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Wassereinbruch: Segler gerät vor Friedrichshafen in Seenot

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Friedrichshafen / sz - Seenotfall am Freitag gegen 14.30 Uhr rund eine Seemeile vor Friedrichshafen: Eine Segler entdeckt bei flotter Fahrt durch Zufall Wassereinbruch in seiner Yacht. Die selbst alarmierte Rettungsleitstelle benachrichtigt die Wasserschutzpolizei.

Die kommt gerade noch rechtzeitig zum havarierten Schiff und zieht es in den rettenden Hafen. Am Kran dann wird die Ursache klar: Aus unbekannten Gründen löste sich die Schrauben-Welle des Motors und rutschte außerbords. Durch den Durchgang der Welle drang Wasser ins Boot. Soviel, dass innerhalb kürzester Zeit 20 Zentimeter Bodensee-Wasser in der Bilge stand.

Pumpe hält Schiff über Wasser

Neben der Wapo war auch die Häfler Feuerwehr im Einsatz. Sie war mit zwei Fahrzeugen und sechs Mann zum Gelände des Württembergischen Yachtclubs (WYC) ausgerückt – wo das Boot letztendlich auch an den Kran genommen wurde.

Die verunglückten Segler waren bei zwei bis drei Windstärken rund eine Seemeile vor Friedrichshafen auf Höhe des Schlosses unterwegs. Der Wassereinbruch wurde nach Angaben des Skippers (ein erfahrener Segler aus Reihen des WYC) durch Zufall entdeckt. Die Ehefrau kletterte in die Kajüte um Kaffee zu holen. Das Schiff, das schnell Wasser nahm, war für den Mann an der Pinne nur noch schwer zu steuern. Dem Skipper gelang es aber, seine Yacht noch Richtung Hafeneinfahrt zu steuern. Dort übernahm die Wapo die Yacht und schleppte sie zum Kran.

Eine Pumpe sorgte dafür, dass die Yacht bis zum Auskranen nicht gesunken ist. Die Schadenshöhe und genaue Ursache der Havarie sind unbekannt.


Abschlepptrupp zieht durch die Altstadt

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Friedrichshafen / sz - Die Stadt Friedrichshafen greift in der Fußgängerzone durch: Wer am Donnerstagabend unerlaubt mit dem Auto eine Runde drehte oder sein Fahrzeug dort parkte, bekam ein Knöllchen verpasst.

Die Ordnungshüter schrieben in eineinhalb Stunden mehr als 40 Autofahrer auf. Zwei Fahrzeuge kamen an den Abschlepphaken.

Es geht gemütlich in der Schanzstraße in der Fußgängerzone zu. Häfler und Touristen sitzen am lauschigen Donnerstagabend draußen, genießen ihre Getränke. Gegen 21 Uhr ändert sich das schlagartig. Drei Fahrzeuge mit orangenem Blinklicht der Abschleppgemeinschaft Bodensee rollen an. Ein Streifenwagen der Polizei ist im Einsatz, zwei langjährige Mitarbeiter des Gemeindevollzugsdienstes der Stadt Friedrichshafen laufen durch die Straße. Dazu kommen Hans-Jörg Schraitle (Amtsleiter des Bürgerservice, Sicherheit und Umwelt), Roland Sabacinski (Leiter Rechtsamt) und Jörg Frey (Polizeirevierleiter). Ihr gemeinsames Ziel: öffentlichkeitswirksam den Autofahrern zeigen, dass die Fußgängerzone kein Parkplatz ist. Beliebtester Parkplatz ist übrigens der Kirchplatz beim Rathaus.

Verbot gilt Tag und Nacht

Lange dauert es nicht, bis das erste Fahrzeug am Abschlepphaken ist. "Die Fußgängerzone ist kein rechtsfreier Raum", sagt Hans-Jörg Schraitle. Denn Autos sind auch in der Häfler Fußgängerzone verboten. Einzig, wer eine städtische Erlaubnis hat, darf einfahren. Taxen und Übernachtungsgäste der Hotels in der Altstadt dürfen ebenfalls rein. Zwischen 6 und 11 Uhr sowie von 18 bis 20 Uhr ist die Fußgängerzone zudem für den Lieferverkehr freigegeben. Alle anderen Fahrer von motorisiertem Untersatz haben nichts in der Altstadt zu suchen. Das gilt Tag und Nacht.

Trotzdem: Durchschnittlich alle zwei Minuten erwischen die Ordnungshüter einen Autofahrer an diesem Abend. So wie zum Beispiel einen offensichtlich gut situierten Mercedes-Fahrer. "Ich wollte nur kurz zur Bank", rechtfertigte sich der Mann mit Häfler Kennzeichnen. Dass die Fußgängerzone für Autofahrer nachts tabu ist – davon habe er nichts gewusst. Ähnliches bekommen die Ordnungshüter auch am Buchhornplatz zu hören. "Ich bin reingefahren, um schnell etwas aus meiner Wohnung zu holen", erzählt ein junger Mini-Fahrer. Auch ihm sei die Regelung nicht bekannt, obwohl große Schilder an den Zufahrten zur Fußgängerzone darauf hinweisen. Diese gelten übrigens auch für Rollerfahrer. Einen erwischten die Ordnungshüter nur wenige Meter weiter. Auch er habe nach eigener Aussage nur kurz geparkt.

Beschimpfungen bleiben aus

Klassische Ausreden seien das, sagt einer der beiden diensthabenden Gemeindevollzugsmitarbeiter. Seinen Namen will er lieber nicht in der Zeitung lesen, zu oft werde er so schon angefeindet. Seit zwölf Jahren kontrolliert er in Friedrichshafen. "Du Abzocker" oder "Haben Sie nichts Besseres zu tun" sind laut dem Mann in blau-weißer Dienstkleidung noch freundliche Beschimpfungen. Dass an diesem Abend die Fahrer nicht ausfällig werden, verwundert ihn ein wenig. "Dass mag vielleicht daran liegen, dass die Presse heute mit dabei ist", erklärt er sich die Freundlichkeit der Falschparker.

Dass die Fußgängerzone überhaupt als Parkplatz oder Straße umfunktioniert wird, hat mehrere Gründe. In der Altstadt gibt es Hotels, Tiefgaragen und Geschäfte. 400 Fahrzeuge fahren täglich berechtigt in die Fußgängerzone ein, die Stadt kann deshalb die Altstadt nicht vollkommen für den Verkehr abriegeln. "Doch auch diese liberale Lösung hat ihre Grenzen und die müssen wir durchsetzen", sagt Hans-Jörg Schraitle.

Stichpunktartige Kontrollen

An dieser Durchsetzungsfähigkeit zweifelt aber mancher Häfler. Zu lasche Kontrollen, insbesondere während der Nachtzeiten, lautet der Vorwurf. Roland Sabacinski widerspricht dem zwar, räumt aber ein: "Vor eineinhalb Monaten haben wir die Dienstpläne so umorganisiert, dass auch an drei bis vier Abenden in der Woche stichpunktartig kontrolliert werden kann."

Passanten an diesem Abend begrüßen das. "Ich habe kein Verständnis dafür, dass hier geparkt wird. Abschleppen ist vollkommen in Ordnung, weil jeder weiß, dass das hier eine Fußgängerzone ist", meint der Häfler Freddy Pickels.

OB schaut zufällig vorbei

Zu den Passanten zählt an diesem Abend übrigens auch Oberbürgermeister Andreas Brand. Er ist auf dem Heimweg von einer Veranstaltung und trifft zufällig auf den Abschlepptrupp.

Er sagt: "Wir müssen mit Überwachung und Kontrolle den unberechtigten Verkehr in der Fußgängerzone in den Griff bekommen." Am Donnerstagabend ist den Ordnungshütern das zumindest gelungen. Einer der beiden Gemeindevollzugsmitarbeiter sagt: "40 Verwarnungen und zwei abgeschleppte Fahrzeuge in 90 Minuten ist schon heftig."

Italienisches Eis statt Schnaps und Zeitungen

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Friedrichshafen / sz - Wo im "Hirsch-Kiosk" über Jahrzehnte Jahre Zeitungen, Zigaretten und Süßwaren verkauft wurden, gibt’s ab Anfang Juli nur noch italienisches Speiseeis: Die Eiscafe Italia GbR Bottecchia/Piai eröffnet in der Charlottenstraße 1 gegenüber der Sparkasse Bodensee einen Eisverkaufskiosk. Genauer gesagt das "Italia – Eis to go". Die Stadt hat den "Roten Punkt" für die Umbaugenehmigung des Kiosks am Donnerstag erteilt.

