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Polizei weicht wohl Wohnungen

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Friedrichshafen / sz - Die Stadt hat sich vorgenommen, ihre Bebauungspläne zu überarbeiten. Vor allem in der Innenstadt. Am Dienstag ist es in der Sitzung des Technischen Ausschusses um den Aufstellungsbeschluss „Mühlösch-West II“ gegangen. Auch östlich des Riedlewalds geht es um mögliche Nachverdichtung, Schaffung neuer Wohnungen. Wie es aussieht, muss diesen Zielen mittel- und langfristig auch das Häfler Polizeirevier in der Ehlersstraße weichen.

Im Vorentwurf des Bebauungsplanes sucht man vergeblich nach den Gebäuden, in denen seit Jahrzehnten die Polizei residiert. Ehemals war in der Ehlersstraße die Heimat von Wirtschaftskontrolldienst, Verkehrsdienst und Polizeirevier Friedrichshafen. Letztere sitzt heute noch dort. Ursprünglich sollte auf dem Areal die komplette Polizeidirektion Friedrichshafen Platz finden. Jedenfalls waren dies Pläne der 80er und 90er Jahre. Als die Polizeidirektion jedoch 2004 aus der Friedrichsstraße auszog und die Gebäude der Hofkammer in der Ehlersstraße bezog (wo heute nur noch die Kripo sitzt), waren solche Pläne endgültig obsolet.

Das Areal des heutigen Polizeireviers Friedrichshafen, das in seinem rückwärtigen Bereich viel Grünland- beziehungsweise Baumbestand hat, gehört dem Land. Es ist das ehemalige Gelände des Bauunternehmens Rostan.

Warum fehlt das Gebäude der Polizei im Planentwurf, fragte am Dienstag Ernst Habisreuter (Freie Wähler). In öffentlicher Sitzung ist Baubürgermeister Stefan Köhler nicht detailliert auf die Frage eingegangen. Nur soweit: „Wir planen nicht ins Blaue. Es hat Gespräche mit der Polizei wie dem Grundstückseigentümer gegeben.“ Im Zusammenhang des Planungskonzeptes des Stadtplanungsamtes heißt es in der Sitzungsvorlage, „der Standort der Polizei könnte sich mittel- bis langfristig verändern“. Polizeisprecher Markus Sauter, der seinen Arbeitsplatz lange in Friedrichshafen und heute in Konstanz hat, ist ein alter Hase bei der Polizei. Er kennt die Räumlichkeiten rund um die Ehlersstraße. Von Umzugsplänen des dortigen Polizeireviers aber weiß der Erste Polizeihauptkommissar auf Anfrage der SZ noch nichts.

Wie beim mitterweile überarbeiteten Bebauungsplan „Albrechtstraße“ geht es auch beim 7,9 Hektar großen Areal „Mühlösch-West II“ um die „Möglichkeit der Nachverdichtung in Höhe und Tiefe“, wie Planungsamtchef Klaus Sauter im TA betonte. Es liegt auf der Hand, dass das Plangebiet zu großen Teilen schon bebaut ist. Aber, es gibt eine größere unbebaute Fläche zwischen Schwabstraße und Ehlersstraße (Polizei) mit rund 8100 Quadratmetern und eine kleine unverbaute Fläche zwischen Magdalenenstraße und Hadwigstraße. Laut Klaus Sauter sieht der Planentwurf „für diese innerstädtischen Flächen eine Neubebauung vor mit entsprechenden Erschließungsstraßen.“

Trotz aller vorgesehenen Verdichtung: Es geht auch darum, Grünpotenziale aufzuwerten und Grünvernetzungen zu schaffen. Klaus Sauter will Grünbeziehungen vom neu entstehenden Karl-Olga-Park über das Bebauungsplangebiet „Mühlösch-West“ bis zum Riedlewald schaffen. Grünbeziehungen, die lobend immer wieder im Gremium angesprochen, aber auch als dringend notwendig erachtet werden. Baubürgermeister Stefan Köhler am Dienstag: „Wir werden eine vernünftige Balance zwischen Grün und Wohnbebauung nicht aus den Augen verlieren.“


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