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Dornier Museum zeigt „Kreativität und Mut“

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Friedrichshafen / sz - Mit einer erfrischenden Feier ist am Mittwochabend im Häfler Dornier Museum die Sonderausstellung „Kreativität und Mut – Wie das Neue in die Welt kommt“ eröffnet worden„Wachsende Herausforderungen an die Gesellschaft bedingen neuer, kreativer Ideen zu ihrer Gestaltung“, postulierte Museumsdirektor Berthold Porath zu Beginn, und Professor Reinhard Prügl von der ZU forderte in seinem Impulsvortrag Mut für Innovationen. Christian Ohr von der Initiative „MINT Zukunft schaffen“ formulierte, „wer ohne Risiko durchs Leben geht versäumt Chancen“.

In der spannenden Ausstellung beleuchtet das Museum, wie innovative Ideen entstehen und wie sie von der Gesellschaft aufgenommen werden. Die Schau erinnert an die Anfänge von Claude Dornier, der vor 100 Jahren mit der Entwicklung seiner ersten Flugzeuge begann. So produziert in der Ausstellung ein 3D-Drucker im Modell der Baracke Seemoos kontinuierlich Modelle von 100 innovativen Erfindungen, welche die Alltagswelt der Menschen grundlegend verändert haben. In einer Art Wolke sind sie als 3D-Druckmodellle abgehängt, vom Buchdruck über den Reißverschluss bis hin zum Flugschiff Do X. Und 100 kurze Erzählungen berichten auf amüsante, kuriose und in jedem Fall spannende Weise über die Geschichten rund um diese Erfindungen.

Esther Perband von der Dornier Stiftung in Vertretung von Cornelius Dornier rief in ihrer Begrüßung dazu auf, in der Ausstellung dem Pioniergeist der vergangenen 100 Jahre nachzugehen, und erinnerte an die Umsiedlung der Dornier-Baracke von Seemoos zum Museum. Man habe kurzfristig die Chance ergriffen, den mit hohen Kosten verbundenen Traum als authentischen Nachweis für den Pioniergeist von Claude Dornier zu retten.

Christian Ohr von der Initiative „MINT Zukunft schaffen“ bezeichnete die Innovationsfähigkeit als entscheidenden Faktor für die Zukunft des Standorts Deutschland. „Neues zu kreieren erfordert Mut“, dieser Mut zu Neuem sei ein Garant für den Wohlstand, sagte er. Die Ausstellung mache den technischen Fortschritt greifbar und begreifbar, forderte er mehr Begeisterung für Innovationen.

Die Zutat für Innovation

Gedanken zu Innovationen machte sich in seinem Impulsvortrag auch Professor Reinhard Prügl, der in der ZU für das Friedrichshafener Institut für Familienunternehmen verantwortlich ist und sich von der „Dornier-Story“ in den Bann gezogen sieht. Bei Claude Dornier sei das „Erfinder-Gen und das unternehmerische Gespür“ zusammengekommen, zeigte er sich beeindruckt. „Wesentliche Zutat für Innovation“ ist für Prügl das „Vertrauen ins Gelingen“. Fünf Kernbotschaften nannte er dafür: Mut zu kühnen Gedanken, Mut in die Fähigkeit der Menschen zu vertrauen, Mut zu lernen (zur Neugier und zu scheitern), Mut zur Umsetzung auf dem Markt (immer wieder über den Tellerrand sehen) und Mut zur Zukunft, was auch Mut zu Veränderung bedeute.

„Jeder Mensch kann ein Pionier sein, es braucht nur Kreativität und Mut, um eine Idee durchzusetzen“, betonte Berthold Porath, der an deren ersten Arbeitstag auch die neue Direktorin des Zeppelin Museums, Claudia Emmert, begrüßte. Mit dem Zeppelin Museum wolle das Dornier Museum auch künftig eng zusammenarbeiten und „gemeinsam fortsetzen, was Graf Ferdinand von Zeppelin und Claude Dornier begannen“. Das Dornier Museum schreibt auch im fünften Jahr steigende Besucherzahlen (jährlich um die 120 000). Dazu, so Porath, tragen wesentlich die Sonderausstellungen bei. Jede Schau sei eine „einzigartige Dokumentation der Dornier-Geschichte“, zusammen getragen von seinem „kleinen Team“, auf das er stolz ist, mit ihm neue Wege zu gehen. „Wir wollen nicht die Asche bewahren, sondern das Feuer weiter tragen“, wolle man dran bleiben an der Vision von Dornier und Zeppelin. Eines der größten Probleme in Deutschland sei neben dem zunehmenden Fachkräftemangel mittlerweile der fehlende Mut zum Risiko, zu neuem Unternehmertum und somit auch der Mut scheitern zu können. Mit dieser Sonderausstellung wolle man einen Beitrag zu einer sich verändernden Welt leisten und den Dialog zu diesem Thema fördern.

Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungsfeier vom Fanfarenzug Brochenzell.


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