"Stammkunden haben mich darauf aufmerksam gemacht, in dem leerstehenden Zeitungskiosk Eis zu verkaufen", erzählt Ivan Bottecchia. Er betreibt mittlerweile in der vierten Saison zusammen mit Alan Piai das "Italia" an der Häfler Uferpromenade. Der "Eisspezialist" hat den Kundenvorschlag umgesetzt. Ab Anfang Juli geht im neuen Kiosk italienisches Eis über die Theke. Der Eisverkauf startet allerdings rund drei Monate später wie geplant: Die für den Umbau notwendige Baugenehmigung hat den Terminplan des gebürtigen Südtirolers etwas durcheinandergewirbelt.

Ivan Bottecchia stammt aus Val di Zoldo. Einem Dörfchen in den südlichen Dolomiten. "Es ist das Eisdorf der Welt schlechthin", bekundet Bottecchia im Gespräch mit der SZ. Alle Mieter und Pächter des "Italia" stammen aus diesem Dorf. Das "Italia" an der Uferpromenade ist seit 1953 in italienischen Händen.

Rudolf Schmitt hat den "Hirsch-Kiosk" 37 Jahre als Mieter betrieben. Wegen einer schweren Erkrankungen musste er den Kiosk vor etwas mehr als zwei Jahren aufgeben. Wie sagte doch der Mann, der inzwischen im Franziskuszentrum gegenüber seines ehemaligen Kiosks seinen Lebensabend verbringt: "Es würde mich freuen, wenn der Kiosk als Verkaufsstelle des Italia weitergeführt würde."

Dass auch in der Charlottenstraße "selbstgemachtes italienisches Eis nach alten Rezepten aber regionalen Zutaten" verkauft wird, ist für Ivan Bottecchia "eine Selbstverständlichkeit".

"Häfler helfen erleichtert unsere Arbeit"

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Friedrichshafen / sz - "Wie gut, dass es Häfler helfen gibt. Danke allen, die spenden." Dagmar Neuburger weiß die unbürokratische Hilfe zu schätzen. Sie ist Sozialpädagogin und arbeitet seit sechs Jahren in der Schwangerenberatung der diakonischen Bezirksstelle in Friedrichshafen. Mit dem Geld, das die Schwäbische Zeitung mit ihrer Aktion "Häfler helfen" um die Weihnachtszeit sammelt, kann sie manche akute Notlage lindern und den Hilfe suchenden Menschen eine Perspektive geben.

Mehr als 91 000 Euro haben Leserinnen und Leser im vergangenen Jahr gespendet. Verwaltet wird das Geld von der katholischen Gesamtkirchenpflege, aufgeteilt wird es nach ökumenischem Proporz: Zwei Drittel bekommen die katholischen Stadtdiakone, ein Drittel die evangelische Diakonie. "Wir sind dankbar für diese Hilfe", sagt Neuburger. "Sie erleichtert unsere Arbeit und gibt uns die Möglichkeit, Notlagen aufzufangen, Menschen zu entlasten und positive Entwicklungen anzustoßen und zu unterstützen."

Die Tür in der Scheffelstraße 37 ist für Menschen offen, die nicht mehr alleine zurecht kommen und Unterstützung benötigen: sei es bei Konflikten, die eine Schwangerschaft auslösen kann, sei es bei gesundheitlichen, familiären oder finanziellen Problemen, die Mütter und/oder Väter haben. Der Schritt, Hilfe zu suchen und anzunehmen sei für viele schon eine große Überwindung. Wer will schon die Karten auf den Tisch legen und zugeben, dass er am Ende seines Lateins ist?

Neuburger berichtet von einer 30- jährigen Frau aus der Türkei, die seit acht Jahren in Deutschland lebt, mit einem Landsmann verheiratet ist und zwei Kinder hat, aber derart abgeschirmt wurde, dass sie kaum ein Wort deutsch spricht. Ihr Mann habe sie jetzt verlassen und sei mit der älteren Tochter in eine andere Stadt gezogen. Die eineinhalbjährige Tochter habe er bei ihr gelassen. Mit einem Nachbar sei die Frau in die Beratungsstelle gekommen, weil sie sich nicht mehr zu helfen wusste und kein Geld mehr hatte. Neuburger hat ihr einen Tafelausweis ausgestellt, ist mit ihr zum Landratsamt gegangen und hat ihr von den Häfler helfen-Spenden Geld gegeben, damit sie ihre Schulden in einem Lebensmittelladen begleichen konnte. Mit dem, was sie als Putzhilfe in einem Haushalt verdient, könne sie nicht leben.

Mosaikstein, kein Zauberstab

"Ohne ihren Sohn würde sie nicht mehr leben", sagte die 26-Jährige, die am gleichen Tag die Beratungsstelle aufsuchte. Im Alter von zwei bis vier Jahren wurde sie von ihrem von ihrem Vater sexuell missbraucht. Nach einer Behandlung in einer psychosomatischen Klinik sei sei derart abgesackt, dass sie nichts mehr auf die Reihe gebracht hat. Mietschulden, Handyschulden, Mahnungen vom Stadtwerk - alles brach über sie herein. "wir können nicht alles retten", sagt Neuburger, aber indem wir aus den Spenden Anzahlungen machen und mit Hilfe eines Schuldnerberater im Landratsamt konkrete Schritte vereinbaren, können wir die Lage entspannen und neue Wege raus aus der Misere eröffnen. "Häfler helfen ist für uns nicht der Zauberstab, sondern ein Mosaikstein, der sich in das Bild fügt", sagt Neuburger.

"Wir versuchen, akute Not zu lindern, schauen aber auch, wo etwas schief gelaufen ist." Wenn etwa eine Familie mit drei kleinen Kindern 1700 Euro netto Arbeitslosengeld II (Hartz IV) bekommt, dann sei das zunächst einmal eine Grundlage, den Alltag finanziell zu bewältigen. So viel müsse netto erst mal einer verdienen. Die 35-jährige Mutter habe dennoch 100 Euro bekommen, um den drei Kindern Sommerkleider zu kaufen.

Das Geld sei eben oft ein Türöffner. Den Vater wieder in Arbeit zu bringen und die Mutter so weit zu qualifizieren, dass die mittelfristig dazuverdienen könne, sei das Ziel. Beide seien hoch motiviert, wollen aus ihren Fähigkeiten etwas machen und sich in die Gesellschaft einfügen. Für Menschen anderer Hautfarbe gar nicht so einfach.

Mann hämmmert mit Kopf gegen Autos und Wände

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Friedrichshafen / sz - Ein betrunkener Mann hat sich heftig gewehrt und die Polizisten bespuckt, als sie ihn am Samstagmorgen in der Hauffstraße in Gewahrsam nehmen wollten. Die Polizei war gerufen worden, weil der Mann mit seinem Kopf gegen parkende Autos schlug. Er wurde in die Psychiatrie eingeliefert.

Die Polizei war am Samstag um 6.15 Uhr informiert worden, dass ein Betrunkener an parkenden Autos in der Hauffstraße zu schaffen machen würde. Dabei schrie und brüllte er. Als die Beamten ihn kontrollierten, lief der 28-jährige Mann davon. Vor den Augen der Polizisten schlug er mehrmals mit seinem Kopf gegen ein Auto und beschädigte es. Anschließend schlug der Mann seinen Kopf mehrmals mit voller Wucht gegen eine Hauswand und ein Geländer. Er verlor kurzzeitig das Bewusstsein, wie die Polizei berichtet. Als er wieder zu sich gekommen war, rannte er auf den Streifenwagen zu und stieß mehrmals mit dem Kopf gegen das Auto. Es blieben Dellen in der Karosserie zurück. Als die Polizeibeamten den Mann in Gewahrsam nehmen wollten, beleidigte der 28-Jährige sie und versuchte, sie zu bespucken. Die Polizisten sahen sich gezwungen, den Mann zu überwältigen und zu fesseln. Er wurde zur Behandlung in die Psychiatrie eingeliefert.

Chor "Klangvoll" singt Gospels

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Friedrichshafen / sz - Viel Schwung und Pepp hat das Gospelkonzert des Chors "Klangvoll" denZuhörern am Samstagnachmittag in der Kirche St Johannes Baptist in Ailingen geboten. "Klangvoll" ist Teil der Chorgemeinschaft Liederkranz Ailingen und trat unter der Leitung von Olga Tissen auf. 18 Lieder umfasste das Programm, das in neun Wochen einstudiert wurde.

