Friedrichshafen / sz - „Fast Food“ mal anders: Auf dem Schlemmermarkt hatte der Eine-Welt-Laden zum Auftakt der Fairen Wochen, die vom 12. September bis zum 26. September andauern, zu einem Kochduell eingeladen.
Die Orstvorsteher aus Ailingen, Sandra Flucht, und Kluftern, Michael Nachbaur, haben sich mit Bravour der Herausforderung gestellt, mit fair gehandelten Produkten ein Drei-Gänge-Menü zu kochen. Die Aktion wurde von der Schwäbischen Zeitung unterstützt und von Monika Blank moderiert. Unter fairem Handel – oder auch Fairtrade – versteht man den Handel mit Produkte, die in Drittländern angebaut und gewonnen werden. Die Fairhandelsbewegung konzentriert sich hauptsächlich auf Waren, die aus Entwicklungsländern in Industrieländer exportiert werden. Fairer Handel umfasst landwirtschaftliche Erzeugnisse ebenso wie Produkte des traditionellen Handwerks und der Industrie. Dabei sind die zertifizierten Betriebe verpflichtet, für Arbeiter und Angestellte soziale Absicherungen zu schaffen und faire Löhne zu bezahlen. Für die Kochaktion haben Mitglieder des Weltladens und Monika Blank über die Idee des fairen Handelns informiert.
Nebenher kochten die Ortsvorsteher ihr „Süppchen“. Die Zutaten waren vorgegeben, und die Aufgabe der Köche bestand darin, in einer knappen Stunde das Menü fertigzustellen. Anna Nägele und Margret Halder vom Weltladen standen beratend zur Seite, um exotisch klingende Produkte wie Quinoa oder Mojito mundgerecht zu verarbeiten. Ebenso verlockend klangen die Namen der Rezepte. Während Sandra Flucht zum Auftakt eine Tomaten-Kapern-Creme auf Baguette, zum Hauptgang Quinoa mit frischem Gemüse und zum Abschluss eine lockere Mango-Mojito-Creme zubereitete, lockte am Nachbartisch Michael Nachbaur mit einer Mango-Lachs-Creme auf Brot, Pasta mit Pesto und einer Honig-Kokos-Banane zum Nachtisch.
Dass die Menüs vom Weltladen als „Fast Food“ bezeichnet wurden, hat lediglich damit zu tun, dass die Gerichte schnell und unkompliziert zuzubereiten waren. „Das kommt mir als berufstätige Frau sehr entgegen“, lobt Sandra Flucht die Auswahl, „auch wenn ich von Quinoa vorher noch nie gehört habe“. Das „Gold der Inka“ zählt zu den Gänsefußgewächsen, ebenso wie Spinat oder die Rote Bete, und ist in Andengebieten schon seit 6000 Jahren Grundnahrungsmittel. „Schmeckt wie Reis, nur süßer“, lobte eine Zuschauerin das kulinarische Ergebnis. Michael Nachbaur sagte von sich, dass er am Wochenende gerne zum Kochlöffel greife und „das wird meistens sogar gegessen“. Der Spaß am Kochen stand neben den Informationen über die fair gehandelten Produkte am Samstag im Vordergrund. Die Zuschauer genossen sowohl das Menü als auch den unterhaltenden Charakter der Aktion.