter Bittelmeyer, der sich mehr als 25 Jahre bei der KBG engagierte und in diesem Jahr gestorben ist. „Er fehlt uns, aber wir werden uns gern an ihn erinnern“, sagte er unter Beifall. Aufsichtsratsvorsitzender ist jetzt dessen früherer Stellvertreter Walter Hofmann. Den freigewordenen Platz im Aufsichtsrat nimmt Klaus-Dieter Schmidberger für zunächst ein Jahr ein, nachdem die Amtszeit von Gunter Bittelmeyer bis 2015 gedauert hätte. Schmidberger (50) ist gebürtiger Häfler, seit 33 Jahren bei der Sparkasse und dort Bereichsleiter für das Firmenkundengeschäft. Er wurde einstimmig gewählt.
Ebenso ausnahmslos einstimmig beschlossen die Mitglieder nach Erläuterungen durch Walter Hofmann die diversen Berichte, den Jahresabschluss, die Verwendung des Bilanzgewinns, den Prüfbericht und entlasteten Vorstand wie Aufsichtsrat.