Liane Sutter, die durchs Programm führte, versicherte: "Wir bewegten uns mit diesem Programm auf völlig neuem Terrain, aber es hat sich gelohnt, und wir hatten viel Spaß beim Einüben der Lieder". Die Gospels enthielten Elemente des Blues und der Negro Spirituals. So auch das Anfangslied "Siyahamba", ein afrikanischer Zulu-Gospel mit der Botschaft: Marschiere in Gottes Licht! Mit diesem Lied kamen auch die Sänger nach vorne und stellten sich auf, nachdem sie zunächst verteilt in der Kirche angefangen hatten zu singen. Mit "Deep River" und "Were you there?" zeigten die 19 Sänger, dass sie auch langsamere, getragene Gospels beherrschen, teilweise in Zusammenspiel von wechselnden männlichen und weiblichen Stimmen. Barbara Graf und Iris Seliger lieferten die deutsche Übersetzung für die zumeist englischen Lieder, so auch bei "God will make a way": Bei Gott ist alles gut geplant. Er zeigt mir den Weg. Ein fester Blickkontakt der Sänger zur Dirigentin Olga Tissen und deren Anweisungen vermittelten diese Sicherheit, die für einen erfolgreichen Auftritt ohne Fehler nötig sind.

Für die Dirigentin selbst war beides angesagt: auf dem Piano begleiten und den Takt für die Sänger angeben. Eine Aufgabe, die sie bravourös meisterte.Bei "Ride on Jesus, Ride on" hieß es sogar für die Zuhörer, den Refrain mitzusingen. Die Sänger selbst schnipsten mit den Fingern und gingen mit den Hüften mit bei diesem A-capella Song. Mit "You Raised me Up" kam die aufmunternde Botschaft, dass Gott aufbaut und dass mit ihm alles möglich ist. Nicht fehlen durfte der Gospel-Klassiker "Oh Happy Day".

Zum Schluss lieferte der Chor noch zwei Zugaben und genoss den wohlverdienten Applaus des Publikums. Gemeindereferentin Sabine Wetzel bedankte sich im Namen der Gemeinde für den Auftritt und sagte: "Ich danke für diese Art, die frohe Botschaft weiterzugeben". Die Hälfte der Spendeneinnahmen des Konzerts gehen an die Gemeinde für das Projekt der Orgelrestaurierung.

Beim Tagesmütternetz geht eine Ära zu Ende

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Friedrichshafen / sz - 2015 ist das Tagesmütternetz Bodenseekreis 40 Jahre alt geworden. Ein stolzes Alter für einen Tageselternverein, schließlich gibt es solche Vereine erst seit Ende der 1970er-Jahre. In diesem Jahr wolle man die Qualifizierung von Tagesmüttern aber wieder an das Jugendamt zurückgeben. Man habe sich mit dem Amt nicht über notwendige Qualitätskriterien einigen können, wie der Verein in einer Pressemitteilung schreibt.

Das Tagesmütternetz war dabei, als sich die Kindertagespflege im Land immer weiter ausstrukturierte und hatte maßgeblich an diesen Strukturen mitgearbeitet. Landes- und Bundesverband Kindertagespflege wurden gegründet, um diesen Entwicklungen zentrale Organe zu geben. Es kamen Gesetze und Vorgaben, die die Arbeit in den Jahren immer wieder grundlegend veränderte.

Diese ständigen Weiterentwicklungen haben auch die Aufgaben des Tagesmütternetzes Bodenseekreis verändert. 1994, als das Jugendamt die Vermittlung von Tagemüttern im Bodenseekreis übernahm, wurde der Verein seines ursprünglichen Zweckes beraubt – der Vermittlung von Tagespflegepersonen. Es musste grundsätzlich neu überlegt werden, wie es weitergehen könnte.

2008 kam es zu einer Neuaufstellung des Vereins: neuer Vorstand (Susann Struppek und Eveline Mauch) und neuer Name "Tagesmütternetz". "Wir verknüpfen" – diese Motto sollte Programm werden. Verknüpfen der Tageseltern untereinander, der Eltern, die Ihre Kinder betreuen lassen, aber auch Verknüpfung mit den übergeordneten Strukturen Jugendamt, Landes- verband/andere Landkreise und Bundesverband.

Ein Büro wurde erkämpft und 2010 hatte das Tagesmütternetz eine weiter wichtige Aufgabe: Die Qualifizierung von Tagespflegepersonen im Bodenseekreis wurde dem Verein vom Jugendamt per Kooperationsvertrag übertragen. Eine 40% Stelle zur Ausführung der Tätigkeiten wurde ganz neu eingerichtet.

Eine neue Ära begann. Die Qualifizierung wurde grundlegend reorganisiert und auf 160 Unterrichtseinheiten erhöht. Konzeptionenhielten die Neuerungen fest. Diese wurden gängigen Qualitätskriterien unterworfen. Seit 2015 ist das Tagesmütternetz Träger des Gütesiegels zur Qualifizierung von Tagespflegepersonen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Bundesagentur für Arbeit und des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales Baden- Württemberg, beauftragt durch das Land Baden-Württemberg. Mitgetragen wurde diese Entwicklung von fünf Referentinnen, die die Kurse durchführen, den an der Kindertagespflege beteiligten Personen des Jugendamts und vor allem von den Tageseltern, die jetzt eineinhalb bis zwei Jahre einmal wöchentlich die Kurse besuchen.

"Leider geht diese Phase des Tagesmütternetzes jetzt auch dem Ende zu", teilt der Verein mit. Die Qualifizierung werde ab September 2016 wieder beim Jugendamt angegliedert sein. Trotz Verhandlungen, die sich über ein Jahr hinzogen habe man keine Einigung mit dem Jugendamt bezüglich der notwendigen Qualitätskriterien und das weitere Vorgehen erzielen können.

Das Tagesmütternetz wird sich ab September inhaltlich wieder neu aufstellen, da wieder eine zentrale Aufgabe weggefallen ist.

"Das Wichtigste sind die Mitarbeiter"

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Friedrichshafen / sz - Alfred Müllner hat seinen Dienst beim Stadtwerk am See beendet. Der Schreibtisch ist geräumt, sein Nachfolger Alexander-Florian Bürkle hat die Geschäfte übernommen. Alfred Müllner wird zum 1. August Chef der Augsburger Stadtwerke werden, zurzeit läuft er in Spanien auf dem Jakobsweg – alleine, um den Kopf frei zu bekommen.

Für Augsburg, wie er sagt. Das Kapitel Stadtwerk am See hat Alfred Müllner abgeschlossen. Was ihn in den 14 Jahren und sieben Monaten hier am See beschäftigt hat, hat er in einem Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung verraten.

Seit Oktober 2001 hat Alfred Müllner beim Stadtwerk am See gearbeitet, damals zusammen mit dem Geschäftsführer Peter Turkowski, der 2007 in den Ruhestand ging. Alfred Müllner wurde Vorsitzender der Geschäftsführung mit Stefan Söchtig an seiner Seite.

Strukturwandel der Branche

Eines der wichtigsten Themen sei kurz nach der Jahrtausendwende der Strukturwandel in der Branche gewesen. "Die Politik hatte entschieden, das Monopol beim Verteilen von Strom aufzuheben. Und darauf mussten sich die Technischen Werke einstellen", erzählt Müllner. Soll heißen, aus den Technischen Werken musste ein wettbewerbsfähiges Unternehmen gemacht werden. In jedem Netzgebiet gab es seinerzeit nur einen Anbieter von Strom. Nach der Aufhebung des Monopols drängten zahlreiche Firmen auf den Markt. Die gingen zwar mitunter genauso schnell wieder kaputt, wie sie sich angeschickt hatten, den Strommarkt zu revolutionieren, andererseits entstand Wettbewerb und der sollte den Kunden dienen.

"Die Konsequenz war logisch. Die Technischen Werke brauchten plötzlich Leute für den Vertrieb, für die Produktwerbung und den Produktverkauf. Neue Anbieter kamen auf den Markt und bekamen ehemalige TWF-Kunden. Wir mussten mit unseren Produkten die Mauern der Stadt verlassen und auch außerhalb Kunden generieren", sagt Müllner. Die TWF dehnten sich aus.

Netzregulierung

Zweiter Schritt des Strukturwandels war die Regulierung der Netze. "Für die Bürger wurden die Netze preiswerter, für die Unternehmen zählte plötzlich nicht mehr nur die Versorgungssicherheit, sondern die Effizienz", sagt Müllner. Kontrolliert wurde das durch die Regulierungsbehörde. "Wir mussten Sicherheit zum geringen Preis bieten. Bei uns waren die Anforderungen durch die Industrie immer schon weit höher als anderswo. Die Folge war ein effizientes Netz mit hoher Ausfallsicherheit."

