Friedrichshafen / sz - Im Fallenbrunnen eröffnet eine neue Spielstätte für die Häfler Kulturlandschaft. Mit dem Casino Kulturraum im Fallenbrunnen 17 wird am Dienstag, 30. September, ein Saal offiziell in Betrieb genommen, der für das Kulturhaus Caserne, die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) und die Zeppelin Universität (ZU) zum Schmelztiegel für neue Kulturangebote werden soll.
Früher war hier das Lager für die Partnerschaftsvereine für Polozk. Es gab keinen Strom und keine Sanitäranlagen. Zusammen mit städtischer Unterstützung entstand schließlich das Konzept, aus diesem ehemaligen Speisesaal der Kaserne einen Raum für die Kultur zu machen. Theatergruppen sollten hier eine Bleibe finden und Initiativen bekämen die Möglichkeit, zu arbeiten.
Studenten der ZU und der DHBW sowie Mitarbeiter des Kulturhaus Caserne haben sich zusammengesetzt, um Umbau und Renovierung in Angriff zu nehmen und aus den Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.
Zwar hat hier schon das ein oder andere Konzert stattgefunden, eingeweiht und offiziell eröffnet wird der Raum unter dem neuen Namen Casino Kulturraum aber erst am Dienstag, 30. September, ab 19 Uhr.
„Der Raum soll für Kunstschaffende aller Sparten, für Theatergruppen, für Studenten und für Initiativen geöffnet sein, die es vielleicht noch gar nicht gibt“, sagt Claus Michael Haydt vom Kulturhaus Caserne. Das alte Offizierskasino bietet sich für derart flexible Nutzung an, weil auch die Einrichtung flexibel gehalten ist. Der Raum kann ausprobiert werden. „Es ist ein Raum, in dem alles geht“, so Haydt weiter, weil er sich abhängig von der Nutzung stets neu erfinden könne. Geplant ist eine Verwaltung dieser Spielstätte, die terminlich und organisatorisch die Fäden in Händen hält, die aber inhaltlich nicht kuratieren will, nicht auswählen will, was hier passieren darf und was nicht. Helfen sollen dabei niederschwellige Vorschriften, die ein möglichst breit aufgestelltes Programm ermöglichen.
Zusammenarbeit fördern
Lennart Benz, Student an der ZU, spricht von einem Schmelztiegel der Kultur, aus dem heraus neue Angebote entstehen und in dem sich vorhandene Initiativen wiederfinden können. Dort gibt es eine Bühne, Auftrittsmöglichkeiten und vor allem die Möglichkeit eines kulturellen Austauschs zwischen allen Akteuren. Der Kulturraum soll die Verbindung und Zusammenarbeit der Studenten, der Kunstschaffenden und der Bürger dieser Stadt intensivieren und fördern. Darüber hinaus gehe es nicht nur um Kulturangebote, „sondern auch die Möglichkeit des Austausches über stadtspezifische und gesellschaftliche Themen“, stellen sich die Initiatoren vor.
Dabei wäre die Einbeziehung des Heizhauses als weiterer Ort für kulturelles Leben denkbar. Dass dies nicht ohne städtische Unterstützung funktioniert, weiß Claus Michael Haydt. Bürgermeister Peter Hauswald habe zugesagt, dass die Ratsgremien darüber in ihren nächsten Sitzungen entscheiden würden, sagt er und schwärmt von den Möglichkeiten, die dieser Raum biete.