Energiewende

Und dann kam die Energiewende. Der Bau und Betrieb von Großkraftwerken barg ein hohes Risiko und wenig Rendite. Von dem Projekt des Kohlekraftwerkes in Brunsbüttel haben sich die Technischen Werke schnell wieder verabschiedet. Die dezentrale Versorgung rückte in den Vordergrund. 1999 eröffnete die Österreichische Verbund AG ein Büro in München und bot Strom aus Wasserkraftwerken an. "Die TWF kauften damals als einer der ersten Kunden Strom zum halben Preis dessen ein, was bis dahin an die Energie-Versorgung Schwaben (EVS), die später zur EnBW werden sollte, gezahlt wurde. Der Trend ging zum Ökostrom." Alfred Müllner erzählt aus dieser Zeit, in der das Projekt "Neue TWF" stammt. Damals musste sich die städtische Tochter neu aufstellen. Dienstleistungen wurden wichtiger und aus seinerzeit 150 Mitarbeitern sind heute 320, aus den 2,5 Millionen Euro Umsatz des Unternehmens sind heute zehn Millionen geworden. Die neuen Strukturen förderten Entwicklungen, die zur Gründung des Regionalwerkss geführt haben, die die kleinsten Stadtwerke Deutschlands in Hagnau haben entstehen lassen und die schließlich das immer schon bedeutsame Standbein der Technischen Werke, die Kooperationen mit anderen Partnern, noch bedeutsamer haben werden lassen. Das mündete schließlich in den Gesprächen zwischen der Überlinger Oberbürgermeisterin Sabine Becker und dem Häfler Oberbürgermeister Andreas Brand.

Die Fusion

Die beiden Verwaltungschefs gaben den Technischen Werken Friedrichshafen und dem Stadtwerk Überlingen den Auftrag, von Ostern bis Dezember 2011 "tabulos eine Konzeption für eine Kooperation der beiden Unternehmen auszuarbeiten. Am Ende bot der vollständige Zusammenschluss die besten Chancen", sagt Alfred Müllner. Am 1. Oktober 2012 war aus zwei erfolgreichen Stadtwerken ein schlagkräftiges Unternehmen geworden, das alle Anforderungen des Marktes und der Branche erfülle, so Müllner. Er hat diese Fusion zusammen mit seinem Kollegen Klaus Eder vorbereitet und "mit dem gesamten Team der Mitarbeiter umgesetzt". Auf die Leistung der Mitarbeiter in dieser Sache ist Müllner nicht nur stolz, er hebt sie hervor, wo immer er kann.

"Vier Jahresergebnisse liegen vor, vier Steigerungen und eine Übererfüllung der Pläne. Das war eine Fusion mit hoher Geschwindigkeit und eine anschließende Beschleunigung, ohne auch nur einen Mitarbeiter zu entlassen. Das Stadtwerk am See ist nach außen eine Marke geworden und wer dort arbeitet, ist stolz darauf", sagt Müllner und erzählt von Mitarbeiterbefragungen mit überaus positiven Rückmeldungen.

Der nächste Schritt

Bei diesem Erfolg stellt sich die Frage, warum der Chef dieses Unternehmens seinen Hut nimmt. "Das ist ein Karriereschritt. Ich bin gerufen worden. Ich bin sehr dankbar für das, was ich hier erleben durfte. Jetzt stellt sich eine neue Herausforderung." Seinem Nachfolger Alexander-Florian Bürkle hat er auch etwas mit auf den Weg gegeben: "Das Wichtigste in diesem Unternehmen sind die Mitarbeiter und die Mannschaft, weil sie das Unternehmen weiterentwickeln."


Zweites Boje-Festival begeistert

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Friedrichshafen / sz - Witzig, originell und ganz schön kritisch: So hat sich der Theaternachwuchs beim Boje-Festival präsentiert. Zum ersten Mal trat Friedrichshafen als Gastgeber auf. Eine erneute Einladung ist nicht ausgeschlossen.

Jutta Klawuhn hatte Tränen in den Augen, als der begeisterte Applaus zu "Wo ist dieser verdammte Schuh?" verklang. Die Ravensburgerin arbeitete mit den Kindern vom Theaterclub "Die Bühnenfeger" die Aschenputtel-Adaption aus. Zweieinhalb Wochen vor Ende der Probenzeit zog sie sich eine Lungenentzündung zu. "Den Schluss und was sonst noch fehlte, das hatte ich in meinem fiebrigen Kopf", erinnerte sie sich. Sie wollte das Boje-Festival schon absagen, doch ihre Regieassistentinnen Hannah Welzel und Geli Koch erklärten ihr, dass sie das durchziehen würden. "Ich bin total glücklich und gerührt, dass sie das alleine gemacht haben." Das Publikum jedenfalls fühlte sich bestens unterhalten vom jüngsten Ensemble der Runde, das Aschenputtel mit viel Witz in die Moderne geholt hatte: Der Prinz ist der schüchternen Cindy viel zu langweilig, weil er nur über sein Geld redet.

Claudia Engemann vom Kulturbüro Friedrichshafen, das das Festival organisiert hatte und das im Zweijahresrhythmus um den Bodensee reisen soll, ist rundum zufrieden mit dem Ablauf. "Ich kann nicht sagen, was mir am besten gefallen hat. Alle Stücke waren toll." Das Schönste sei aber gewesen, wie schnell sich die Jugendlichen und Kinder vermischt hätten und es gar keine Rolle mehr gespielt hätte, wer woher kam.

Kunterbunt war das Programm im Fallenbrunnen: Der Häfler Theaterspielclub 13+ vermischte in "Lauf, Leben, lauf!" Alltags- und Traumsituationen. "Außer Rand und Band" ließ sich vom Kultfilm "Footloose" inspirieren. Die beiden Stücken waren die buntesten am Wochenende: Sie überzeugten mit vielen Tanzeinlagen und einigen Denkanstößen rund um das, was Jugendliche in ihrem Alltag beschäftigt. Während es bei "Außer Rand und Band" mit dem Thema Drogen auch ganz schön ernst und traurig zuging, wechselte "Lauf, Leben, lauf!" titelgetreu so schnell die Sujets, das keines einem wirklich die Laune trüben konnte.

Auch die anderen Produktionen befassten sich mit dem, was die Jugendlichen bewegte: in "Was Frauen sagen und Männer nicht wissen wollen" zerpflückten die Mädchen der Feldkircher Gruppe "Blickwinkel" Rollenbilder und Klischees und wurde in emotionalen Monologen auch mal sehr direkt und zornig. Das Stück "Fear of missing out" hingegen befasste sich mit der um sich greifenden Smartphone-Sucht. Das Stück war die ruhigste Inszenierung mit den wenigen Themensprüngen – dafür besonders eindrücklichen Bildern von den roboterhaften, beinahe ferngesteuerten Jugendlichen mit ihren Handys.

Gewittersturm reißt Marktzelte um

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Friedrichshafen / sz - Eine Sturmböe hat am Samstagmittag auf dem Adenauerplatz in Friedrichshafen gewütet. Sie fegte über den Schlemmermarkt hinweg, riss Zelte und Stühle um. Weitere Sturmschäden habe es in der Stadt aber nicht gegeben, wie die Feuerwehr berichtet.

Chaos brach am Samstag kurz nach 13 Uhr auf dem Schlemmermarkt am Adenauerplatz aus. Der Grund: eine Gewitterfront. Sie zog rasant von Osten her auf und war begleitet von heftigen Sturmböen und starken Regenfällen. Der Sturm fegte über den Markt hinweg, ließ Zelte einstürzen, kippte Stühle um, riss Ware zu Boden.

"Es ging alles rasend schnell und dauerte gerade Mal zehn Minuten", berichtete Günther Feyhl. Er hatte zusammen mit seinen Kameraden vom Häfler Seemannschor für die Besucher des Schlemmermarktes gesungen. Die Sturmböe sei urplötzlich durch die Gasse von der Kirche her gekommen und hätte im Nu alles, was nicht niet- und nagelfest war, gepackt und über den Platz geschleudert. "Wir haben zunächst einmal den Stecker zur Stromzufuhr für unseren Verstärker gezogen und dann versucht, unsere Mikrofone und Notenständer in Sicherheit zu bringen", erzählte Feyhl.

Mit vereinten Kräften versuchten die Sänger dann, das Zelt zu sichern. Das gelang jedoch nicht. "Gut, dass niemand auf dem Platz verletzt worden ist. Es hätte durch die herumfliegenden Teile durchaus schlimmer ausgehen können", stellte er fest. Was dem Chor und den übrigen Standinhabern an Schaden entstanden ist, ließ sich am Samstag noch nicht abschätzen.

Etwas Galgenhumor bewiesen die Seemänner dann noch. "Wir haben ,das kann doch einen Seemann nicht erschüttern‘ so vor uns hin gesungen", verriet Günther Feyhl.

Größeren Schaden hatte die Sturmböen im Stadtgebiet aber nicht angerichtet. Wie die Freiwillige Feuerwehr auf SZ-Nachfrage mitteilte, war sie zumindest nicht um Hilfe gebeten worden.

Häfler Fußballfans feiern deutschen Auftaktsieg

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Friedrichshafen / ah - Rund 270 Fans haben am Sonntagabend im Friedrichshafener Lammgarten den ersten Auftritt der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft gegen die Ukraine verfolgt. Mit 2:0 ist das Team von Joachim Löw in die EM gestartet.

Bereits nach 19 Minuten durften die Zuschauer, darunter auch die glücklichen Gewinner des EM-Gewinnspiels der Schwäbischen Zeitung, die einen Tisch inklusive Getränke und Essen gewonnen hatten, das 1:0 durch Shkodran Mustafi feiern, der nach einem mustergültigen Freistoß aus halb rechter Position unhaltbar einköpfte. Nicht nur zur Freude der Fußballfans im Lammgarten machte der frisch eingewechselte Bastian Schweinsteiger kurz vor dem Abpfiff den Sack zu und traf nach einer Traumflanke von Mesut Özil zum 2:0.

Häfler Stadtorchester spielt Disney

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Friedrichshafen / sz - Das Stadtorchester Friedrichshafen hat am Sonnagnchmittag beim "Kids Winds"-Konzert im Graf-Zeppelin-Haus Stücke aus Disney-Klassikern gespielt. Bürgermeister Andreas Köster bedankte sich am Ende des "Kids Winds"-Konzerts bei allen Mitwirkenden bedankt. Die Stadt, die Eltern, die beteiligten Schulen und alle, die mit dem Event zu tun hatten, hörten: "Sie können stolz sein auf ihre Kinder."

Rund 240 Mitwirkende bevölkerten beim Schlussapplaus die Bühne, nur das Stadtorchester mit seinem neuen Leiter Pietro Sarno blieb unten auf der Vorbühne. Das Orchester verstand seine Mitwirkung als Hilfestellung für das, was die Gäste leisteten, ob Gesang, Spiel, Akrobatik oder Tanz.

Wie sehr hatte sich das Stadtorchester in den vergangenen Jahren noch unter David Gilson bemüht, den großen Saal im Graf-Zeppelin-Haus vollzubekommen, jetzt endlich hat die Hinwendung auf besondere Zielgruppen den gewünschten Erfolg gebracht – diesmal war der Saal wirklich voll. Dass die ganz Kleinen auf dem Schoß ihrer Eltern noch etwas quengelig wurden, fiel nicht ins Gewicht: Ein Programm zu bringen, das vom Kleinkind bis zu den Großeltern gleichermaßen anspricht und packt, ist fast unmöglich.

Moderatoren-Traumduo

Gleich zu Beginn kamen zwei putzmuntere Buben der Grundschule Fischbach auf die Bühne, um zu moderieren: Niklas und Matteo, das "Traumduo der Moderation", wie Bürgermeister Köster später lobte. Mit Witz und Temperament meisterten sie ihre Aufgabe und sorgten regelmäßig für zusätzlichen Applaus. Was hatten sie nicht alles unter dem Motto "Disney Fantasies" anzusagen: Songs und Musik aus dem "Dschungelbuch" und dem "König der Löwen" wie aus "Frozen" und "Arielle, die Meerjungfrau", beides Filme nach Andersen-Märchen. Schade war, dass der Programmflyer nur die Akteure verriet, aber nicht den Programmablauf.

Den Anfang machte der Chor der Grundschule Fischbach mit Schulleiterin Christine Waggershauser. Zum Gesang zogen die Kinder der Einrad- und Rollschuh-AG die Blicke auf sich. Elegant tanzte die KMG-Tanz-AG und schwangen Schüler der 6c des Karl-Maybach-Gymnasiums lange Bänder, während das Stadtorchester spielte. Dann gehörte die Bühne dem Gemeinschaftsprojekt der "Windstärken" und "Junior Drummers" der Musikschule Friedrichshafen und der Bläserklasse der Gemeinschaftsschule Schreienesch unter ihrem Leiter Thomas Unger. "Mickey Mouse Club", Tarzan und "Beauty and the Beast" zogen vorüber.

Nach der wohlverdienten Pause nahm das Stadtorchester mit einem Melodienmedley und Originalausschnitten aus dem Film der "König der Löwen" in den Bann. "Sind die Menschen da echt?", fragte ein kleines Mädchen in der Reihe seine Mama und war zufrieden, als ihr dies bestätigt wurde. Viel Applaus erntete auch der Unterstufenchor des KMG unter Renate Schulz. Viel Aufwand für ein großes Gemeinschaftserlebnis, der sich gelohnt hat, wie die Begeisterung zeigte.

"Boje" bietet einen Haufen guter Stücke

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Friedrichshafen / sz - Mit einer gemeinsamen Abschlussperformance auf der Uferpromenade haben die Teilnehmer des Theaterfestivals "Boje" das gemeinsame Wochenende am Sonntagnachmittag beendet. 120 Jugendliche aus vier Ländern haben drei Tage in Friedrichshafen verbracht. Die Jugendlichen sind allesamt Mitglieder von Jugendtheatergruppen rund um den See.

Die "Boje" ist ein Wanderfestvial, das in jedem zweiten Jahr angeboten wird – immer in einer anderern Stadt am See. Die Idee dahinter ist der Austausch über die Landesgrenzen hinaus. Die elf- bis 22-jährigen Teilnehmer kamen aus Österreich, Schweiz, Liechtenstein und Deutschland. Jede Gruppe hat eine Inszenierung vorgestellt und in einer gemeinsamen Nachbesprechung kamen der Austausch und auch neue Freundschaften zustande. "Es war viele Arbeit und Organisation im Vorfeld, aber es hat sich wirklich gelohnt", sagt Projektleiterin Claudia Engemann vom Kulturbüro Friedrichshafen. Neben den Inszenierungen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, an einem Workshop mit unterschiedlichen Schwerpunkten aus dem Gebiet des Theaters teilzunehmen. "Es soll jeder angesprochen werden, deshalb ist die Teilnahme für die Jugendlichen kostenlos", so Engemann. Lediglich die An- und Abfahrt müsse selbst finanziert werden. Das Projekt wird von der Internationalen Bodenseekonferenz gesponsert.

Übernachtet wurde in der Jettenhausener Turnhalle und die Mahlzeiten gemeinsam in der Mensa der Zeppelin-Universität zu sich genommen. Somit seien auch Gruppenbildungen aufgelöst worden. "An den ersten beiden Tagen haben sich die Teilnehmer noch sehr innerhalb ihrer Theatergruppen aufgehalten", aber das habe sich mit der Zeit aufgelöst. Durch die gemeinsamen Nachbesprechungen der jeweiligen Inszenierungen sei ein reger Austausch entstanden. "Es war eine unglaubliche kreative Atmosphäre und ein sehr respektvoller Umgang miteinander", freut sich die Projektleiterin.

Viel Theater an der Promenade

Ein ungewohntes Bild für die Häfler gab es dann noch am Sonntagnachmittag auf der Uferpromenade. Zum Abschluss haben die Teilnehmer gemeinsam eine Performance geboten. Einzelne, gekürzte Szenen aus jeder Inszenierung haben sie miteinander irgendwo auf der Promenade dargestellt. Als besonderes Bonbon für die Teilnehmer wird im Abschluss noch ein Wörterbuch entstehen. Bei dem gemeinsamen Angebot "Wia hoßd des uff …?" hat jeder Wörter und Wortspiele in ihrem/seinem Dialekt zusammengetragen und erklärt. "Das war ein voller Erfolg. Jetzt soll noch ein kleines Dialektbuch daraus entstehen, was den Teilnehmern noch zugeschickt wird." Die Idee, Jugendliche über die Landesgrenzen und auf kreative Art über den berühmten Tellerrand hinausblicken zu lassen, sei in vollem Umfang mit Leben gefüllt worden.

Das nächste Boje-Festival wird in Liechtenstein stattfinden.

Krankenkasse setzt auf mehr Beratung

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Friedrichshafen / sz - Das Quartier an der Metzstraße in Friedrichshafen hat mit der Krankenkasse Barmer GEK einen weiteren Mieter aus der Gesundheitsbranche. Die neue Geschäftsstelle im zweiten Obergeschoss wurde am Montag offiziell eröffnet. "Für uns ist Friedrichshafen mit rund 18000 Versicherten ein wichtiger Gesundheitsstandort", sagte Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK.

Mehr Mitarbeiter, längere Öffnungszeiten und ein neues Raumkonzept – so lassen sich die größten Veränderungen bei der Barmer GEK in Friedrichshafen zusammenfassen. Seit 1926 ist die Krankenkasse in der Stadt, vor dem Umzug ins Metzquartier Anfang Februar war sie in der Friedrichstraße beheimatet. Künftig betreuen 13 statt fünf Mitarbeiter die Versicherten, wie Geschäftsstellenleiter Rainer Klapper erläuterte. Auch bei den Öffnungszeiten wurde nachgebessert: Montags bis donnerstags hat die Geschäftsstelle von 9 bis 18.30 Uhr durchgehend geöffnet. Am Freitag ist bis 16 Uhr offen.

Doch auch die Mitarbeiter müssen sich umstellen. Sie haben künftig keinen festen Arbeitsplatz mehr. "Wir wollen weg von der Schreibtischberatung, hin zum Dialog auf Augenhöhe", sagte Klapper. Das heißt: Am Eingang gibt es einen Steharbeitsplatz. Dort werden kleinere Anliegen erledigt. Für längere Gespräche gibt es Sitzecken mit Computerbildschirmen und Sichtschutz sowie ein separates Besprechungszimmer. Klapper sagte: "Wir binden unsere Kunden ein und zeigen ihnen alle Vorgänge am Bildschirm."

Die Häfler Geschäftsstelle ist Teil der bundesweiten Umstrukturierungen bei der Krankenkasse. Anfang 2014 sorgte die Barmer GEK deshalb für Schlagzeilen. Sie kündigte an, die Zahl ihrer Niederlassungen in Deutschland zu halbieren und 3500 Stellen zu streichen.

Im Südwesten machten 35 der damaligen 76 Geschäftsstellen dicht. "Wir reduzieren zwar die Zahl der Geschäftsstellen, dafür gibt es aber an den Standorten mehr Mitarbeiter wie beispielsweise hier in Friedrichshafen", sagte Plötze. Betroffen von den Schließungen war auch die Lindauer Geschäftsstelle. Versicherte müssen für persönliche Beratungen künftig nach Friedrichshafen fahren.

Oberbürgermeister Andreas Brand lobte das Engagement der Krankenkasse in der Region: "Heutzutage ist es nicht mehr selbstverständlich, dass Gesundheitskassen in die Flächen gehen." Friedrichshafen sei mit einer steigenden Zahl an Beschäftigten ein attraktiver Standort.

Rotarier feiern Sommerfest am Seemooser Horn

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Friedrichshafen / sz - Das Sommerfest des Rotary-Clubs Friedrichshafen "Rotary am See" findet erstmals in Friedrichshafen statt. Die Veranstaltung gibt es bereits seit 18 Jahren. Da die Bodanwerft in Kressbronn nicht mehr zur Verfügung steht, wird ab diesem Jahr die Zeppelin-Universität am Seemoser Horn als Veranstaltungsort dienen. Die Besucher erwartet am Sonntag, 19. Juni, ab 11 Uhr ein buntes Fest. Der Gewinn geht in diesem Jahr an "wellcome".

Das Sommerfest verspricht ein Ausflugsziel für die ganze Familie zu werden. Neben zahlreichen Spiel- und Spaßangeboten für Kinder, gibt es auch eine Kinderbetreuung. "Der Rotaract Club Ravensburg verstärkt uns", erklärt Renate Köster, Schriftführerin bei Rotary Friedrichshafen. Rotaract ist die Jugendorganisation des Rotary-Clubs. Die Mitglieder sind Schüler, Studenten, Auszubildende und Berufstätige zwischen 18 und 32 Jahren. Sie werden die Angebote für die Kinder wie Hüpfburg und Schminken betreuen. Die Veranstalter freuen sich auf den neuen Austragungsort. "Das passt perfekt", meint Christoph Sedlmeier, Präsident des Clubs. Die Außenanlagen sind großzügig bemessen und innerhalb der Uni habe man weiter 500 Sitzplätze. Die Rotarierer hoffen auf viele Besucher.

Neben der Verpflegung vom Grill, Paella und weiterer Kulinaria winken bei der Tombola noch zahlreiche Gewinne. Namhafte Firmen haben die Preise gespendet. Zu gewinnen gibt es ein Fahrrad, eine Stereoanlage, Zeppelin Flüge, Wochenenden mit einem Traumauto und vieles mehr. "Über den Tag verteilt wird es mehrere Ziehungen mit jeweils einem Hauptgewinn geben", berichtet Robert Baur, Inhaber des Buchhorner Hofs. Aufhalten kann man sich auf dem Gelände den ganzen Tag. Das Unterhaltungsprogramm für die Kinder, lässt den Eltern die Zeit für einen Plausch beim Mittagessen oder bei Kaffee und Kuchen.

Der Tagesgewinn wird in diesem Jahr an "wellcome" gespendet. Jedes Jahr sucht der Rotary Club Friedrichshafen ein regionales Projekt aus, das auf Spenden angewiesen ist. Das Wellcome-Angebot der Stiftung Liebenau richtet sich an junge Familien. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen helfen direkt vor Ort. Wenn der Alltag mit dem neuen Familienzuwachs noch nicht so selbstverständlich ist, die Nächte oft zu kurz und die Tage noch unstrukturiert sind. Sie helfen bei Gängen zum Kinderarzt, bei der Geschwisterbetreuung oder passen das Baby auf, während Mutter und Vater etwas für sich tun können. Sie sind Ansprechpartnerinnen und sind zudem mit weiteren Beratungsstellen vernetzt, wenn weitere Hilfen benötigt werden. "Wellcome finanziert sich ausschließlich über Spenden", erzählt Christoph Sedlmeier. Der Gewinn wird eins zu eins an wellcome weitergegeben, denn die Rotary Mitarbeiter und auch die Rotaract Angehörigen arbeiten ehrenamtlich.


Sicher, aber nicht selig

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Friedrichshafen / sz - Friedrichshafen ist keine Insel der Seligen, Friedrichshafen ist aber eine sichere Stadt: Dies ist die Kernbotschaft des Sicherheitsberichts, den Polizei und Stadtverwaltung am Montag im Gemeinderat vorgelegt haben.

Nach der Silvesternacht in Köln wird die Arbeit der Sicherheitsbehörden viel kritischer betrachtet. Seither sieht sich die Polizei – meistens in sozialen Netzwerken – verstärkt mit dem Vorwurf konfrontiert, Straftaten herunterzuspielen oder Ermittlungen einzustellen, vor allem wenn Ausländer oder Flüchtlinge beteiligt seien. Aus diesem Grund war es Revierleiter Jörg Frey wohl ein Anliegen, zu erklären, dass die Häfler Polizei jede Anzeige aufnehme und auch korrekt bearbeite. "Wir verschweigen nichts", sagte Frey am Montag bei der Präsentation des Sicherheitsberichts im Gemeinderat. Gerüchte über angebliche Straftaten von Ausländern oder Flüchtlingen erwiesen sich bei näherer Betrachtung oft als haltlos, so Frey. Der Häfler Revierleiter wies noch einmal darauf hin, dass er und seine Kollegen sich bei der Öffentlichkeitsarbeit an den Pressekodex hielten, und zitierte dessen Richtlinie 12.1. Dort heißt es, dass in der Berichterstattung über Straftaten die Zugehörigkeit von Tatverdächtigen zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt werde, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein Sachbezug besteht.

Keine Brennpunkte

Frey betonte in seinem Vortrag, dass mehr Flüchtlinge unter den Tätern beziehungsweise Tatverdächtigen sind, im Verhältnis zur stark gestiegenen Zahl der Flüchtlinge bewege sich die Zunahme der Straftaten dieser Gruppe auf "gemäßigtem Niveau". Konkret waren Flüchtlinge im vergangenen Jahr an 196 Straftaten in Friedrichshafen beteiligt. Den größten Anteil machten daran aus: Diebstahl (66 Fälle), Rohheit und Körperverletzungen (39) und Rauschgiftkriminalität (31). Beim Thema Wohnungseinbruchsdiebstahl meldet die Polizei für das Berichtsjahr 2015 eine gewisse Entspannung. Insgesamt wurden 33 vollendete (2014: 76) und 16 versuchte Einbrüche (2014: 32) erfasst. Der Anteil der Deutschen am Kreis der Täter und Tatverdächtigen lag bei 36,4 Prozent, der der Nichtdeutschen bei 63,6 Prozent. Laut Statistik wurde jeder vierte Wohnungseinbruchsdiebstahl in Friedrichshafen aufgeklärt. Insgesamt ist die Zahl der Straftaten um 350 auf insgesamt 4067 angestiegen. Im Zehn-Jahres-Vergleich liege man damit knapp über dem Mittelwert, fügte Frey an.

Brennpunkte im klassischen Sinne gebe es in Friedrichshafen keine, höchstens "Bereiche von Auffälligkeiten", sagte Hans-Jörg Schraitle, der Leiter des Häfler Amts für Bürgerservice, Sicherheit und Umwelt. Einige Stellen in der Innenstadt, wo sich in jüngerer Zeit Treffs für Saufgelage entwickeln, werde man im Auge behalten. Eine Premiere, ließ Schraitle wissen, werde es beim nächsten Seehasenfest geben: eine "Chill-out-Area". Unter der Regie der "Molke" wird hierbei ein Rückzugsbereich für Jugendliche geschaffen. In gemütlicher Atmosphäre sollen sie die Möglichkeit bekommen, locker zu plaudern und herunterzukommen – eben zu chillen. Schraitles Vorschlag, ein städtisches Einbruchschutz-Förderprogramm zu entwerfen, erfuhr im Gremium große Zustimmung, lediglich die Grünen votierten dagegen. Mit dem Programm, das im Herbst vorgelegt wird, soll beispielsweise der Einbau von sicheren Türen und Fenstern bezuschusst werden.

Straftaten in Friedrichshafen 2015

Insgesamt: 4067; Diebstahl: 1541;

Vermögens-/Fälschungdelikte: 677; Rohheit: 535; Rauschgift: 312; Sexualdelikte: 35; Gegen das Leben: 1; Sonstiges: 966.

Industrie trifft Ausbildung und Forschung

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Friedrichshafen / sz - Die Continental AG hat am Montag das Labor "Continental Trend Antenna" an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, Campus Friedrichshafen, eröffnet. Damit wird auch der Technikcampus der DHBW Teil eines großen Netzwerkes, in dem weltweit bereits rund 170 Studierende und Wissenschaftler an den Mobilitätstrends der Zukunft forschen.

Mit fachlicher Unterstützung von Continental-Entwicklern und Professoren der DHBW wird im Fallenbrunnen an Projekten im Bereich Fahrerassistenzsysteme geforscht. Einige Studenten, die bereits in dem Labor arbeiten, haben dazu ihre Arbeiten und Studien bereits vorgestellt. dabei ging es unter anderem um die Entwicklung von Fahrassistenzsystemen für Motorradfahrer. In erster Linie werden dabei Sensoren in Form von Radartechnik oder optischer Kamerasysteme benutzt. So kommen auch Studenten der Luft- und Raumfahrt in den Genuss, in dem Labor zu arbeiten.

"Der Trend des hochautomatisierten Fahrens und neue Marktsituationen stellen uns vor die Herausforderung, schnellstmöglich neue Forschungsfelder zu erschließen und Prototypen zu entwickeln. Diese Entwicklung zeigt uns auch, dass wir vielfältige Mitarbeiter mit Kreativität, Tatendrang und Mut brauchen", sagt Karlheinz Haupt, Leiter des Geschäftsbereiches Fahrerassistenzsysteme bei Continental. "Daher freut es mich sehr, dass wir hiermit die Möglichkeit haben, neue Ideen unabhängig vom Tagesgeschäft zu erforschen. Gleichzeitig können wir Nachwuchsingenieure an das spannende Thema hochautomatisiertes Fahren heranführen und ihnen die Möglichkeit geben, sich in Entwicklungsprojekten zu beweisen." Haupt sieht die Kooperation von Wissenschaft und Industrie als Bereicherung für die Studenten, aber auch für das Unternehmen.

Die Kameras und Sensoren werden dabei von Continental in Lindau entwickelt. Dort arbeiten 1300 Menschen, davon rund 1000 Ingenieure. Jährlich stellt die Continental AG etwa 200 neue Ingenieure ein.

Megatrends erforschen

Für den Rektor der Dualen Hochschule, Herbert Dreher, ist es kein Zufall, dass das Unternehmen im Fallenbrunnen das Labor eröffnet. Es ist nach dem ZF-Innolab der ZF Friedrichshafen AG eine weitere Einrichtung, in der die Industrie unterstützend und kooperativ mit der Forschung zusammenarbeitet und Studenten die Möglichkeit gibt, an aktuellen Forschungsfragen zu arbeiten. "Megatrends verändern die Welt, langsam, aber nachhaltig. Und die Industrie muss diese Megatrends erforschen und darauf reagieren", sagt er. Mit der Verzahnung der Ingenieure und Mitarbeiter der Hochschule mit dem Unternehmen können reale Praxiserfahrungen in die Lehre einfließen.

Einer der ersten Studenten, die das Labor genutzt haben, war Adrian Pawlak, der einen Laborwagen entwickelt hat, mit dem die Sensortechnik für Fahrzeuge erforscht werden kann. Das Netzwerk Trend Antenna bekommt nach dem Labor in Friedrichshafen in Kürze eine weitere Einrichtung in Neu-Dehli.

"Niemand darf ausgeschlossen werden"

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Friedrichshafen / sz - In drei Wochen findet in St. Petrus Canisius die Priesterweihe der Diözese Rottenburg-Stuttgart statt. Das wird eine exklusive Feier. Josef Laupheimer (54) ist der einzige Neupriester in diesem Jahr. Da fragt sich der Katholik: Wie soll das mit der Kirche weitergehen, wenn sie personell derart ausblutet? Andreas Knapp ist Priester und führt als Kleiner Bruder vom Evangelium einen alternativen Lebensstil. Am Freitag, 17. Juni, 19 Uhr, feiert er in St. Petrus Canisius einen Gottesdienst und liest anschließend im Valentin-Mohr-Saal unter der Kirche aus seinem Tagebuch. 40 Tage lang lebte Knapp in einer Einsiedelei in der Sahara. In seiner Lesung nimmt er die Zuhörer mit auf eine spirituelle Reise zu den Quellen des Lebens. Anton Fuchsloch hat mit dem 58-Jährigen gesprochen.

Vor 2000 Jahren sind die Menschen Jesus nachgelaufen. Heute laufen sie der Kirche - zumindest bei uns - scharenweise davon. Woher kommt's?

Jesu Botschaft war revolutionär: Er predigte und lebte den Beginn einer neuen Gemeinschaft, die ihren Grund in Gott hat. Wenn Gott der Vater aller Menschen ist, dann darf niemand mehr ausgeschlossen werden. Diese Botschaft ist auch heute brandaktuell. Doch viele nehmen sie der Kirche nicht mehr ab, weil sie in ihrer Geschichte und Struktur diese Geschwisterlichkeit zu wenig realisiert hat.

Was muss sich ändern, damit das Evangelium die Menschen wieder anzieht und begeistert?

Papst Franziskus geht einen überzeugenden Weg: Die Kirche muss sich an die Seite der Armen und Ausgeschlossenen stellen. Sie muss schlichter werden, damit der äußere Pomp die Botschaft des Evangeliums nicht verstellt. Und sie muss sich am Vorbild Jesu orientieren, der nicht Gewalt und Angst, sondern Liebe und Vertrauen gepredigt hat.

Wie leben Sie Kirche/Gemeinschaft des Glaubens in der Ordensgemeinschaft der Kleinen Brüder vom Evangelium?

Wir versuchen, in kleinen Gemeinschaften, zu dritt oder zu viert, in sozialen Brennpunkten zu leben und die Arbeitsbedingungen unserer Nachbarn zu teilen. Ich habe beispielsweise zehn Jahre lang als Saisonarbeiter in einem Versandbetrieb in Leipzig gearbeitet. Diese Solidarität ermöglicht uns Kontakte auch zu Menschen, die kirchenfern sind. Wir bemühen uns um Gastfreundschaft, so dass andere bei uns mitleben, mit uns beten und den Glauben mit uns teilen können.

Was haben Sie aufgegeben, was gewonnen?

Als ich bei den Kleinen Brüdern vom Evangelium eintrat, habe ich eine gesicherte Stelle und einen sozialen Status aufgegeben. Gewonnen habe ich eine geschwisterliche Gemeinschaft, die Nähe zu Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben müssen – und die Erfahrung, dass ein einfacher Lebensstil sehr erfüllend sein kann.

Warum haben Sie sich gerade in einer Plattenbausiedlung in Leipzig niedergelassen und nicht in Baden oder Oberschwaben?

Leipzig ist eine Stadt mit einem sehr geringen Anteil an Christen beziehungsweise Katholiken. Über 80 Prozent der Bewohner gehören keiner Religion oder Konfession an. Ich habe es als Herausforderung erlebt, in einem solchen Milieu eine Gemeinschaft zu gründen, die durch das solidarische Mitleben ein einfaches Zeugnis für das Evangelium leben will. Und nach mehr als zehn Jahren kann ich sagen: Es war die richtige Entscheidung und wir haben in unserem Plattenbau am Stadtrand von Leipzig einen guten Ort gefunden, um als glaubende und betende Menschen präsent zu sein.

Die Mischung macht’s

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Friedrichshafen / sz - Die Eintrachtstraße in Allmannsweiler bekommt ein neues Gesicht: Im Technischen Ausschuss hat das Stadtplanungsamt am Dienstag den Entwurf für das neue Quartier vorgestellt.

Wie soll das neu zu gestaltende Wohngebiet der SWG an der Ecke Eintrachtstraße/Neulandstraße aussehen? Mit dieser anspruchsvollen Aufgabe haben sich Ende des vergangenen Jahres vier Architekturbüros befasst. Weil sich das Preisgericht nicht auf einen Siegerentwurf verständigen konnte, ging man einen neuen Weg, der in Friedrichshafen ein Novum darstellt: Das Stadtplanungsamt wurde beauftragt, das beste aus den beiden besten Entwürfen zusammenzufügen. Herausgekommen ist eine Kombination, die zwei und dreigeschossige Bauten, circa 120 Wohnungen, Grünflächen mit hoher Aufenthaltsqualität und auch guten Lärmschutz bieten soll. Entstehen soll das neue Wohngebiet in fünf Bauabschnitten. Klaus Sauter, Leiter des Stadtplanungsamts, stellte klar, dass sich die Verwaltung, nachdem jetzt städtebaulichen Konzept steht, auch über ein Sozialkonzept Gedanken machen wird. Unter anderem sei vorgesehen, dass es einen Stadtteilkümmerer geben soll.

Durch die Bank lobten die Stadträte den Entwurf – und vor allem das aufwendige Workshopverfahren. Leichte Kritik äußerte SPD-Mann Heinz Tautkus an der barockschlossähnlichen Symmetrie der Gebäude und regte an, sie leicht zu versetzen. Regine Ankermann von den Grünen sprach sich dafür aus, eine provisorische Baustraße einzurichten, damit schwere Fahrzeuge aus der Siedlung herausgehalten werden. Die Verwaltung sagte die Prüfung beider Anliegen zu.

Hochwasserschutz fehlt in Friedrichshafen

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Friedrichshafen / sz - Die jüngsten Überschwemmungen haben es gezeigt: Hochwasser kann jede Kommune treffen. Umso wichtiger ist ein verlässlicher Hochwasserschutz. Friedrichshafen ist für den Extremfall allerdings nicht vorbereitet.

"Es gibt im gesamten Stadtgebiet keinen ausreichenden Hochwasserschutz, der vor einem hundertjährlichen Hochwasser der Rotach schützen würde", sagt Stadtsprecherin Monika Blank auf Nachfrage.

Szenario droht

Südlich der Flugplatzstraße kommt es zu Überflutungen, Anwohner der Ehlers- beziehungsweise der Löwentaler Straße haben Wasser und Schlamm im Keller, das Berufsschulzentrum steht in einem großen See, Ittenhausen sowie Bunkhofen sind nahezu komplett überflutet – bei einem hundertjährlichen Hochwasser der Rotach könnte dieses Szenario drohen.

So beschreibt es zumindest das baden-württembergische Umweltministerium in einem Bericht aus dem Jahr 2014. Die Hochwassergefahrenkarte (HWGK) – ein Gemeinschaftsprojekt des Landes und der Kommunen – gibt einen Überblick darüber, wo sich das Wasser ausbreiten könnte.

Bürger fürchten um Rotach-Allee

An der Rotach gibt es seit den 80er-Jahren eigentlich einen Hochwasserschutz. Doch dieser reicht mit einer maximalen Durchflussgeschwindigkeit in Höhe von 88 Kubikmeter pro Sekunde bei Weitem nicht aus. Es müssten laut Stadt 117 Kubikmeter pro Sekunde sein. "Dies beruht auf dem Klimawandel und einem künftigen Ausbau der Rotach in Bunkhofen", sagt Blank.

Deshalb will die Stadt den Hochwasserschutz entlang der Rotach in drei Abschnitten verbessern, beginnend in Bunkhofen bis runter zum Bodensee. Allerdings sorgt das Projekt für Ärger. Einige Bürger fürchten um die Rotach-Allee, die dem Hochwasserschutz zum Opfer fallen könnte. Ein Termin für den Baustart steht laut Verwaltung bislang noch nicht fest.

Geringe Vorlaufzeiten bis Hochwasser kommt

Mobile Hochwasserschutzwände wie entlang der Elbe in Dresden sind in Friedrichshafen kein Thema. "Die eignen sich nur für größere Flüsse mit längerer Vorlaufzeit, bis der Scheitel des Hochwassers kommt", erklärt Klaus Ruff. Er leitet das Amt für Wasser- und Bodenschutz des Bodenseekreises. Bei der Rotach seien die Vorlaufzeiten mit etwa einem halben Tag zu kurz.

Doch nicht nur für die Rotach wurde berechnet, an welchen Stellen sie bei einem hundertjährlichen Hochwasser zur Gefahr werden könnte. Sollte die Brunnisach überlaufen, könnten große Teile von Fischbach überflutet werden. Entlang des Lipbachs könnte es in Kluftern am Kreuzäckerring und in Lipbach zu Überschwemmungen kommen.

"Generell kann jeder Fluss im Stadtgebiet zum Problem werden, da beispielsweise durch Verstopfungen aus einem kleinen Bach ein reißender Fluss werden kann", sagt die Stadtsprecherin. Sie verweist auf die Beispiele in Jungingen im Killertal (2008) und auf Braunsbach im Landkreis Schwäbisch Hall (2016).

Starkregen für Kommunen ein Problem

Noch weitaus unberechenbarer sind Überschwemmungen, die Unwetter mit heftigem Regen verursachen. "Da sich die Erde erwärmt, kann die Atmosphäre mehr Wasserdampf aufnehmen", erklärt Ruff. Häufigere Starkregenereignisse mit Überflutungen sind die Folge. Er sagt: "Das ist ein Problem für alle Kommunen, ganz unabhängig davon, ob ein Fluss durch den Ort fließt."

Abwasserkanäle größer bauen – das wäre theoretisch gesehen eine Lösung. Praktisch sieht das allerdings anders aus. Denn ein Kanalnetz auf extreme Regenfälle auszulegen, wäre schlichtweg zu teuer. "Die zu verlegenden Kanaldimensionen wären riesig, die Kosten über die Abwassergebühren nicht zu finanzieren", erklärt Blank. Untätig ist die Stadt aber nicht: Seit den 50er-Jahren wird das Kanalnetz ständig weiterentwickelt.

Bodensee birgt geringeres Risiko

Heute sind die Rohre unter der Erde auf ein zweijähriges Regenereignis ausgelegt, früher galt ein einjähriges Regenereignis als Standard. Laut Ruff gibt es noch weitere Möglichkeiten: Höhere Bordsteine, Gräben vor Hängen, die herunterstürzendes Wasser auffangen, oder verschlossene Kanaldeckel. Diese Ansätze sind allerdings noch relativ neu. Erst im Herbst will das Land sein Konzept zum Starkregen-Niederschlag-Management der Hochwasserpartnerschaft Schussen-Argen-Aitrach vorstellen. Zu dieser gehört auch die Stadt Friedrichshafen.

Der Bodensee hat übrigens laut Stadtverwaltung ein wesentlich kleineres Hochwasserrisiko als die Flüsse. Hier bestehe kein Handlungsbedarf, erklärt die Stadtsprecherin. Generell sagt Monika Blank über das Thema Hochwasserschutz in Friedrichshafen: "Wir schätzen die Lage so ein, dass wir uns kümmern müssen. Durch den Klimawandel ist die Hochwassergefahr in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen."

Stadt fordert wasserdurchlässige Pflasterbeläge

Kritiker sprechen auch davon, dass die Bauwut in vielen Kommunen die schweren Überschwemmungen mitverursacht. Denn wenn Flächen bebaut oder asphaltiert werden, kann Wasser nicht mehr natürlich in den Boden einsickern. In diesem Zusammenhang spricht man auch von versiegelten Flächen. Gesetze, wie viel Fläche in einer Stadt versiegelt werden darf, gibt es nicht.

Aber die Stadt Friedrichshafen kann von Bauherren fordern, dass diese beispielsweise Gründächer oder wasserdurchlässige Pflasterbeläge verwenden. "Dies wird bei aktuellen Bebauungspläne der Stadt Friedrichshafen auch gemacht", sagt Stadtsprecherin Monika Blank.

Gesplittete Abwassergebühren helfen

Zudem hat die Stadtverwaltung ein weiteres Mittel: die gesplittete Abwassergebühr. Denn die Niederschlagswassergebühr errechnet sich auf Grundlage der Dachfläche und der versiegelten Flächen. Das heißt: Wer auf seinem Grundstück auf viel Beton und Asphalt setzt, der muss entsprechend höhere Gebühren für die Abwasserbeseitigung bezahlen. Allerdings kann nicht alles an überflüssigem Wasser im Boden versickern.

Klaus Ruff vom Landratsamt des Bodenseekreises erklärt: "Wenn es über einen längeren Zeitraum regnet, sind die Böden gesättigt. Sie wirken dann wie betoniert."

Die Hochwassergefahrenkarte für Friedrichshafen gibt es auf der Homepage des Umweltministeriums unter

www.um.baden-wuerttemberg.de

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